Das Mittagessen im Hof (Hebel)

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🍽️
Das Mittagessen im Hof
1811
Inhaltsangabe des Buches
Das Original liest sich in 2 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein wütender Mann warf seine Suppe hinaus. Sein Diener reagierte ruhig, warf alles andere hinterher und überzeugte ihn so von seinem Fehlverhalten. Der Mann begriff den Fehler und änderte sich.

Die Einteilung in Abschnitte ist redaktionell.

Die Schwierigkeit mit manchen Menschen

Die Geschichte begann mit einer allgemeinen Betrachtung über den Umgang mit schwierigen Menschen. Viele beklagten sich darüber, wie unmöglich es sei, mit bestimmten Personen auszukommen.

Man klagt häufig darüber, wie schwer und unmöglich es sei, mit manchen Menschen auszukommen. Das mag denn freilich auch wahr sein. Indessen sind viele von solchen Menschen nicht schlimm, sondern nur wunderlich.

Der Erzähler meinte jedoch, dass viele dieser Menschen nicht wirklich böse, sondern lediglich eigenartig seien. Mit dem richtigen Umgang - weder zu nachgiebig noch zu eigensinnig - könnte man sie durchaus zur Vernunft bringen. Als Beispiel dafür erzählte er die Geschichte eines Bedienten und seines Herrn.

Der verdrießliche Herr wirft die Suppe aus dem Fenster

Der Diener hatte es nicht leicht mit seinem Herrn. Oft konnte er ihm nichts recht machen und musste für Dinge büßen, an denen er keine Schuld trug. Eines Tages kam der Herr besonders schlecht gelaunt nach Hause und setzte sich zum Mittagessen.

👨🏻‍💼
Der Herr — wohlhabender mann mittleren alters, launisch, reizbar und unbeherrscht, neigt zu jähzornigen ausbrüchen, kann aber seinen fehler einsehen und daraus lernen.

Die Suppe, die ihm serviert wurde, war entweder zu heiß oder zu kalt - jedenfalls fand der verdrießliche Herr einen Grund zur Klage. In seinem Ärger packte er kurzerhand die Schüssel mit der Suppe und warf sie durch das offene Fenster in den Hof hinab.

Er faßte daher die Schüssel mit dem, was darinnen war, und warf sie durch das offene Fenster in den Hof hinab. Was tat hierauf der Diener? Kurz besonnen warf er das Fleisch ... der Suppe nach auch in den Hof hinab.

Die überraschende Reaktion des Dieners

Die Reaktion des Dieners auf diesen Wutausbruch war überraschend. Ohne zu zögern warf er das Fleisch, das er gerade auf den Tisch stellen wollte, ebenfalls aus dem Fenster. Dann folgten das Brot, der Wein und schließlich das gesamte Tischtuch mit allem, was noch darauf stand.

👨🏻‍🔧
Der Bediente — junger mann, klug, besonnen, einfallsreich, geduldig im umgang mit seinem schwierigen herrn, mutig genug, eine lektion zu erteilen, aber respektvoll in der ausführung.

Der Herr war außer sich vor Zorn über diese Dreistigkeit. Er sprang von seinem Sessel auf und fragte den Bedienten empört, was das zu bedeuten habe.

»Verwegener, was soll das sein?« fragte der Herr und fuhr mit drohendem Zorn von dem Sessel auf. Aber der Bediente erwiderte ganz kalt und ruhig: »Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihre Meinung nicht erraten habe.

Doch der Bediente blieb völlig ruhig und gelassen. Er entschuldigte sich höflich und erklärte, er habe angenommen, dass der Herr heute im Hof speisen wolle. Schließlich sei das Wetter so schön, der Himmel so blau, und der Apfelbaum stehe in voller Blüte. Sogar die Bienen würden fröhlich ihr Mittagsmahl im Freien halten.

»Ich glaubte nicht anders, als Sie wollten heute in dem Hofe speisen. Die Luft ist so heiter, der Himmel so blau, und sehen Sie nur, wie lieblich der Apfelbaum blüht, und wie fröhlich die Bienen ihren Mittag halten!«

Die Einsicht des Herrn und die gelernte Lektion

Diese kluge und besonnene Antwort des Dieners verfehlte ihre Wirkung nicht. Der Herr erkannte seinen Fehler und seine unangemessene Reaktion. Er blickte zum Fenster hinaus und betrachtete den schönen Frühlingshimmel, was seine Stimmung merklich aufhellte.

Insgeheim musste der Herr über den schnellen Einfall seines Bedienten lächeln. Er war beeindruckt von der geistesgegenwärtigen Art, mit der sein Diener ihm eine Lektion erteilt hatte, ohne dabei respektlos zu sein.

Der Herr erkannte seinen Fehler, heiterte sich im Anblick des schönen Frühlingshimmels auf, lächelte heimlich über den schnellen Einfall seines Aufwärters und dankte ihm im Herzen für die gute Lehre.

Diese Begebenheit hatte eine nachhaltige Wirkung auf den Herrn. Er nahm sich die Lektion zu Herzen und warf nie wieder im Zorn die Suppe aus dem Fenster. Die Geschichte zeigte, dass selbst mit schwierigen Menschen ein gutes Auskommen möglich ist, wenn man ihnen mit Klugheit und der richtigen Mischung aus Festigkeit und Verständnis begegnet.

So gelang es dem Bedienten durch seine Geistesgegenwart und seinen Mut, seinem Herrn einen Spiegel vorzuhalten und ihn zur Besinnung zu bringen, ohne die Grenzen des Respekts zu überschreiten.