Der gute Handel (Grimm)

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Der gute Handel
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 9 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein Bauer gab Geld Fröschen und Fleisch Hunden, missverstand Tiergeräusche, beklagte sich beim König und führte alle hinters Licht. Am Ende wurde er reich und kehrte zufrieden nach Hause zurück.

Sehr kurze Zusammenfassung

Einfaches Märchendorf, vermutlich spätes Mittelalter. Ein Bauer verkaufte seine Kuh auf dem Markt für sieben Taler.

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Der Bauer — erwachsener mann, landwirt, einfältig aber schlau, leichtgläubig gegenüber tieren aber gerissen im umgang mit menschen, verkauft seine kuh und lässt sich auf seltsame geschäfte ein.

Als die Frösche am Teich laut riefen, bestand er darauf, dass sie falsch zählten, und warf ihnen im Ärger seine sieben Taler ins Wasser. Später ließ er sein geschlachtetes Vieh den Hunden, denn der größte Hund bellte ständig „Was“, was der Bauer fälschlich als Versprechen verstand, dass der Hund ihm bezahlen werde. Vergeblich verlangte er vom Fleischer sein Geld und wandte sich schließlich an den König. Weil dieser ihm rechtlich nicht helfen konnte, aber die königliche Tochter erstmals zum Lachen brachte, wollte der König ihm sie zur Frau geben. Dies lehnte der Bauer freimütig ab. Der zornige König versprach stattdessen fünfhundert ohne genaue Erklärung.

“Was soll mir das?” schrie der Jude, “ist der Rock nicht mein, hab ich ihn euch nicht aus bloßer Freundschaft geborgt, damit ihr vor den Herrn König treten konntet?” Wie der König das hörte, sprach er “einen hat der Jude gewiß betrogen”

Der Bauer hatte zuvor diese Strafe an einen Soldaten verschenkt und dem Juden gegen schlechtes Kleingeld verkauft. Beide erhielten die Prügelstrafe statt des Geldes. Amüsiert erlaubte ihm der König, frei aus der Schatzkammer zu nehmen. Der Bauer ärgerte sich dennoch, dass er nicht wusste, ob der Betrag stimmte. Als ihn der Jude heimlich beschuldigte, bestrafte ihn der König nicht, sondern zahlte ihm zum Ausgleich weiteres Geld. Zufrieden ging der Bauer heim.

Ausführliche Zusammenfassung

Die Aufteilung in Kapitel ist redaktionell.

Der Bauer verkauft seine Kuh und wirft das Geld den Fröschen zu

Ein Bauer verkaufte seine Kuh auf dem Markt für sieben Taler. Auf dem Heimweg kam er an einem Teich vorbei, wo er die Frösche quaken hörte. Ihr “ak, ak, ak, ak” klang für ihn wie ein Widerspruch zu seinem Verkaufspreis. Er rief ihnen zu, dass er tatsächlich sieben und nicht acht Taler bekommen hatte.

“Ei”, rief der Bauer ganz bös, “wollt ihrs besser wissen als ich, so zählt selber”, und warf ihnen das Geld mit einander ins Wasser hinein. Er blieb stehen und wollte warten, bis sie fertig wären.

Die Frösche quakten jedoch weiter, ohne das Geld zurückzugeben. Der Bauer wartete lange, bis es dunkel wurde, dann schimpfte er die Frösche aus und ging verärgert nach Hause, während die Frösche ihm immer noch “ak, ak, ak, ak” hinterherriefen.

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Die Frösche — gruppe von teichbewohnern, die mit ihrem quaken "ak, ak, ak, ak" den bauern verwirren und ihn dazu bringen, sein geld ins wasser zu werfen.

Der Bauer verkauft Fleisch an die Hunde und erwartet Bezahlung

Nach einiger Zeit kaufte der Bauer eine neue Kuh. Er schlachtete sie und rechnete damit, durch den Verkauf des Fleisches den Wert beider Kühe zurückzubekommen, wobei er das Fell als zusätzlichen Gewinn behalten würde. Als er mit dem Fleisch zur Stadt kam, traf er vor dem Tor auf ein Rudel Hunde.

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Der Windhund — großer hund, anführer eines rudels, der mit seinem bellen "was, was" den bauern dazu bringt, ihm das fleisch der geschlachteten kuh zu überlassen.

Ein großer Windhund sprang um das Fleisch herum und bellte “was, was, was, was”. Der Bauer verstand dies als Verlangen nach dem Fleisch und erklärte dem Hund, dass er es ihm überlassen würde, wenn er in drei Tagen dafür bezahlen würde. Der Hund bellte weiter “was, was”, was der Bauer als Zustimmung deutete.

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Die Hunde — rudel von hunden, die zusammen mit dem windhund das fleisch des bauern fressen und mit ihrem bellen "was, was" den bauern in seinem missverständnis bestärken.

Der Bauer, der es von weitem hörte, sprach zu sich “horch, jetzt verlangen sie alle was, aber der große muß mir einstehen”. Als drei Tage herum waren, dachte der Bauer “heute Abend hast du dein Geld in der Tasche”.

Der Bauer fordert seine Bezahlung vom Fleischer

Nach drei Tagen wartete der Bauer vergeblich auf seine Bezahlung. Schließlich verlor er die Geduld und ging zum Fleischer in der Stadt, um sein Geld zu fordern. Er fragte, ob der große Hund ihm nicht vor drei Tagen die geschlachtete Kuh gebracht hätte.

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Der Fleischer — metzger in der stadt, der den bauern für verrückt hält und ihn mit einem besenstiel hinausjagt, als dieser geld für das angeblich vom hund gelieferte fleisch fordert.

Der Fleischer hielt dies für einen Scherz, wurde zornig und jagte den Bauern mit einem Besenstiel hinaus. Der Bauer rief aus, dass es noch Gerechtigkeit auf der Welt gebe, und beschloss, zum König zu gehen.

Der Bauer wendet sich an den König und lehnt die Prinzessin ab

Der Bauer wurde zum König geführt, der mit seiner Tochter dasaß. Er erzählte seine Geschichte, wie die Frösche und Hunde ihn um sein Eigentum gebracht hätten und der Metzger ihn mit dem Stock bezahlt habe. Die Königstochter begann laut zu lachen.

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Der König — herrscher, der über die klage des bauern entscheidet, zunächst amüsiert ist, dann zornig wird, aber letztendlich großzügig handelt und dem bauern zugang zur schatzkammer gewährt.
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Die Königstochter — junge frau, die noch nie gelacht hat, bis sie die geschichte des bauern hört, der könig hat sie demjenigen versprochen, der sie zum lachen bringen kann.

Der König erklärte, dass er dem Bauern zwar nicht Recht geben könne, ihm aber als Belohnung seine Tochter zur Frau geben wolle, da sie ihr Lebtag noch nicht gelacht hatte und er sie demjenigen versprochen hatte, der sie zum Lachen bringen könnte.

“O”, antwortete der Bauer, “ich will sie gar nicht; ich habe daheim nur eine einzige Frau, und die ist mir schon zu viel: wenn ich nach Haus komme, so ist mir nicht anders als stände in jedem Winkel eine.”

Der König wurde zornig über diese grobe Antwort. Der Bauer entgegnete, dass man von einem Ochsen nichts anderes als Rindfleisch erwarten könne. Daraufhin versprach ihm der König einen anderen Lohn: In drei Tagen sollte er fünfhundert Taler erhalten.

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Die Frau des Bauern — ehefrau des protagonisten, wird nur indirekt erwähnt, als der bauer erklärt, warum er die königstochter nicht heiraten will.

Der Bauer überlistet den Juden und den Soldaten

Als der Bauer das Schloss verließ, sprach ihn die Schildwache an und meinte, er müsse eine gute Belohnung bekommen haben, da er die Königstochter zum Lachen gebracht hatte. Der Bauer bestätigte, dass er fünfhundert Taler erhalten sollte, und versprach dem Soldaten zweihundert davon, wenn er sich in drei Tagen beim König melden würde.

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Die Schildwache — soldat am königlichen schloss, der den bauern anspricht und sich einen teil der versprochenen belohnung sichern will, erhält später dafür schläge.

Ein Jude, der das Gespräch mitgehört hatte, lief dem Bauern nach und bot ihm an, die dreihundert Taler sofort in Münze zu wechseln. Der Bauer stimmte zu und sagte dem Juden, er solle in drei Tagen zum König gehen, um sein Geld zu erhalten. Der Jude, erfreut über den vermeintlichen Gewinn, zahlte dem Bauern sofort minderwertige Groschen aus.

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Der Jude — händler, der dem bauern geld wechselt und ihm später einen rock leiht, wird mehrfach überlistet und erhält am ende schläge statt der erhofften belohnung.

Nach drei Tagen erschien der Bauer wie befohlen vor dem König. Dieser wollte ihm die fünfhundert Taler auszahlen lassen, doch der Bauer erklärte, dass er keinen Anspruch mehr darauf habe, da er zweihundert der Schildwache versprochen und dreihundert vom Juden bereits erhalten habe.

Der Bauer erhält seine wahre Belohnung aus der Schatzkammer des Königs

Als der Soldat und der Jude erschienen und ihr Geld forderten, erhielten sie stattdessen Schläge. Der Soldat ertrug es geduldig, während der Jude jammerte. Der König musste über den Bauern lachen und beschloss, ihm einen Ersatz zu geben: Er durfte in die Schatzkammer gehen und sich so viel Geld nehmen, wie er wollte.

Der König mußte über den Bauer lachen, und da aller Zorn verschwunden war, sprach er, “weil du deinen Lohn schon verloren hast, bevor er dir zu Theil ward, so will ich dir einen Ersatz geben: geh in meine Schatzkammer.”

Der Bauer füllte seine weiten Taschen mit Gold und ging ins Wirtshaus, um sein Geld zu zählen. Der Jude, der ihm nachgeschlichen war, hörte, wie der Bauer vor sich hin brummte, der König habe ihn hinters Licht geführt, da er nicht wisse, ob er den richtigen Betrag eingesteckt habe.

Der Jude meldete diese respektlosen Äußerungen dem König, in der Hoffnung auf eine Belohnung. Der König ließ den Bauern holen. Der Jude, der fürchtete, der Zorn des Königs könnte verrauchen, lieh dem Bauern einen Rock, damit dieser anständig vor dem König erscheinen könne.

Vor dem König leugnete der Bauer, die berichteten Worte gesagt zu haben, und behauptete, der Jude lüge immer. Als der Jude darauf bestand, dass der Rock ihm gehöre und er ihn nur aus Freundschaft geliehen habe, erkannte der König, dass der Jude entweder ihn oder den Bauern betrogen haben musste. Er ließ dem Juden weitere Schläge geben, während der Bauer mit dem guten Rock und dem Gold nach Hause ging und zufrieden feststellte, dass er diesmal Glück gehabt hatte.

Der Bauer aber gieng in dem guten Rock und mit dem guten Geld in der Tasche heim und sprach “diesmal hab ichs getroffen”.