Dornröschen (Grimm)

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Dornröschen
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 7 Minuten
Kurzbeschreibung
Eine Prinzessin verfiel durch einen bösen Zauber an ihrem Geburtstag in tiefen Schlaf. Nach hundert Jahren erreichte ein Prinz das von Dornen befreite Schloss und weckte sie durch einen Kuss auf.

Kurze Zusammenfassung

Vermutlich im Mittelalter, in einem märchenhaften Schloss lebten ein König und eine Königin, die sich ein Kind wünschten. Nach langem Warten wurde eine Tochter geboren, Dornröschen genannt.

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Dornröschen — junge Königstochter, 15 Jahre alt, wunderschön, sittsam, freundlich und verständig, fällt durch einen Fluch in einen hundertjährigen Schlaf.

Zur Geburt luden die Eltern zwölf weise Frauen ein; eine dreizehnte, nicht eingeladene, verfluchte Dornröschen, sich an einer Spindel zu stechen und zu sterben. Eine gute Fee milderte den Fluch auf hundertjährigen Schlaf. Trotz Verbot aller Spindeln stach Dornröschen sich an ihrem fünfzehnten Geburtstag und fiel mitsamt allen Bewohnern des Schlosses in tiefen Schlaf. Eine Dornenhecke überwuchs das ganze Schloss.

Nach hundert Jahren erreichte ein junger Königssohn die Hecke.

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Königssohn — junger mann, mutig und entschlossen, fürchtet sich nicht vor der dornenhecke, erlöst dornröschen mit einem kuss.

Die Dornen verwandelten sich plötzlich in Blumen und ließen ihn durch. Er fand Dornröschen schlafend.

Da lag es und war so schön, daß er die Augen nicht abwenden konnte, und er konnte es auch nicht lassen, bückte sich und gab ihm einen Kuß. Kaum hatte er es mit dem Kuß berührt, so schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte und blickte ihn ganz freundlich an.

Alle erwachten, das Schloss lebte auf und der Königssohn heiratete Dornröschen.

Ausführliche Zusammenfassung

Die Einteilung in Abschnitte ist redaktionell.

Die Geburt der Prinzessin und der Fluch der dreizehnten weisen Frau

Vor langer Zeit lebten ein König und eine Königin, die sich sehnlichst ein Kind wünschten. Eines Tages, als die Königin im Bade saß, erschien ein Frosch und verkündete ihr, dass sie innerhalb eines Jahres eine Tochter zur Welt bringen würde.

👸🏼
Königin — mittelalter frau, mutter von dornröschen, wünscht sich sehnlichst ein kind.
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Frosch — sprechendes tier, prophezeit der königin die geburt einer tochter.

Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag “ach, wenn wir doch ein Kind hätten!” und kriegten immer keins. Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, daß ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch

Die Prophezeiung erfüllte sich, und die Königin gebar ein wunderschönes Mädchen. Der König war überglücklich und veranstaltete ein großes Fest. Er lud nicht nur Verwandte, Freunde und Bekannte ein, sondern auch die weisen Frauen des Reiches, damit sie dem Kind gute Gaben schenken würden.

👑
König — mittelalter mann, vater von dornröschen, liebevoll und besorgt um seine tochter, versucht sie vor dem fluch zu schützen.
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Weise Frauen — gruppe von zwölf magischen frauen, beschenken dornröschen mit wundergaben wie tugend, schönheit und reichtum.

Es gab dreizehn weise Frauen in seinem Reich, aber da er nur zwölf goldene Teller besaß, musste eine von ihnen zu Hause bleiben. Während des Festes beschenkten die anwesenden weisen Frauen das Kind mit wunderbaren Gaben wie Tugend, Schönheit und Reichtum. Als die elfte ihre Gabe ausgesprochen hatte, erschien plötzlich die dreizehnte weise Frau, die nicht eingeladen worden war.

🧙‍♀️
Dreizehnte weise Frau — ältere frau mit magischen kräften, rachsüchtig und böse, spricht den todesfluch über dornröschen aus, weil sie nicht eingeladen wurde.

Aus Rache dafür, dass sie nicht eingeladen worden war, sprach sie einen schrecklichen Fluch aus: Die Königstochter sollte sich an ihrem fünfzehnten Geburtstag an einer Spindel stechen und tot umfallen. Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Saal und hinterließ alle in Schrecken.

Als elfe ihre Sprüche eben gethan hatten, trat plötzlich die dreizehnte herein. Sie wollte sich dafür rächen, daß sie nicht eingeladen war, und ... rief sie mit lauter Stimme “die Königstochter soll sich in ihrem funfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und todt hinfallen”.

Da trat die zwölfte weise Frau hervor, die ihren Wunsch noch nicht ausgesprochen hatte. Sie konnte den bösen Fluch nicht aufheben, aber mildern: Statt zu sterben, sollte die Prinzessin in einen hundertjährigen tiefen Schlaf fallen.

🧚‍♀️
Zwölfte weise Frau — ältere frau mit magischen kräften, gütig und hilfsbereit, mildert den todesfluch zu einem hundertjährigen schlaf.

Um seine Tochter zu schützen, befahl der König, alle Spindeln im ganzen Königreich zu verbrennen.

Dornröschens funfzehnter Geburtstag und die Erfüllung des Fluches

Die Gaben der weisen Frauen erfüllten sich, und das Mädchen wuchs zu einer schönen, sittsamen, freundlichen und verständigen Prinzessin heran, die von allen geliebt wurde.

An ihrem fünfzehnten Geburtstag waren der König und die Königin nicht zu Hause, und die Prinzessin blieb allein im Schloss zurück. Neugierig erkundete sie alle Räume und gelangte schließlich zu einem alten Turm. Sie stieg die enge Wendeltreppe hinauf und fand eine kleine Tür mit einem verrosteten Schlüssel im Schloss.

Als sie die Tür öffnete, sah sie in einem kleinen Stübchen eine alte Frau, die mit einer Spindel Flachs spann. Die Prinzessin, die noch nie eine Spindel gesehen hatte, fragte neugierig, was das für ein Ding sei, das so lustig herumspringe. Sie nahm die Spindel, um selbst zu spinnen, doch kaum hatte sie sie berührt, erfüllte sich der Zauberspruch: Sie stach sich in den Finger und fiel in einen tiefen Schlaf.

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Alte Frau mit Spindel — ältere frau, sitzt in einem turmzimmer und spinnt, unwissentlich werkzeug des fluchs.

Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt, so ging der Zauberspruch in Erfüllung, und sie stach sich damit in den Finger. In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand, fiel sie auf das Bett nieder, das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf.

Das schlafende Schloss und die Dornenhecke

Der Schlaf breitete sich über das ganze Schloss aus. Der König und die Königin, die gerade heimgekehrt waren, schliefen im Saal ein, und mit ihnen der gesamte Hofstaat. Auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hof, die Tauben auf dem Dach und die Fliegen an der Wand fielen in Schlaf. Selbst das Feuer im Herd erlosch, der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch, der gerade den Küchenjungen an den Haaren ziehen wollte, ließ ihn los und schlief ein. Der Wind legte sich, und kein Blatt bewegte sich mehr an den Bäumen vor dem Schloss.

Rund um das Schloss begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher wurde. Schließlich umgab sie das ganze Schloss und wuchs darüber hinaus, sodass nichts mehr davon zu sehen war, nicht einmal die Fahne auf dem Dach. Im Land verbreitete sich die Sage von der schönen schlafenden Dornröschen, wie die Königstochter genannt wurde.

Von Zeit zu Zeit kamen Königssöhne und versuchten, durch die Dornenhecke zum Schloss vorzudringen. Doch die Dornen hielten wie mit Händen zusammen, und die jungen Männer blieben darin hängen und starben eines jämmerlichen Todes.

Die Ankunft des Prinzen und das Erwachen

Nach vielen Jahren kam wieder ein Königssohn in das Land und hörte von einem alten Mann die Geschichte von Dornröschen. Der Alte erzählte, dass hinter der Dornenhecke ein Schloss stehe, in dem eine wunderschöne Königstochter namens Dornröschen seit hundert Jahren schlafe, und mit ihr der König, die Königin und der ganze Hofstaat.

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Alter Mann — älterer mann, erzählt dem königssohn von dornröschen und der dornenhecke, warnt ihn vor der gefahr.

Der Alte berichtete auch, dass schon viele Königssöhne versucht hätten, durch die Dornenhecke zu dringen, aber dabei umgekommen seien. Der junge Prinz ließ sich jedoch nicht abschrecken und erklärte furchtlos: "Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen." Der alte Mann versuchte, ihn davon abzuhalten, aber der Prinz hörte nicht auf seinen Rat.

Genau an diesem Tag waren die hundert Jahre verflossen, und als der Königssohn sich der Hecke näherte, waren es keine Dornen mehr, sondern große, schöne Blumen, die sich von selbst teilten und ihn unversehrt hindurchließen. Hinter ihm schlossen sie sich wieder zu einer Hecke.

Als der Königssohn sich der Hecke näherte, waren es lauter große schöne Blumen, die thaten sich von selbst auseinander und ließen ihn unbeschädigt hindurch: und hinter ihm thaten sie sich wieder als eine Hecke zusammen.

Im Schlosshof sah er die schlafenden Pferde und Jagdhunde, auf dem Dach die Tauben mit den Köpfchen unter den Flügeln. Als er ins Haus trat, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch die Hand erhoben, als wollte er den Jungen packen, und die Magd saß vor einem schwarzen Huhn, das gerupft werden sollte.

Der Prinz ging weiter durch das stille Schloss und fand im Saal den schlafenden Hofstaat und auf dem Thron den König und die Königin. Schließlich gelangte er zu dem Turm und öffnete die Tür zu dem kleinen Zimmer, in dem Dornröschen schlief. Sie war so schön, dass er den Blick nicht abwenden konnte. Er beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen Kuss.

In dem Moment, als seine Lippen sie berührten, schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte und blickte ihn freundlich an. Gemeinsam gingen sie hinunter, und der König, die Königin und der ganze Hofstaat erwachten und sahen einander mit großen Augen an. Auch die Pferde im Hof standen auf und schüttelten sich, die Jagdhunde sprangen und wedelten, die Tauben auf dem Dach zogen ihre Köpfchen unter den Flügeln hervor und flogen ins Feld, die Fliegen an den Wänden krochen weiter, das Feuer in der Küche flackerte auf und kochte das Essen, der Braten brutzelte wieder, und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, dass er schrie.

Die Hochzeit des Königssohns mit Dornröschen wurde mit großer Pracht gefeiert, und sie lebten glücklich bis an ihr Ende.