Das tapfere Schneiderlein (Grimm)

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Das tapfere Schneiderlein
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 20 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein Schneider erschlug mit Glück sieben Fliegen auf einmal und gab vor, ein Held zu sein. Er trickste Riesen, fing ein Einhorn und ein Wildschwein und gewann das halbe Reich und eine Prinzessin.

Sehr kurze Zusammenfassung

Märchenhafte Umgebung, unbestimmte Zeit. Ein Schneiderlein erschlug sieben Fliegen mit einem Streich und beschloss, seine Tat weltbekannt zu machen. Stolz nähte es sich einen Gürtel mit der Aufschrift „Sieben auf einen Streich“ und zog hinaus in die Welt.

👨🏻
Das Schneiderlein — junger Mann, Schneider von Beruf, leicht und beweglich, mutig, listig, selbstbewusst, trägt einen selbstgemachten Gürtel mit der Aufschrift 'Sieben auf einen Streich'.

Unterwegs begegnete der Schneider einem Riesen, beeindruckte diesen durch seine Pfiffigkeit mit Käse, einem Vogel und geschickten Tricks. Die Riesen versuchten noch, ihn nachts heimlich zu töten, flohen jedoch verängstigt, als er unversehrt am nächsten Morgen erschien. Bald darauf vernahm der König von der Heldentat und nahm das Schneiderlein in künftigen Kriegsdienst auf.

Um ihn wieder loszuwerden, stellte der König gefährliche Aufgaben. Der schlaue Held ließ zwei unheimliche Riesen einander erschlagen, fing ein tobendes Einhorn und sperrte ein wildes Wildschwein in einer Kapelle ein. Der König musste dem Schneiderlein nun seine Tochter und das halbe Königreich geben. Als der Schwindel aufflog, verteidigte sich der Held geschickt:

„Junge, mach die Weste fertig und flick die Hosen, oder ich will dir das Maßband um die Ohren schlagen. Ich habe sieben mit einem Streich getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn überwältigt und ein Wildschwein gefangen.“

Niemand wagte danach mehr, sich ihm entgegenzustellen, und so blieb das Schneiderlein lebenslang König.

Ausführliche Zusammenfassung

Die Gliederung in Abschnitte ist redaktionell.

Der Schneider tötet sieben Fliegen mit einem Streich

An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein an seinem Tisch und nähte. Eine Bauersfrau kam vorbei und bot Marmelade zum Verkauf an. Der Schneider kaufte vier Löffel davon und bereitete sich ein Brot mit der süßen Marmelade zu. Bevor er es essen konnte, wurde er von Fliegen gestört, die sich auf seinem Brot niederließen.

👩🏻
Die Bauersfrau — ältere Frau, verkauft Marmelade, trägt einen schweren Korb, wird vom Schneiderlein übervorteilt, ärgert sich über das schlechte Geschäft.

Verärgert schlug er mit einem Lappen zu und tötete sieben Fliegen auf einmal. Von seiner eigenen Tapferkeit beeindruckt, nähte er sich einen Gürtel mit der Aufschrift „Sieben auf einen Streich“. Stolz auf seine Tat beschloss er, in die weite Welt zu ziehen, um sein Glück zu machen.

„Was bin ich nur für ein Kerl!“, rief es und bewunderte seine eigene Tapferkeit. „Das soll die ganze Stadt erfahren.“ Schnell schneiderte es sich einen Gürtel und stickte mit großen Buchstaben darauf: „Sieben auf einen Streich“.

Die Begegnung mit dem Riesen auf dem Berg

Auf seiner Reise kam das Schneiderlein zu einem Berg, auf dessen Gipfel ein gewaltiger Riese saß. Mutig sprach der Schneider den Riesen an und fragte, ob er mitkommen wolle, um sein Glück zu machen. Der Riese betrachtete den kleinen Mann verächtlich, bis dieser seinen Gürtel zeigte.

🧔🏻
Der erste Riese — großer, kräftiger Mann, sitzt auf einem Berg, verächtlich gegenüber dem Schneiderlein, herausfordernd, stark, leichtgläubig.

Der Riese las „Sieben auf einen Streich“ und glaubte, es wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte. Er bekam ein wenig Respekt vor dem kleinen Kerl. Aber er wollte ihn erst prüfen.

Der Riese stellte dem Schneiderlein mehrere Kraftproben. Zuerst drückte er einen Stein, bis Wasser heraustropfte. Das Schneiderlein holte stattdessen einen weichen Käse aus seiner Tasche und drückte ihn, bis der Saft herauslief. Dann warf der Riese einen Stein hoch in die Luft. Der Schneider ließ einen Vogel fliegen, der nicht zurückkehrte. Schließlich sollte der Schneider helfen, einen Baum zu tragen. Während der Riese den schweren Stamm schleppte, setzte sich das Schneiderlein einfach auf einen Ast und ließ sich mittragen.

Der Schneider aber tat, als ob das Baumtragen ein Kinderspiel wäre und pfiff das Liedchen „Es ritten drei Schneider zum Tore hinaus“. Nachdem der Riese die schwere Last eine ganze Weile geschleppt hatte, konnte er nicht weiter.

Die Ankunft des Schneiders am königlichen Hof

Nach weiteren Abenteuern mit dem Riesen zog das Schneiderlein weiter und gelangte zum Hof eines Königs. Erschöpft legte es sich ins Gras und schlief ein. Vorbeikommende Hofleute bemerkten den Gürtel mit der Aufschrift „Sieben auf einen Streich“ und hielten den Schneider für einen mächtigen Kriegshelden.

👑
Der König — älterer Mann, Herrscher eines Königreichs, berechnend, listig, versucht das Schneiderlein loszuwerden, will sein Versprechen nicht halten.

Sie meldeten ihn beim König, der dem Schneiderlein einen Posten in seinem Kriegsdienst anbot. Die Soldaten des Königs fürchteten sich jedoch vor dem vermeintlichen Helden und drohten, den Dienst zu quittieren. Der König bereute sein Angebot, traute sich aber nicht, den Schneider fortzuschicken.

💂🏻
Die Soldaten des Königs — männliche Krieger, fürchten sich vor dem Schneiderlein, bitten um ihre Entlassung, wollen nicht neben jemandem dienen, der sieben auf einen Streich schlägt.

Der König war traurig, dass er wegen des einen Mannes alle seine treuen Diener verlieren sollte. Er wünschte, dass seine Augen das Schneiderlein nie gesehen hätten, und wäre es gerne wieder los geworden.

Erste Aufgabe: Die Überwindung der zwei Riesen

Um den unerwünschten Gast loszuwerden, stellte der König dem Schneiderlein eine gefährliche Aufgabe: Er sollte zwei Riesen besiegen, die im Wald hausten und großen Schaden anrichteten. Als Belohnung versprach der König seine Tochter zur Frau und das halbe Königreich.

👹
Die Riesen im Wald — zwei große, starke Männer, leben in einer Höhle im Wald, rauben und morden, werden vom Schneiderlein überlistet und getötet.

Das Schneiderlein zog mit hundert Reitern in den Wald, ließ diese aber am Waldrand zurück. Im Wald fand er die beiden Riesen unter einem Baum schlafend. Listig warf er Steine auf die Brust des einen Riesen und gab vor, der andere hätte ihn geschlagen. So brachte er die Riesen dazu, miteinander zu kämpfen, bis sie sich gegenseitig töteten.

Zweite Aufgabe: Der Fang des Einhorns

Der König wollte sein Versprechen nicht halten und stellte dem Schneiderlein eine zweite Aufgabe: Er sollte ein wildes Einhorn fangen, das im Wald großen Schaden anrichtete. Furchtlos machte sich das Schneiderlein auf den Weg.

🦄
Das Einhorn — mythisches Tier im Wald, richtet großen Schaden an, aggressiv, wird vom Schneiderlein überlistet und gefangen.

Als das Einhorn auf ihn zustürmte, wartete der Schneider, bis es ganz nah war, und sprang dann hinter einen Baum. Das Einhorn rannte mit seinem Horn in den Baumstamm und blieb stecken. So konnte das Schneiderlein das Tier fangen und zum König führen.

Dritte Aufgabe: Der Fang des Wildschweins

Noch immer wollte der König sein Versprechen nicht erfüllen und stellte eine dritte Aufgabe: Das Schneiderlein sollte ein wildes Schwein fangen, das im Wald Schaden anrichtete. Wieder machte sich der Schneider allein auf den Weg, obwohl ihm Jäger zur Hilfe angeboten wurden.

🐗
Das Wildschwein — wildes Tier im Wald, richtet großen Schaden an, aggressiv mit schäumendem Maul, wird vom Schneiderlein überlistet und gefangen.

Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Maul und zähnewetzend auf ihn zu und wollte ihn zu Boden werfen. Der flinke Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war.

Das Wildschwein folgte ihm in die Kapelle, während der Schneider schnell durch das Fenster sprang und die Tür von außen zuschlug. So war das Schwein gefangen, und der Schneider konnte auch diese Aufgabe erfolgreich lösen.

Die Hochzeit und der Schneider wird König

Nun konnte der König sein Versprechen nicht mehr brechen. Er musste dem Schneiderlein seine Tochter zur Frau geben und ihm das halbe Königreich überlassen. Die Hochzeit wurde mit großer Pracht, wenn auch mit wenig Freude seitens des Königs gefeiert. So wurde aus dem Schneiderlein ein König.

👸🏼
Die Königstochter — junge Frau, Tochter des Königs, unzufrieden mit ihrer Ehe zum Schneiderlein, versucht ihren Mann loszuwerden.

Eines Nachts hörte die junge Königin, wie ihr Mann im Schlaf von seiner Arbeit als Schneider sprach. Sie erkannte, dass sie keinen Kriegshelden, sondern einen einfachen Schneider geheiratet hatte, und war sehr unglücklich darüber.

Der Schneider bewahrt seinen Thron trotz Enthüllung seiner Identität

Die Königstochter klagte ihrem Vater ihr Leid und bat ihn, sie von dem Schneider zu befreien. Der König versprach, in der nächsten Nacht Diener zu schicken, die den schlafenden Schneider fesseln und auf ein Schiff bringen sollten, das ihn weit fortbringen würde.

🧑🏻
Der Waffenträger des Königs — männlicher Diener des Königs, loyal zum Schneiderlein, verrät ihm den Anschlag des Königs und der Königstochter.

Der Waffenträger des Königs hatte jedoch alles mit angehört und verriet dem Schneiderlein den Plan. In der Nacht, als die Königstochter die Tür für die Diener öffnete, stellte sich der Schneider schlafend und rief laut: „Junge, mach die Weste fertig und flick die Hosen, oder ich will dir das Maßband um die Ohren schlagen. Ich habe sieben mit einem Streich getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn überwältigt und ein Wildschwein gefangen und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor der Kammer stehen?“

Als die Diener des Königs diese Worte hörten, bekamen sie große Angst und flohen. Von da an wagte niemand mehr, sich gegen den Schneider zu stellen, und er blieb für den Rest seines Lebens König.