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Sehr kurze Inhaltsangabe

Andorra, ein fiktiver Kleinstaat. Der Lehrer Can gab seinen Sohn Andri als gerettetes jüdisches Pflegekind aus, um sein Verhältnis mit einer Frau aus dem feindlichen Nachbarland zu verheimlichen.

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Der Lehrer — mittelalter mann, Andris leiblicher Vater, verheimlicht die wahre Herkunft seines Sohnes, idealistisch aber schuldhaft verstrickt.

Andri verliebte sich in Barblin, die Tochter des Lehrers, ohne zu wissen, dass sie seine Halbschwester war. Als er um ihre Hand anhielt, verweigerte der Lehrer die Erlaubnis, konnte ihm aber den wahren Grund nicht nennen.

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Andri — 20-jähriger Tischlerlehrling, vermeintlich jüdischer Pflegesohn des Lehrers, tatsächlich dessen leiblicher Sohn, sensibel, zunehmend verzweifelt durch Ausgrenzung.
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Barblin — 19-jährige tochter des lehrers, Andris geliebte, am ende durch die ereignisse dem wahnsinn verfallen.

Die Andorraner begannen, Andri zunehmend als Juden zu sehen und ihm entsprechende Eigenschaften zuzuschreiben. Als Andris leibliche Mutter erschien und die Wahrheit offenbaren wollte, war es zu spät - Andri hatte die ihm zugeschriebene Identität bereits verinnerlicht.

Duckt euch. Geht heim. Ihr wißt von nichts. Ihr habt es nicht gesehen. Ekelt euch. Geht heim vor euren Spiegel und ekelt euch.

Bei einer 'Judenschau' wurde Andri als Jude identifiziert und abgeführt. Der Lehrer erhängte sich, und Barblin verlor den Verstand. Sie weißelte den Platz und wiederholte immer wieder, dass sie ein weißes Andorra wolle.

Ausführliche Zusammenfassung nach Bildern

Die Titel der Bilder sind redaktionell.

Max Frischs Theaterstück 'Andorra' thematisierte die Macht der Vorurteile und deren tragische Konsequenzen. Die Geschichte spielte in einem fiktiven Staat namens Andorra, der als Modell für gesellschaftliche Mechanismen der Ausgrenzung und Diskriminierung diente.

Das Andorra dieses Stückes hat nichts zu tun mit dem wirklichen Kleinstaat dieses Namens, gemeint ist auch nicht ein andrer wirklicher Kleinstaat; Andorra ist der Name für ein Modell.

Bild 1. Der Wirt leugnet seine Schuld

An einer Zeugenschranke stand der Wirt und leugnete jegliche Schuld am Tod eines jungen Mannes namens Andri. Er gab zu, dass sich alle getäuscht hätten, aber er selbst habe Andri nie schlecht behandelt. Niemand hätte wissen können, dass Andri tatsächlich der leibliche Sohn des Lehrers war.

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Der Wirt — mittelalter mann, opportunistisch, feige, verleugnet später seine mitschuld.

Bild 2. Der Tischler rechtfertigt sich

Der Tischler trat vor und rechtfertigte sein Verhalten gegenüber Andri. Er hatte von dem Jungen fünfzig Pfund für die Lehre verlangt, weil er ihn nicht in seiner Werkstatt haben wollte. Er behauptete, es gut gemeint zu haben, und wies jede Schuld an Andris späterem Schicksal von sich.

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Der Tischler — andris lehrmeister, mittelalter mann, vorurteilsbehaftet und diskriminierend.

Bild 3. Der Geselle und der Stuhl

Ein Geselle in Motorradfahrerjacke erschien an der Zeugenschranke. Er gab zu, dass es Streit um einen Stuhl gegeben hatte. Der Geselle behauptete, Andri sei später hochmütig geworden und habe sich geweigert, mit ihnen Fußball zu spielen. Auch er wies jede Verantwortung für Andris Schicksal von sich.

Bild 4. Die ärztliche Untersuchung

In der Stube des Lehrers untersuchte der Doktor Andri. Während der Untersuchung prahlte der Doktor mit seiner Weltläufigkeit und äußerte sich abfällig über Juden. Als er erfuhr, dass Andri selbst Jude sei, versuchte er sich herauszureden. Der Lehrer warf ihn daraufhin aus dem Haus.

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Der Doktor — neuer amtsarzt in andorra, mittelalter mann, antisemitisch eingestellt, selbstgerecht und feige.

Später bat Andri den Lehrer um die Hand seiner Tochter Barblin. Der Lehrer lehnte ab, was Andri als Bestätigung der Vorurteile gegen ihn als vermeintlichen Juden verstand. Die Mutter versuchte zu vermitteln, aber der Lehrer verließ wütend das Haus.

Bild 5. Der Lehrer in der Pinte

Der Lehrer saß allein in der Pinte und trank. Er quälte sich mit der Lüge, die er in die Welt gesetzt hatte - dass Andri ein gerettetes jüdisches Kind sei. Nun wollte sein Sohn die eigene Schwester heiraten, und er konnte die Wahrheit nicht aussprechen.

Bild 6. Der Soldat und sein Dienst

Ein Soldat trat an die Zeugenschranke und rechtfertigte sein Handeln. Er gab zu, Andri nicht gemocht zu haben, beteuerte aber, nur Befehle ausgeführt zu haben. Er sei Soldat gewesen und habe seine Pflicht getan.

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Der Soldat — junger mann in schwarzer uniform, befehlsausführend und brutal.

Bild 7. Die Beichte des Paters

Der Pater kniete und bekannte seine Mitschuld an Andris Tod.

Du sollst dir kein Bildnis machen von Gott, deinem Herrn, und nicht von den Menschen, die seine Geschöpfe sind... Auch ich habe mir ein Bildnis gemacht von ihm...

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Der Pater — geistlicher, älterer mann, erkennt zu spät seine mitschuld.

Bild 8. Die Wahrheit der Senora

Die Senora, Andris leibliche Mutter, konfrontierte den Lehrer mit seiner Lüge.

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Die Senora — andris leibliche mutter, erscheint erst spät im stück.

Warum hast du diese Lüge in die Welt gesetzt? ... Weil auch du feige warst, als du wieder nach Hause kamst. Weil auch du Angst hattest vor deinen Leuten.

Bild 9. Der Jemand will vergessen

Ein Jemand trat vor die Zeugenschranke und plädierte fürs Vergessen. Er wollte niemanden beschuldigen und behauptete, sich nur vage an die Ereignisse zu erinnern. Man müsse auch vergessen können, meinte er.

Bild 10. Die schwarzen Soldaten

Zwei Soldaten in schwarzer Uniform patrouillierten mit Maschinenpistolen über die Bühne, während im Hintergrund ein Orchestrion spielte. Die bedrohliche Atmosphäre kündigte die kommende Tragödie an.

Bild 11. Die Rechtfertigung des Doktors

Der Doktor versuchte sich umständlich zu rechtfertigen. Er beteuerte, nichts getan zu haben und nur Amtsarzt gewesen zu sein. Zwar räumte er ein, dass man sich getäuscht habe, beharrte aber darauf, dass Andris Verhalten 'etwas Jüdisches' gehabt hätte, auch wenn er vielleicht gar kein Jude gewesen sei.

Bild 12. Die Judenschau und Barblins Wahnsinn

Auf dem Platz von Andorra fand die Judenschau statt. Schwarze Soldaten umstellten den Platz, während die Andorraner mit schwarzen Tüchern über den Köpfen Schlange standen. Ein Judenschauer musterte jeden Einzelnen. Als Andri an der Reihe war, versuchte sein Vater verzweifelt, die Wahrheit zu sagen.

Jud! Jud! Jedes dritte Wort, kein Tag vergeht, jedes zweite Wort, kein Tag ohne Jud, keine Nacht ohne Jud, ich höre Jud, wenn einer schnarcht, Jud, Jud, kein Witz ohne Jud...

Auch die Mutter versuchte, ihren Sohn zu retten, indem sie die Wahrheit über seine Herkunft offenbarte. Doch der Judenschauer hatte sein Urteil bereits gefällt. Andri wurde abgeführt und getötet. Die Andorraner gingen danach in die Pinte, als wäre nichts geschehen.

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Die Mutter — frau des lehrers, mittleren alters, versucht zwischen andri und dem lehrer zu vermitteln, kennt die wahrheit.

Als die Szene wieder hell wurde, kniete die geschorene Barblin auf dem Platz und weißelte das Pflaster. Der Pater versuchte, sie zur Vernunft zu bringen, doch sie war dem Wahnsinn verfallen.

Ich weißle, ich weißle, auf daß wir ein weißes Andorra haben, ihr Mörder, ein schneeweißes Andorra, ich weißle euch alle – alle.

Die Andorraner versuchten, Barblin wegzuschaffen, da sie ein 'öffentliches Ärgernis' sei. Der Pater erklärte, dass ihr Vater sich im Schulzimmer erhängt habe und sie nun ihren Vater, ihr Haar und ihren Bruder suche.

Wo, Pater Benedikt, bist du gewesen, als sie unsern Bruder geholt haben wie Schlachtvieh, wie Schlachtvieh, wo? Schwarz bist du geworden, Pater Benedikt...

Das Stück endete mit Barblins verzweifeltem Festhalten an Andris zurückgelassenen Schuhen, während sie weiter das Pflaster weißelte - ein Symbol für den vergeblichen Versuch, die Schuld reinzuwaschen.