Daumerlings Wanderschaft (Grimm)

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Daumerlings Wanderschaft
1812
Inhaltsangabe des MĂ€rchens
Das Original liest sich in 9 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein daumengroßer Junge zog alleine los, trickste RĂ€uber und Soldaten aus, landete im Bauch einer Kuh, entkam knapp dem Tod und kehrte heim, indem er die HĂŒhner seines Vaters einem Fuchs versprach.

Sehr kurzes Inhaltsverzeichnis

MĂ€rchenhaftes Mitteleuropa, unbestimmte Zeit. Daumerling wollte die Welt sehen und zog hinaus.

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Daumerling (Schneiderlein) — winziger Junge, nicht grĂ¶ĂŸer als ein Daumen, Sohn eines Schneiders, mutig, abenteuerlustig, einfallsreich, schlau, geschickt, kann sich aus schwierigen Situationen befreien.

In einem fremden Haus beklagte er das Essen und ließ sich nicht schikanieren, worauf er fortgejagt wurde. RĂ€uber baten den winzigen Jungen, des Königs Schatzkammer durch einen TĂŒrspalt zu plĂŒndern. Er warf ihnen das Geld hinaus, neckte die gefoppten Wachen und entkam geschickt auf einem Taler.

Im Gasthaus verriet er die MĂ€gde, da schoben sie ihn einer Kuh unters Futter, die ihn verschluckte. Nachdem die Kuh geschlachtet wurde, drohte ihm Gefahr: „Nun hatte der arme Daumerling seine Noth, aber die Noth macht Beine, und da sprang er so behend zwischen den Hackmessern durch, daß ihn keins anrĂŒhrte, und er mit heiler Haut davon kam.“

Nun hatte der arme Daumerling seine Noth, aber die Noth macht Beine, und da sprang er so behend zwischen den Hackmessern durch, daß ihn keins anrĂŒhrte, und er mit heiler Haut davon kam.

Er gelangte in eine Blutwurst, entkam auch daraus knapp und wurde beinahe von einem Fuchs verschluckt. Mit List versprach er ihm heimische HĂŒhner fĂŒr seine Freiheit. So gerettet, kehrte er heim, und sein Vater gab dem Fuchs gerne alle HĂŒhner, weil ihm der Sohn lieber war.

AusfĂŒhrliche Zusammenfassung

Die Einteilung in Kapitel ist redaktionell.

Der kleine Schneider bricht in die weite Welt auf

Ein Schneider hatte einen winzigen Sohn, der nicht grĂ¶ĂŸer als ein Daumen war und deshalb Daumerling genannt wurde. Obwohl klein, war der Junge mutig und wollte in die weite Welt hinausziehen.

Ein Schneider hatte einen Sohn, der war klein gerathen und nicht grĂ¶ĂŸer als ein Daumen, darum hieß er auch der Daumerling. Er hatte aber Courage im Leibe und sagte zu seinem Vater “Vater, ich soll und muß in die Welt hinaus”.

Der Vater gab ihm einen Degen mit auf den Weg, den er aus einer Stopfnadel mit einem Siegellackknopf gemacht hatte. Als Daumerling in die KĂŒche ging, um zu sehen, was seine Mutter zum Abschied gekocht hatte, steckte er seinen Kopf zu weit in die SchĂŒssel. Der Dampf erfasste ihn und trug ihn durch den Schornstein hinaus in die weite Welt.

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Schneider (Vater) — Ă€lterer mann, handwerker, vater des daumerlings, unterstĂŒtzend, gibt seinem sohn einen degen mit auf den weg, liebt seinen sohn mehr als seine hĂŒhner.

Abenteuer bei der Frau Meisterin

Daumerling wanderte umher und fand Arbeit bei einem Meister. Doch das Essen gefiel ihm nicht, und er beschwerte sich bei der Frau Meisterin. Er drohte, mit Kreide an ihre HaustĂŒr zu schreiben: “Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig, Adies, Herr Kartoffelkönig.”

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Meisterin — frau eines handwerksmeisters, bei dem daumerling arbeitet, leicht reizbar, wird von daumerling geneckt, versucht ihn zu fangen und jagt ihn schließlich fort.

Die Meisterin wurde wĂŒtend und versuchte, ihn mit einem Lappen zu schlagen. Daumerling versteckte sich geschickt unter einem Fingerhut und streckte ihr die Zunge heraus. Als sie den Fingerhut anhob, sprang er in die Lappen. WĂ€hrend sie die Lappen durchsuchte, versteckte er sich in einer Tischritze und neckte sie weiter. Schließlich erwischte sie ihn doch und jagte ihn aus dem Haus.

Daumerling hilft den RÀubern, den Schatz des Königs zu stehlen

Im Wald traf Daumerling auf eine Gruppe von RĂ€ubern, die den Schatz des Königs stehlen wollten. Sie erkannten, dass der kleine Kerl durch ein SchlĂŒsselloch kriechen und ihnen helfen könnte. Sie nannten ihn scherzhaft “Riese Goliath” und fragten, ob er mit zur Schatzkammer gehen wolle.

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RĂ€uber — gruppe von dieben, wollen den königsschatz stehlen, nutzen daumerlings kleine grĂ¶ĂŸe fĂŒr ihren plan, bieten ihm an ihr hauptmann zu werden, teilen die beute mit ihm.

Als sie das Schneiderlein sahen, dachten sie “so ein kleiner Kerl kann durch ein SchlĂŒsselloch kriechen und uns als Dietrich dienen”. “Heda”, rief einer, “du Riese Goliath, willst du mit zur Schatzkammer gehen?”

Daumerling willigte ein und kroch durch einen Ritz in die Schatzkammer. Eine Wache bemerkte ihn und hielt ihn fĂŒr eine Spinne, wollte ihn zertreten, doch die andere Wache ließ ihn gewĂ€hren. In der Kammer öffnete er das Fenster und warf den RĂ€ubern die Taler hinaus.

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Wachen — zwei schildwachen, bewachen die schatzkammer des königs, werden von daumerling zum narren gehalten, versuchen vergeblich den dieb zu fangen.

Als der König kam, um seine Schatzkammer zu inspizieren, versteckte sich Daumerling. Der König bemerkte den Diebstahl und befahl den Wachen, aufzupassen. Als Daumerling seine Arbeit fortsetzte, hörten die Wachen das Klimpern der MĂŒnzen und eilten hinein. Doch Daumerling versteckte sich unter Talern und neckte die Wachen, indem er rief: “Hier bin ich!” und dann an einen anderen Ort sprang. Nachdem er alle Taler hinausgeworfen hatte, sprang er selbst hinaus.

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König — herrscher, besitzer der schatzkammer, bemerkt den diebstahl, kann aber nicht verstehen, wie jemand einbrechen konnte, befiehlt den wachen aufzupassen.

Die RĂ€uber lobten ihn als Helden und boten ihm an, ihr Hauptmann zu werden. Daumerling lehnte ab, da er sich erst in der Welt umsehen wollte. Bei der Beuteteilung nahm er nur einen Kreuzer, weil er nicht mehr tragen konnte.

Arbeit im Gasthof und die Rache der MĂ€gde

Daumerling versuchte wieder als Schneider zu arbeiten, doch es gefiel ihm nicht. Schließlich fand er eine Stelle als Hausknecht in einem Gasthof. Die MĂ€gde mochten ihn nicht, weil er alles sah, was sie heimlich taten, und es der Herrschaft meldete, wenn sie Essen von den Tellern nahmen oder etwas aus dem Keller holten.

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MĂ€gde — dienstmĂ€dchen im gasthof, mögen daumerling nicht, weil er ihre diebstĂ€hle verrĂ€t, planen rache und fĂŒhren einen streich gegen ihn aus.

Die MĂ€gde beschlossen, sich an ihm zu rĂ€chen. Als eine von ihnen im Garten mĂ€hte und Daumerling zwischen den KrĂ€utern herumspringen sah, mĂ€hte sie ihn mit dem Gras zusammen, band alles in ein Tuch und warf es den KĂŒhen vor. Eine große schwarze Kuh verschluckte ihn, ohne ihm wehzutun.

Vom Kuhbauch bis zur Blutwurst

Im Bauch der Kuh gefiel es Daumerling nicht, denn es war finster. Als die Kuh gemolken wurde, rief er: “Strip, strap, stroll, ist der Eimer bald voll?” Doch beim Melken wurde er nicht gehört. SpĂ€ter kam der Hausherr in den Stall und sagte, dass die Kuh am nĂ€chsten Tag geschlachtet werden sollte.

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Hausherr — besitzer des gasthofs, daumerlings arbeitgeber, entscheidet die kuh zu schlachten, hört daumerlings hilferufe, versteht aber nicht woher sie kommen.

Daumerling bekam Angst und rief laut: “Lasst mich erst heraus, ich sitze ja drin!” Der Hausherr hörte die Stimme, wusste aber nicht, woher sie kam. Am nĂ€chsten Tag wurde die Kuh geschlachtet. GlĂŒcklicherweise traf Daumerling kein Hieb, aber er geriet unter das Wurstfleisch.

Als der Metzger seine Arbeit begann, schrie Daumerling: “Hackt nicht zu tief, hackt nicht zu tief, ich stecke ja drunter!” Doch niemand hörte ihn wegen des LĂ€rms der Hackmesser. In seiner Not sprang er geschickt zwischen den Messern hindurch und kam mit heiler Haut davon. Entkommen konnte er jedoch nicht und wurde mit den Speckbrocken in eine Blutwurst gestopft.

Da war das Quartier etwas enge, und dazu ward er noch in den Schornstein zum RÀuchern aufgehÀngt, wo ihm Zeit und Weile gewaltig lang wurde. Endlich im Winter wurde er herunter geholt, weil die Wurst einem Gaste sollte vorgesetzt werden.

Als die Wirtin die Wurst in Scheiben schnitt, passte Daumerling auf, dass sein Kopf nicht abgeschnitten wurde. Schließlich nutzte er seine Chance, machte sich Luft und sprang heraus. In dem Haus, wo es ihm so ĂŒbel ergangen war, wollte er nicht lĂ€nger bleiben und machte sich wieder auf die Wanderschaft.

Begegnung mit dem Fuchs und Heimkehr

Auf dem offenen Feld begegnete Daumerling einem Fuchs, der ihn in Gedanken verschluckte. Daumerling rief: “Ei, Herr Fuchs, ich bin's ja, der in eurem Hals steckt, lasst mich wieder frei.” Der Fuchs antwortete, dass er an Daumerling so gut wie nichts habe und ihn freilassen wĂŒrde, wenn er ihm die HĂŒhner seines Vaters verspreche.

🩊
Fuchs — wildes tier, fĂ€ngt daumerling auf dem feld, lĂ€sst ihn frei im tausch gegen die hĂŒhner seines vaters, bringt ihn nach hause.

“Ei, Herr Fuchs”, riefs Schneiderlein, “ich bins ja, der in eurem Hals steckt, laßt mich wieder frei.” “Du hast recht”, antwortete der Fuchs, “an dir hab ich doch so viel als nichts; versprichst du mir die HĂŒhner...?”

Daumerling versprach dem Fuchs alle HĂŒhner, und dieser ließ ihn frei und trug ihn nach Hause. Als der Vater seinen lieben Sohn wiedersah, gab er dem Fuchs gerne alle seine HĂŒhner. Daumerling ĂŒberreichte seinem Vater den Kreuzer, den er auf seiner Wanderschaft erworben hatte. Auf die Frage, warum der Fuchs die armen HĂŒhner fressen durfte, antwortete der Vater: “Ei, du Narr, deinem Vater wird ja wohl ein Kind lieber sein als die HĂŒhner auf dem Hof.”