Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein (Grimm)

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Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 14 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein Mädchen wurde wegen ihres normalen Aussehens von der Familie gequält. Mit magischer Hilfe gelang es ihr, einen Ritter zu heiraten und glücklich zu leben. Ihren Schwestern verzieh sie später.

Sehr kurzes Inhaltsverzeichnis

Eine Frau hatte drei Töchter, von denen zwei ungewöhnlich aussahen, während Zweiäuglein wie andere Menschen war. Weil es nicht anders aussah, wurde Zweiäuglein von Mutter und Schwestern verachtet und schlecht behandelt.

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Zweiäuglein — mittlere Tochter mit zwei Augen, junges Mädchen, von Mutter und Schwestern verachtet und schlecht behandelt, gutherzig, bescheiden, fleißig, hütet die Ziege, später Ehefrau eines Ritters.

Beim Hüten litt Zweiäuglein unter Hunger, bis ihm eine weise Frau half. Mit dem Spruch „Zicklein, meck, Tischlein, deck“ erschien ein gedeckter Tisch, der nach dem Mahl durch „Zicklein, meck, Tischlein, weg“ verschwand. Die Freundlichkeit endete abrupt, als Mutter und Schwestern dahinterkamen und die magische Ziege schlachteten. Zweiäuglein folgte erneut dem Rat der weisen Frau, begrub das Innere der Ziege und daraus wuchs ein Baum mit silbernen Blättern und goldenen Früchten. Nur Zweiäuglein konnte davon ernten.

Ein junger Ritter bewunderte den Baum. Als Zweiäuglein hervorkam und für ihn eine Frucht pflückte, fragte der Ritter, wie er sich bedanken könne. Zweiäuglein klagte:

“Ach”, antwortete Zweiäuglein, “ich leide Hunger und Durst, Kummer und Noth vom frühen Morgen bis zum späten Abend: wenn ihr mich mitnehmen und erlösen wollt, so wäre ich glücklich.”

Der Ritter nahm Zweiäuglein mit in sein Schloss, verliebte sich und heiratete es. Als später Zweiäugleins verarmte Schwestern um Almosen baten, zeigte es Mitleid und half ihnen großzügig, worauf sie ihre frühere Bosheit bereuten.

Detaillierte Zusammenfassung

Die Einteilung in Abschnitte ist redaktionell.

Die drei ungleichen Schwestern und Zweiäugleins Leid

Eine Frau hatte drei Töchter, die sich durch ihre Augen unterschieden: Die älteste hieß Einäuglein und hatte nur ein Auge mitten auf der Stirn, die mittlere hieß Zweiäuglein und hatte zwei Augen wie normale Menschen, und die jüngste hieß Dreiäuglein und hatte drei Augen, wobei das dritte ebenfalls mitten auf der Stirn saß.

Darum aber, daß Zweiäuglein nicht anders aussah als andere Menschenkinder, konnten es die Schwestern und die Mutter nicht leiden. Sie sprachen zu ihm “du mit deinen zwei Augen bist nicht besser als das gemeine Volk”

Sie behandelten Zweiäuglein schlecht, gaben ihr alte Kleider und nur die Essensreste. Außerdem musste sie die Ziege hüten.

Die weise Frau und der Zauberspruch für den Tisch

Eines Tages saß Zweiäuglein hungrig auf einem Feldrain und weinte bitterlich. Da erschien eine weise Frau, die sie nach dem Grund ihrer Tränen fragte. Zweiäuglein erzählte von ihrer Not und dem Hunger, den sie leiden musste.

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Die weise Frau — ältere Frau mit magischen Kräften, hilft Zweiäuglein in Not, lehrt ihr den Zauberspruch für das magische Tischlein und gibt Rat nach dem Tod der Ziege.

Die weise Frau lehrte Zweiäuglein einen Zauberspruch: Wenn sie zu ihrer Ziege "Zicklein, meck, Tischlein, deck" sagte, würde ein gedeckter Tisch erscheinen. Mit "Zicklein, meck, Tischlein, weg" würde er wieder verschwinden. Zweiäuglein probierte den Zauber sofort aus und konnte sich satt essen.

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Die Ziege — Haustier, das von Zweiäuglein gehütet wird, magisches Tier, das durch einen Zauberspruch ein gedecktes Tischlein erscheinen lassen kann.

Einäugleins gescheiterter Spionageversuch

Als Zweiäuglein zu Hause nichts mehr aß, wurden die Schwestern misstrauisch. Einäuglein sollte sie beim Hüten der Ziege beobachten. Zweiäuglein durchschaute den Plan und sang Einäuglein in den Schlaf: "Einäuglein, wachst du? Einäuglein, schläfst du?" Als Einäuglein eingeschlafen war, rief Zweiäuglein den Zauberspruch und aß in Ruhe.

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Einäuglein — älteste Tochter mit einem Auge mitten auf der Stirn, junges Mädchen, neidisch und gemein zu Zweiäuglein, später verarmt und bereut ihr Verhalten.

Dreiäugleins List und der Tod der Ziege

Am nächsten Tag schickten sie Dreiäuglein mit. Zweiäuglein versuchte wieder, sie in den Schlaf zu singen, vergaß aber das dritte Auge zu erwähnen. Sie sang: "Dreiäuglein, wachst du? Zweiäuglein, schläfst du?" Dadurch schliefen nur zwei Augen ein, während das dritte alles beobachtete.

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Dreiäuglein — jüngste Tochter mit drei Augen, eines davon mitten auf der Stirn, junges Mädchen, neidisch und gemein zu Zweiäuglein, später verarmt und bereut ihr Verhalten.

Dreiäuglein verriet der Mutter den Zauberspruch. Diese wurde so neidisch, dass sie die Ziege tötete. Zweiäuglein weinte bitterlich, doch die weise Frau erschien erneut und riet ihr, die Eingeweide der Ziege vor der Haustür zu vergraben.

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Die Mutter — mittelalte Frau, Mutter der drei Töchter, hartherzig und ungerecht gegenüber Zweiäuglein, neidisch, tötet die Ziege aus Bosheit.

Da rief die neidische Mutter “willst dus besser haben, als wir? die Lust soll dir vergehen!” Sie holte ein Schlachtmesser und stieß es der Ziege ins Herz, daß sie todt hinfiel.

Der wunderbare Baum mit goldenen Äpfeln

Am nächsten Morgen stand an der Stelle, wo Zweiäuglein die Eingeweide vergraben hatte, ein wunderschöner Baum mit silbernen Blättern und goldenen Früchten. Die Mutter schickte Einäuglein hinauf, um Äpfel zu pflücken, doch die Zweige wichen vor ihr zurück. Auch Dreiäuglein und die Mutter selbst konnten keine Früchte erreichen.

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Der wunderbare Baum — magischer Baum mit silbernen Blättern und goldenen Früchten, gewachsen aus den Eingeweiden der Ziege, reagiert nur auf Zweiäuglein.

Nur als Zweiäuglein es versuchte, kamen die Zweige ihr entgegen, und sie konnte mühelos die goldenen Äpfel pflücken. Statt Zweiäuglein dafür besser zu behandeln, wurden die Schwestern und die Mutter noch neidischer.

Die Ankunft des Ritters und Zweiäugleins Rettung

Eines Tages kam ein junger Ritter vorbei und bewunderte den prächtigen Baum. Die Schwestern behaupteten, der Baum gehöre ihnen, konnten aber keine Zweige abbrechen. Sie versteckten Zweiäuglein unter einem Fass, doch einige goldene Äpfel rollten heraus zu den Füßen des Ritters.

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Der Ritter — junger, schöner, wohlhabender Mann, bestaunt den wunderbaren Baum, erkennt Zweiäugleins Wert, nimmt sie mit auf sein Schloss und heiratet sie.

“Geschwind, Zweiäuglein”, riefen die zwei Schwestern, “kriech unter, daß wir uns deiner nicht schämen müssen” und stürzten über das arme Zweiäuglein in aller Eil ein leeres Faß, das gerade neben dem Baume stand

Der Ritter entdeckte Zweiäuglein und bat sie, ihm einen Zweig zu brechen. Sie tat es mühelos und erzählte ihm von ihrem Leid. Der Ritter nahm sie mit auf sein Schloss, gab ihr schöne Kleider und heiratete sie.

Zweiäugleins neues Leben und die Versöhnung

Die Schwestern freuten sich zunächst, dass ihnen wenigstens der wunderbare Baum geblieben war. Doch am nächsten Morgen war er verschwunden – er war Zweiäuglein zu ihrem neuen Zuhause gefolgt.

Jahre später kamen zwei arme Frauen zum Schloss und baten um Almosen. Zweiäuglein erkannte ihre Schwestern, die in Armut geraten waren. Sie nahm sie freundlich auf, versorgte sie gut, und die Schwestern bereuten aufrichtig, wie schlecht sie Zweiäuglein in ihrer Jugend behandelt hatten.

Zweiäuglein aber hieß sie willkommen und that ihnen Gutes und pflegte sie, also daß die beiden von Herzen bereuten, was sie ihrer Schwester in der Jugend Böses angethan hatten.