Die drei Spinnerinnen (Grimm)

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Die drei Spinnerinnen
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 5 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein faules Mädchen wurde zum Spinnen gezwungen. Heimlich bekam sie Hilfe von drei Frauen mit ungewöhnlichem Aussehen. Zur Belohnung heiratete sie einen Königssohn und spinnte nie wieder Flachs.

Die Einteilung in Kapitel ist redaktionell.

Das faule Mädchen und die Begegnung mit der Königin

Es war einmal ein Mädchen, das sehr faul war und nicht spinnen wollte. Ihre Mutter versuchte alles, um sie zum Spinnen zu bewegen, doch ohne Erfolg. Eines Tages wurde die Mutter so zornig und ungeduldig, dass sie ihrer Tochter Schläge gab, woraufhin das Mädchen laut zu weinen begann.

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Das Mädchen — junge Frau, faul und will nicht spinnen, wird aber später als fleißig angesehen, geschickt im Umgang mit Menschen, findet kreative Lösung für ihr Problem.

Zufällig fuhr gerade die Königin vorbei. Als sie das Weinen hörte, ließ sie anhalten und betrat das Haus. Sie fragte die Mutter, warum sie ihre Tochter schlage, dass man sie draußen auf der Straße schreien höre.

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Die Mutter — mittleren Alters, arm, streng mit ihrer Tochter, schlägt sie aus Zorn und Ungeduld, schämt sich für die Faulheit ihrer Tochter.

Da schämte sich die Frau, daß sie die Faulheit ihrer Tochter offenbaren sollte und sprach “ich kann sie nicht vom Spinnen abbringen, sie will immer und ewig spinnen, und ich bin arm und kann den Flachs nicht herbeischaffen”.

Die Königin antwortete, dass sie nichts lieber höre als Spinnen und nichts vergnügter sei, als wenn die Räder schnurrten. Sie bot an, das Mädchen mit ins Schloss zu nehmen, wo sie genug Flachs habe und das Mädchen so viel spinnen könne, wie es wolle.

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Die Königin — erwachsene Frau, wohlhabend, liebt das Spinnen, bietet dem Mädchen Flachs und ihren Sohn als Belohnung an, gutmütig aber fordernd.

Die unmögliche Aufgabe und die Verzweiflung des Mädchens

Die Mutter war mit dem Vorschlag der Königin sehr zufrieden, und so nahm die Königin das Mädchen mit ins Schloss. Dort führte sie es zu drei Kammern, die vom Boden bis zur Decke mit dem schönsten Flachs gefüllt waren.

“Nun spinn mir diesen Flachs, und wenn du es fertig bringst, so sollst du meinen ältesten Sohn zum Gemahl haben; bist du gleich arm, so acht ich nicht darauf, dein unverdroßner Fleiß ist Ausstattung genug.”

Das Mädchen erschrak innerlich, denn sie konnte den Flachs nicht spinnen, selbst wenn sie dreihundert Jahre alt geworden wäre und jeden Tag vom Morgen bis zum Abend dabei gesessen hätte. Als sie allein war, begann sie zu weinen und saß so drei Tage lang, ohne die Hand zu rühren.

Am dritten Tag kam die Königin und wunderte sich, dass noch nichts gesponnen war. Das Mädchen entschuldigte sich damit, dass sie vor großer Betrübnis über die Entfernung aus dem Haus ihrer Mutter noch nicht hatte anfangen können. Die Königin akzeptierte diese Entschuldigung, sagte aber beim Weggehen, dass sie am nächsten Tag mit der Arbeit beginnen müsse.

Als das Mädchen wieder allein war, wusste sie sich nicht mehr zu helfen. In ihrer Verzweiflung trat sie ans Fenster.

Die drei seltsamen Spinnerinnen und ihre Hilfe

Da sah sie drei seltsam aussehende Frauen herankommen. Die erste hatte einen breiten Platschfuß, die zweite eine so große Unterlippe, dass sie über das Kinn herunterhing, und die dritte hatte einen breiten Daumen. Sie blieben vor dem Fenster stehen, schauten hinauf und fragten das Mädchen, was ihr fehle.

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Erste Spinnerin (mit breitem Platschfuß) — ältere Frau, seltsames Aussehen mit breitem Platschfuß vom Treten des Spinnrads, hilfsbereit, geschickt im Spinnen.

Das Mädchen klagte ihnen ihre Not, woraufhin die drei Frauen ihre Hilfe anboten.

“Willst du uns zur Hochzeit einladen, dich unser nicht schämen, und uns deine Basen heißen, auch an deinen Tisch setzen, so wollen wir dir den Flachs wegspinnen, und das in kurzer Zeit.”

Das Mädchen willigte von Herzen gern ein und bat die drei seltsamen Frauen hereinzukommen und sofort mit der Arbeit zu beginnen. Sie machte in der ersten Kammer Platz, wo sich die drei Spinnerinnen hinsetzten und ihre Arbeit begannen.

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Zweite Spinnerin (mit großer Unterlippe) — ältere Frau, seltsames Aussehen mit großer Unterlippe vom Lecken beim Spinnen, hilfsbereit, geschickt im Spinnen.

Die erste zog den Faden und trat das Rad, die zweite netzte den Faden, und die dritte drehte ihn und schlug mit dem Finger auf den Tisch. Bei jedem Schlag fiel eine Menge feinst gesponnenes Garn zu Boden.

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Dritte Spinnerin (mit breitem Daumen) — ältere Frau, seltsames Aussehen mit breitem Daumen vom Fadendrehen, hilfsbereit, geschickt im Spinnen.

Vor der Königin verbarg das Mädchen die drei Spinnerinnen und zeigte ihr, sooft sie kam, die Menge des gesponnenen Garns, wofür sie viel Lob erhielt. Als die erste Kammer leer war, ging es an die zweite und schließlich an die dritte, die auch bald aufgeräumt war.

Zum Abschied erinnerten die drei Weiber das Mädchen an ihr Versprechen: "Vergiss nicht, was du uns versprochen hast, es wird dein Glück sein."

Die Hochzeit und die Erlösung vom Spinnen

Als das Mädchen der Königin die leeren Kammern und den großen Haufen Garn zeigte, richtete diese die Hochzeit aus. Der Bräutigam freute sich, dass er eine so geschickte und fleißige Frau bekommen würde, und lobte sie sehr.

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Der Königssohn (Bräutigam) — junger Mann, ältester Sohn der Königin, freut sich über seine vermeintlich fleißige Braut, neugierig gegenüber den drei seltsamen Frauen.

Das Mädchen bat darum, ihre drei Basen zur Hochzeit einladen zu dürfen und sie mit am Tisch sitzen zu lassen, da sie ihr viel Gutes getan hätten. Die Königin und der Bräutigam willigten ein.

Als das Fest begann, traten die drei seltsamen Frauen in wunderlicher Tracht ein. Die Braut begrüßte sie freundlich als ihre lieben Basen. Der Bräutigam war erstaunt über die ungewöhnlichen Gäste und fragte die erste, woher sie ihren breiten Platschfuß habe. "Vom Treten", antwortete sie. Die zweite fragte er nach ihrer herunterhängenden Lippe. "Vom Lecken", war ihre Antwort. Und die dritte nach ihrem breiten Daumen. "Vom Fadendrehen", erklärte sie.

Da erschrak der Königssohn und sprach “so soll mir nun und nimmermehr meine schöne Braut ein Spinnrad anrühren.” Damit war sie das böse Flachsspinnen los.