Die Gänsemagd (Grimm)

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Die Gänsemagd
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 12 Minuten
Kurzbeschreibung
Eine Dienerin zwang die Prinzessin, ihre Rolle zu tauschen. Sie lebte unerkannt als Gänsemagd. Der König erfuhr es, bestrafte die Betrügerin und verheiratete die richtige Braut mit dem Prinzen.

Sehr kurze Zusammenfassung

Ein märchenhaftes Königreich, unbestimmte Vergangenheit. Eine junge Königstochter sollte zur Hochzeit ins Reich ihres Verlobten reisen. Ihre Mutter übergab ihr zum Schutz drei magische Blutstropfen. Auf dem Weg dorthin zwang die neidische Kammerjungfer, die Prinzessin, mit ihr Kleidung und Pferd zu tauschen und fortan die Rolle einer Magd einzunehmen.

👸🏼
Königstochter (Die Gänsemagd) — junge, schöne Prinzessin, die von ihrer Kammerjungfer betrogen und gezwungen wird, als Gänsemagd zu arbeiten, demütig, geduldig, mit goldenem Haar, besitzt drei magische Blutstropfen ihrer Mutter.
🧙🏼‍♀️
Kammerjungfer — junge Frau, Dienerin der Königstochter, hochmütig, betrügerisch, machtgierig, gibt sich als Braut aus, zwingt die Königstochter zum Rollentausch.

Im Palast hielt man die Kammerjungfer irrtümlich für die wahre Braut. Die echte Prinzessin musste Gänse hüten. Täglich sprach sie traurig mit dem Kopf ihres getöteten, sprechenden Pferdes Falada am Stadttor. Als der König neugierig den Gesprächen zuhörte, ließ er sich die Wahrheit offenbaren.

Da kroch sie in den Eisenofen, fieng an zu jammern und zu weinen und sprach “da sitze ich von aller Welt verlassen und bin doch eine Königstochter: und eine falsche Kammerjungfer hat mich mit Gewalt dahin gebracht”

Der König deckte den Betrug auf, bestrafte die falsche Kammerjungfer und verheiratete seinen Sohn mit der echten Königstochter, die fortan glücklich und zufrieden herrschte.

Ausführliche Zusammenfassung

Die Einteilung in Kapitel ist redaktionell.

Die Abreise der Königstochter und die drei Blutstropfen

Eine alte Königin bereitete ihre Tochter auf die Reise zu ihrem Bräutigam, einem Königssohn in einem fernen Reich, vor. Sie packte kostbare Geschenke ein und gab ihrer Tochter eine Kammerjungfer als Begleiterin mit. Beide erhielten ein Pferd für die Reise, wobei das Pferd der Königstochter Falada hieß und sprechen konnte.

👑
Alte Königin — ältere Frau, Witwe, Mutter der Königstochter, fürsorglich, gibt ihrer Tochter drei Blutstropfen als Schutz mit auf die Reise.

Vor der Abreise schnitt sich die Königin in den Finger und fing drei Tropfen Blut in einem weißen Läppchen auf. Dieses gab sie ihrer Tochter mit den Worten, sie solle es gut verwahren, denn es würde ihr unterwegs nützlich sein. Mit schwerem Herzen verabschiedeten sich Mutter und Tochter voneinander.

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Blutstropfen — drei magische blutstropfen der mutter, können sprechen, warnen und beschützen die königstochter, gehen verloren, als sie im bach trinkt.

Der Verrat der Kammerjungfer

Nach einer Stunde Reise bekam die Königstochter großen Durst und bat ihre Kammerjungfer, ihr mit ihrem goldenen Becher Wasser aus einem Bach zu schöpfen. Die Kammerjungfer verweigerte dies hochmütig und erklärte, sie sei nicht ihre Magd. Die Königstochter musste selbst absteigen und aus dem Bach trinken.

Als sie sich zum Wasser beugte, sprachen die drei Blutstropfen: "Wenn das deine Mutter wüsste, das Herz im Leibe thät ihr zerspringen." Später wiederholte sich die Situation an einem Fluss. Diesmal fiel das Läppchen mit den Blutstropfen unbemerkt ins Wasser und wurde fortgespült.

Die Kammerjungfer hatte aber zugesehen und freuete sich, daß sie Gewalt über die Braut bekäme: denn damit, daß diese die Blutstropfen verloren hatte, war sie schwach und machtlos geworden.

Die Kammerjungfer zwang die Königstochter, die Kleider mit ihr zu tauschen und auf ihr schlechtes Pferd zu steigen. Sie selbst bestieg Falada und ließ die Prinzessin schwören, am Königshof niemandem etwas davon zu erzählen, sonst würde sie getötet werden.

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Falada — sprechendes Pferd der Königstochter, loyal, erkennt die wahre Identität der Prinzessin, spricht auch nach seinem Tod noch mit ihr.

Leben am Königshof und Faladas Kopf

Am Königshof wurde die falsche Braut freudig empfangen. Der Königssohn hob sie vom Pferd, während die wahre Königstochter unbeachtet blieb. Der alte König bemerkte jedoch das schöne Mädchen im Hof und fragte die vermeintliche Braut nach ihr. Diese behauptete, es sei nur eine Magd, die sie unterwegs mitgenommen habe.

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Junger König (Königssohn) — junger Mann, Bräutigam der Königstochter, wird von der falschen Braut getäuscht, erkennt am Ende die wahre Prinzessin.

Der alte König gab der Königstochter Arbeit als Gänsemagd, die zusammen mit einem Jungen namens Kürdchen die Gänse hüten sollte. Die falsche Braut fürchtete, dass Falada ihre Täuschung verraten könnte, und ließ das Pferd töten. Die Königstochter erfuhr davon und bat den Schinder, Faladas Kopf am finsteren Stadttor aufzuhängen.

👨🏼‍🦳
Alter König — älterer Mann, Vater des Königssohns, klug, aufmerksam, beobachtet die Gänsemagd, deckt die Wahrheit auf und stellt die Gerechtigkeit wieder her.

Die Gänsemagd und Kürdchen

Jeden Morgen trieb die Königstochter mit Kürdchen die Gänse durch das finstere Tor. Dabei sprach sie zu Faladas Kopf: "O du Falada, da du hangest", worauf der Kopf antwortete: "O du Jungfer Königin, da du gangest, wenn das deine Mutter wüßte, das Herz thät ihr zerspringen."

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Kürdchen (Conrädchen) — junger Gänsehirt, arbeitet mit der verkleideten Königstochter, neugierig, will ihre goldenen Haare berühren, verrät sie schließlich beim alten König.

“o du Falada, da du hangest”, da antwortete der Kopf “o du Jungfer Königin, da du gangest, wenn das deine Mutter wüßte, das Herz thät ihr zerspringen”.

Auf der Wiese setzte sich die Königstochter nieder und kämmte ihr goldenes Haar. Kürdchen wollte ihr einige Haare ausreißen, doch sie sprach: "Weh, weh, Windchen, nimm Kürdchen sein Hütchen, und laß'n sich mit jagen, bis ich mich geflochten und geschnatzt, und wieder aufgesatzt." Ein starker Wind wehte Kürdchens Hut fort, und er musste ihm nachlaufen.

💨
Wind — natürliche kraft, die der königstochter hilft, wird von ihr herbeigerufen, um kürdchens hut wegzuwehen, damit sie ihre haare in ruhe kämmen kann.

Die Entdeckung der Wahrheit durch den König

Abends beschwerte sich Kürdchen beim alten König über die Gänsemagd. Er erzählte von ihren Gesprächen mit dem Pferdekopf und wie sie den Wind herbeirief, um sein Hütchen wegzuwehen. Der König beschloss, die Sache selbst zu untersuchen. Am nächsten Morgen versteckte er sich hinter dem finsteren Tor und belauschte das Gespräch zwischen der Gänsemagd und Faladas Kopf.

Später beobachtete er vom Versteck aus, wie sie auf der Wiese ihre goldenen Haare kämmte und den Wind herbeirief, um Kürdchens Hut wegzuwehen. Als die Gänsemagd abends zurückkehrte, fragte der König sie nach ihrem Kummer, doch sie weigerte sich zu antworten, da sie geschworen hatte, niemandem etwas zu sagen.

Der König schlug vor, sie solle dem Eisenofen ihr Leid klagen, wenn sie es keinem Menschen erzählen dürfe. Die Königstochter kroch in den Ofen und erzählte ihre Geschichte: wie die Kammerjungfer sie gezwungen hatte, die Kleider zu tauschen und als Gänsemagd zu dienen. Der alte König hatte alles durch die Ofenröhre mitgehört.

Gerechtigkeit und die wahre Hochzeit

Der alte König ließ der Königstochter königliche Kleider anlegen und rief seinen Sohn herbei. Er offenbarte ihm, dass er die falsche Braut geheiratet hatte und die wahre Braut die Gänsemagd war. Der junge König war überglücklich über die Schönheit und Tugend seiner wahren Braut.

Der alte König rief seinen Sohn und offenbarte ihm, daß er die falsche Braut hätte: die wäre blos ein Kammermädchen, die wahre aber stände hier, als die gewesene Gänsemagd.

Bei einem großen Festmahl fragte der alte König die Kammerjungfer, welche Strafe jemand verdiene, der einen Herrn so betrogen habe, und erzählte dabei ihre eigene Geschichte. Die falsche Braut antwortete, eine solche Person verdiene, nackt in ein mit Nägeln beschlagenes Fass gesteckt und von Pferden durch die Straßen geschleift zu werden. Der König verkündete, dass sie ihr eigenes Urteil gesprochen habe, und ließ es vollstrecken. Danach heiratete der junge König seine wahre Braut, und sie regierten ihr Reich in Frieden und Glück.