Die kluge Bauerntochter (Grimm)

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Die kluge Bauerntochter
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 7 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein weises Mädchen löste ein kompliziertes Rätsel und heiratete den König. Nach seiner ungerechten Entscheidung wurde sie verstoßen, doch ihre kluge Tat versöhnte beide wieder dauerhaft miteinander.

Sehr kurze Zusammenfassung

In einer märchenhaften Zeit lebten ein armer Bauer und seine Tochter. Beim Pflügen des kleinen Ackers, den der König ihnen geschenkt hatte, fanden sie einen goldenen Mörser. Der Vater wollte ihn dem König schenken, doch die Tochter warnte, er werde auch den fehlenden goldenen Stößer verlangen. Tatsächlich wurde der Bauer gefangen genommen, bis er diesen Stößer beschaffen könne.

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Die Bauerntochter — junge Frau aus armen Verhältnissen, außergewöhnlich klug und einfallsreich, findet kreative Lösungen für scheinbar unlösbare Probleme, loyal zu ihrem Vater, mutig.

Als der König von ihrer Klugheit erfuhr, wollte er sie heiraten, falls sie ein schwieriges Rätsel lösen könne. Sie sollte kommen „nicht gekleidet und nicht nackt, nicht geritten und nicht gefahren, nicht auf dem Wege und nicht außer dem Wege“. Mithilfe von Fischernetzen und einem Esel löste sie meisterhaft das Rätsel.

👑
Der König — mittleren Alters, mächtig und wohlhabend, zunächst großzügig, dann streng und fordernd, später liebevoll, stellt Rätsel und Herausforderungen, lässt sich von Klugheit beeindrucken.

Einige Jahre nach der Hochzeit entschied der König ungerecht: Ein Bauer verlor sein Fohlen an einen anderen, dessen Ochsen es an sich gezogen hatten. Die Bauerntochter half dem betrogenen Bauern heimlich, den König zu Einsicht zu bewegen. Wütend schickte er sie fort, erlaubte ihr jedoch, das Liebste mitzunehmen. Sie betäubte ihn mit einem Schlaftrunk, brachte ihn ins Bauernhaus und sagte nach seinem Erwachen:

“lieber Herr König, ihr habt mir befohlen, ich sollte das Liebste und Beste aus dem Schloß mitnehmen, nun habe ich nichts Besseres und Lieberes als dich, da hab ich dich mitgenommen”

Gerührt versöhnte sich der König mit ihr und nahm sie zurück ins Schloss.

Detaillierte Zusammenfassung

Die Einteilung in Kapitel ist redaktionell.

Der arme Bauer und der goldene Mörser

Es war einmal ein armer Bauer, der mit seiner Tochter in einem kleinen Häuschen lebte. Da sie kein Land besaßen, schlug die Tochter vor, den König um ein Stück Rottland zu bitten. Der König hörte von ihrer Armut und schenkte ihnen ein Stück Rasen, das sie umgruben, um darauf Korn anzubauen.

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Der arme Bauer — älterer Mann, Vater der Bauerntochter, arm und landlos, ehrlich aber etwas einfältig, hört nicht auf den klugen Rat seiner Tochter, bereut dies später.

Die Gefangenschaft des Bauern

Als sie den Acker fast fertig umgegraben hatten, fanden sie einen goldenen Mörser in der Erde. Der Vater wollte ihn dem König bringen, doch die Tochter warnte ihn: Wenn sie den Mörser abgeben, würden sie auch den dazugehörigen Stößer liefern müssen. Der Bauer hörte nicht auf sie und brachte den Mörser zum König.

Der König nahm den Mörser und fragte nach dem Stößer. Als der Bauer sagte, sie hätten keinen gefunden, ließ der König ihn ins Gefängnis werfen, bis er den Stößer herbeischaffen würde.

Im Gefängnis bekam der Bauer täglich Wasser und Brot von den Bedienten. Diese hörten, wie er immer wieder klagte: "Ach, hätt ich meiner Tochter gehört!" Sie berichteten dem König davon, der den Bauern zu sich bringen ließ und fragte, was seine Tochter gesagt habe.

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Die Bedienten — mehrere Personen im Dienst des Königs, bringen dem gefangenen Bauern Wasser und Brot, berichten dem König über dessen Klagen, helfen später der Königin.

“Vater, wenn wir den Mörsel haben und haben den Stößer nicht, dann müssen wir auch den Stößer herbei schaffen: darum schweigt lieber still”

Das Rätsel des Königs

Als der König von der Klugheit der Tochter erfuhr, ließ er sie kommen und stellte ihr ein Rätsel: Sie sollte zu ihm kommen, weder gekleidet noch nackt, weder geritten noch gefahren, weder im Weg noch außer dem Weg. Wenn sie das schaffen würde, wollte er sie heiraten.

“komm zu mir, nicht gekleidet, nicht nackend, nicht geritten, nicht gefahren, nicht in dem Weg, nicht außer dem Weg, und wenn du das kannst, will ich dich heirathen”

Die Bauerntochter löste das Rätsel geschickt: Sie zog sich nackt aus, wickelte sich in ein Fischernetz, lieh einen Esel und band das Netz an dessen Schwanz, sodass er sie ziehen musste. Der Esel schleppte sie in der Fahrgleise, wobei sie nur mit der großen Zehe den Boden berührte. So war sie weder gekleidet noch nackt, weder geritten noch gefahren, weder im Weg noch außer dem Weg.

Die Hochzeit und das Leben am Hof

Der König erkannte, dass sie das Rätsel gelöst hatte, ließ ihren Vater aus dem Gefängnis frei und heiratete die kluge Bauerntochter. Er vertraute ihr die Verwaltung des königlichen Gutes an, und sie lebten einige Jahre glücklich zusammen.

Der Streit um das Füllen

Eines Tages, als der König zur Parade zog, hielten Bauern mit ihren Wagen vor dem Schloss. Ein Bauer hatte drei Pferde, von denen eines ein Füllen bekam. Das Füllen legte sich zwischen zwei Ochsen, die einem anderen Bauern gehörten. Es entstand ein Streit darüber, wem das Füllen gehörte.

🧔🏼
Der Bauer mit dem Füllen — mann mittleren alters, besitzt drei Pferde, eines davon bekommt ein Füllen, kämpft um sein Recht, sucht Hilfe bei der Königin, befolgt ihren Rat.

Der König entschied, dass das Füllen dem Ochsenbauern gehören sollte, da es zwischen seinen Ochsen gelegen hatte. Der Pferdebesitzer war verzweifelt und wandte sich an die Königin, die für ihre Güte bekannt war.

👨🏼
Der Ochsenbauer — mann mittleren alters, besitzt Ochsen, beansprucht fälschlicherweise das Füllen für sich, profitiert zunächst von der ungerechten Entscheidung des Königs.

Die Verbannung der Königin

Die Königin riet dem Bauern, sich mit einem Fischernetz auf die Straße zu stellen, wo der König vorbeikommen würde, und so zu tun, als würde er auf trockenem Boden fischen. Als der König ihn fragte, was er da tue, sollte er antworten: "So gut wie zwei Ochsen ein Füllen bekommen können, so gut kann ich auch auf trockenem Boden fischen."

🏃🏼‍♂️
Der Laufer — bote des königs, überbringt nachrichten zwischen dem könig und dem fischenden bauern, stellt fragen im auftrag des königs.

Der Bauer tat, wie ihm geraten wurde. Der König schickte seinen Laufer, um zu fragen, was der Mann da mache. Als der König die Antwort hörte, ließ er den Bauern zu sich bringen und zwang ihn zu gestehen, dass er den Rat von der Königin erhalten hatte.

“warum bist du so falsch mit mir, ich will dich nicht mehr zur Gemahlin; deine Zeit ist um, geh wieder hin, woher du kommen bist, in dein Bauernhäuschen”

Die kluge Lösung und Versöhnung

Der König war zornig und verbannte die Königin zurück in ihr Bauernhaus. Er erlaubte ihr jedoch, das Liebste und Beste aus dem Schloss mitzunehmen. Die Königin stimmte zu und bat um einen letzten Abschiedstrunk mit dem König.

Sie gab dem König einen starken Schlaftrunk, und als er eingeschlafen war, wickelte sie ihn in ein weißes Leinentuch und ließ ihn von den Bedienten in einen Wagen tragen. Sie brachte ihn in ihr Bauernhaus und legte ihn in ihr Bett.

Als der König am nächsten Tag erwachte, fragte er verwundert, wo er sei. Die Königin erklärte ihm, dass er ihr erlaubt habe, das Liebste und Beste aus dem Schloss mitzunehmen, und das sei für sie der König selbst gewesen.

“Dem König kamen die Thränen in die Augen, und er sagte ‘liebe Frau, du sollst mein sein und ich dein’, und nahm sie wieder mit ins königliche Schloß und ließ sich aufs neue mit ihr vermählen”

Der König war gerührt von ihrer Klugheit und Liebe. Er nahm sie wieder mit ins Schloss zurück und heiratete sie erneut. Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.