Die weiße und die schwarze Braut (Grimm)

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Die weiße und die schwarze Braut
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 8 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein Mädchen hilft einem Armen, wird belohnt und sehr schön. Ihre neidische Stiefmutter wirft sie aus Neid ins Wasser. Sie verwandelt sich in eine weiße Ente, wird entdeckt, gerettet und Königin.

Kurze Zusammenfassung

Ein ländliches Gebiet, märchenhafte Vergangenheit. Eine Frau ging mit ihrer Tochter und ihrer Stieftochter aufs Feld, um Futter zu schneiden. Als ein armer Mann um Hilfe bat, verspotteten Mutter und Tochter ihn, nur die Stieftochter half freundlich. Der Mann, in Wahrheit Gott, bestrafte Mutter und Tochter, indem er sie hässlich und kohlschwarz machte, während er die gutherzige Stieftochter wunderschön und weiß wie den Tag werden ließ.

👸🏼
Die Stieftochter (Die weiße Braut) — junges Mädchen, freundlich, hilfsbereit, gutherzig, später wunderschön und weiß wie der Tag, verwandelt sich nach ihrem Sturz ins Wasser in eine weiße Ente.
🧙🏻‍♀️
Die Stiefmutter — mittelalte Frau, boshaft, neidisch, hexenkundig, wird später kohlschwarz und hässlich, plant den Mord an der Stieftochter.
👩🏿
Die Tochter (Die schwarze Braut) — junges Mädchen, unhöflich, boshaft, eifersüchtig, wird später kohlschwarz und hässlich wie die Sünde, nimmt den Platz der Stieftochter ein.

Die weiße Braut sollte durch Vermittlung ihres Bruders Frau des Königs werden, doch die Stiefmutter machte sie halb taub und den Bruder halb blind. Unterwegs betrog die Stiefmutter sie.

Sie fuhren aber gerade auf einer Brücke über ein tiefes Wasser. Wie nun die Braut aufstand und aus dem Wagen sich heraus bückte, da stießen sie die beiden hinaus, daß sie mitten ins Wasser stürzte.

Sofort verwandelte sich die Braut in eine weiße Ente. Später verriet sie sich am königlichen Hof einem Küchenjungen. Als der König die Ente fing, wurde sie wieder zum Mädchen. Die Übeltäterinnen wurden bestraft, die weiße Braut heiratete den König und ihr treuer Bruder wurde reich belohnt.

Ausführliche Zusammenfassung

Die Einteilung in Kapitel ist redaktionell.

Begegnung mit Gott und die drei Wünsche

Eine Frau ging mit ihrer Tochter und Stieftochter über ein Feld, um Futter zu schneiden. Unterwegs begegneten sie dem lieben Gott, der in Gestalt eines armen Mannes erschien und nach dem Weg ins Dorf fragte. Die Mutter und ihre leibliche Tochter antworteten unfreundlich und wiesen ihn ab.

👴🏻
Der liebe Gott — erscheint als armer Mann, prüft die Hilfsbereitschaft der Frauen, bestraft die Bösen, belohnt die Gute mit drei Wünschen, macht die Stieftochter schön und weiß.

Die Stieftochter hingegen bot freundlich ihre Hilfe an und wollte den armen Mann ins Dorf führen. Daraufhin wurde der liebe Gott zornig über die Mutter und Tochter und verwünschte sie, dass sie schwarz wie die Nacht und hässlich wie die Sünde werden sollten. Der Stieftochter aber war er gnädig und ging mit ihr.

“Ich möchte gern so schön und rein werden wie die Sonne”. Alsbald ward sie weiß und schön wie der Tag. “Dann möchte ich einen Geldbeutel haben, der nie leer würde”... “ich wünsche mir zum dritten das ewige Himmelreich”

Als sie nahe am Dorf waren, sprach Gott einen Segen über die Stieftochter und gewährte ihr drei Wünsche. Sie wünschte sich, schön und rein wie die Sonne zu werden, einen Geldbeutel, der nie leer würde, und das ewige Himmelreich nach ihrem Tod. Alle drei Wünsche wurden ihr erfüllt.

Die Verwandlung der Stieftochter und das Porträt

Als die Stiefmutter mit ihrer Tochter nach Hause kam, sah sie, dass beide kohlschwarz und hässlich geworden waren, während die Stieftochter weiß und wunderschön war. Dies steigerte die Bosheit in ihrem Herzen noch mehr, und sie sann darauf, der Stieftochter zu schaden.

Die Stieftochter hatte einen Bruder namens Reginer, den sie sehr liebte und dem sie alles erzählte, was geschehen war. Reginer wollte seine Schwester malen, um sie immer vor Augen zu haben, da er sie so sehr liebte. Sie willigte ein, bat ihn aber, niemandem das Bild zu zeigen.

👨🏼‍🦰
Reginer — junger Mann, Bruder der Stieftochter, Kutscher des Königs, liebt seine Schwester sehr, malt ihr Bild, wird von der Hexe geblendet, später in eine Schlangengrube geworfen.

Reginer malte das Porträt seiner Schwester und hängte es in seiner Stube im Schloss des Königs auf, wo er als Kutscher arbeitete. Jeden Tag stand er vor dem Bild und dankte Gott für das Glück seiner Schwester.

Der König verliebt sich in das Bild

Die Hofdiener bemerkten, wie Reginer täglich vor dem schönen Bild stand. Aus Missgunst meldeten sie dies dem König, der daraufhin das Bild zu sich bringen ließ. Der König erkannte, dass das Porträt seiner verstorbenen Frau ähnlich, aber noch schöner war, und verliebte sich sofort.

👑
Der König — erwachsener Mann, Witwer, trauert um seine verstorbene Frau, verliebt sich in das Bild der Stieftochter, lässt sich zunächst von der Hexe täuschen, rettet später die weiße Braut.

Er ließ den Kutscher zu sich kommen und fragte, wen das Bild darstelle. Als Reginer erklärte, dass es seine Schwester sei, beschloss der König, keine andere als sie zur Gemahlin zu nehmen. Er gab Reginer Wagen, Pferde und prächtige Kleider und schickte ihn los, um seine erwählte Braut zu holen.

Die Reise zum König und der Betrug

Als Reginer mit der Botschaft ankam, freute sich seine Schwester. Die schwarze Tochter jedoch war eifersüchtig auf das Glück der Stieftochter und ärgerte sich sehr. Die Stiefmutter beruhigte ihre Tochter und versprach, ihr zu helfen. Mit ihren Hexenkünsten trübte sie dem Kutscher die Augen, sodass er halb blind wurde, und verstopfte der weißen Braut die Ohren, sodass sie halb taub wurde.

Sie stiegen in den Wagen: zuerst die weiße Braut in den prächtigen königlichen Kleidern, dann die Stiefmutter mit ihrer schwarzen Tochter. Reginer saß auf dem Bock, um zu fahren. Unterwegs rief der Kutscher seiner Schwester mehrmals zu, sie solle sich zudecken, damit Regen und Wind sie nicht beschmutzen und sie schön zum König komme.

“deck dich zu, mein Schwesterlein,
daß Regen dich nicht näßt,
daß Wind dich nicht bestäubt,
daß du fein schön zum König kommst”.

Die Braut fragte jedes Mal, was ihr Bruder gesagt habe, da sie ihn nicht richtig hören konnte. Die alte Hexe log und behauptete, er habe gesagt, sie solle ihre goldenen Kleider und ihre goldene Haube der Schwester geben. Die weiße Braut gehorchte und gab alles der schwarzen Tochter.

Beim dritten Mal behauptete die Alte, der Bruder habe gesagt, die Braut solle aus dem Wagen schauen. Als die weiße Braut sich aus dem Wagen beugte, stießen die beiden sie hinaus, sodass sie mitten ins Wasser stürzte. In dem Moment, als sie versank, stieg eine schneeweiße Ente aus dem Wasser und schwamm den Fluss hinab. Der Bruder hatte nichts davon bemerkt und fuhr weiter.

Die weiße Ente besucht die Küche

Am Hof angekommen, brachte Reginer die Schwarze als seine Schwester zum König. Da seine Augen getrübt waren und er nur die goldenen Kleider schimmern sah, glaubte er wirklich, es sei seine Schwester. Der König war entsetzt über die grundlose Hässlichkeit seiner vermeintlichen Braut und ließ den Kutscher in eine Grube mit Ottern und Schlangen werfen.

Die alte Hexe jedoch verstand es, den König mit ihren Künsten zu betören und ihm die Augen zu verblenden, sodass er sie und ihre Tochter behielt und die schwarze Braut sogar heiratete.

Eines Abends, während die schwarze Braut auf dem Schoß des Königs saß, kam eine weiße Ente zum Gossenstein in der Küche geschwommen und sprach zum Küchenjungen, er solle Feuer machen, damit sie ihre Federn wärmen könne.

🦆
Die weiße Ente — verwandelte Form der Stieftochter nach ihrem Sturz ins Wasser, schneeweiß, besucht die Küche des Schlosses, fragt nach ihrem Bruder.
👦🏼
Der Küchenjunge — junger Bursche, arbeitet in der Küche des Königs, hilft der weißen Ente, hat Mitleid mit ihr und informiert schließlich den König.

“Jüngelchen, mach Feuer an,
daß ich meine Federn wärmen kann.” Das that der Küchenjunge und machte ihr ein Feuer auf dem Heerd: da kam die Ente und setzte sich daneben, schüttelte sich.

Der Junge tat es, und die Ente setzte sich ans Feuer, schüttelte sich und strich ihre Federn mit dem Schnabel zurecht. Dann fragte sie nach ihrem Bruder Reginer und erfuhr, dass er in der Schlangengrube gefangen sei. Sie fragte auch nach der schwarzen Hexe und hörte, dass diese warm in des Königs Arm sitze. Daraufhin sagte die Ente nur: "Dass Gott erbarm!" und schwamm wieder fort.

Die Wahrheit kommt ans Licht und die Bestrafung

An den folgenden Abenden kam die Ente wieder und stellte dieselben Fragen. Nach dem dritten Abend konnte der Küchenjunge es nicht länger ertragen und erzählte dem König alles. Dieser wollte es selbst sehen und ging am nächsten Abend in die Küche.

Als die Ente ihren Kopf durch den Gossenstein streckte, nahm der König sein Schwert und hieb ihr den Hals durch. In diesem Moment verwandelte sie sich zurück in das schönste Mädchen, das genau dem Bild glich, das ihr Bruder von ihr gemalt hatte. Der König war überglücklich.

Da sie ganz nass war, ließ er kostbare Kleider bringen und sie damit bekleiden. Sie erzählte ihm, wie sie durch List und Falschheit betrogen und in den Fluss geworfen worden war. Ihre erste Bitte war, dass ihr Bruder aus der Schlangengrube befreit würde, was der König sofort erfüllte.

Dann ging der König zur alten Hexe und fragte sie, ohne dass sie wusste, worum es ging: "Was verdient die, welche das und das tut?" und erzählte den ganzen Hergang. Die Hexe, die nichts ahnte, antwortete: "Die verdient, dass man sie nackt auszieht und in ein Fass mit Nägeln legt, und vor das Fass ein Pferd spannt und das Pferd in alle Welt schickt."

Genau diese Strafe wurde an ihr und ihrer schwarzen Tochter vollzogen. Der König heiratete die weiße, schöne Braut und belohnte den treuen Bruder, indem er ihn zu einem reichen und angesehenen Mann machte.