Emilia Galotti (Lessing)

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Emilia Galotti
Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen
1772
Inhaltsangabe des Buches
Das Original liest sich in 133 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein leidenschaftlicher Herrscher begehrte eine tugendhafte Braut, ließ ihren Bräutigam ermorden und brachte sie zu sich. Ihr erschütterter Vater erstach sie, um sie vor der Schande zu retten.

Kurze Zusammenfassung

Italien, 18. Jahrhundert. Prinz Hettore Gonzaga von Guastalla begehrte Emilia Galotti leidenschaftlich. Als er erfuhr, dass sie heiraten sollte, war er verzweifelt.

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Hettore Gonzaga — Prinz von Guastalla, junger Mann, mächtig, leidenschaftlich, von Emilia besessen, zwischen Begierde und moralischem Bewusstsein schwankend.
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Emilia Galotti — junge Frau, Tochter von Odoardo und Claudia Galotti, Braut des Grafen Appiani, tugendhaft, fromm, schön, zwischen Gehorsam und Selbstbestimmung schwankend.

Der skrupellose Marinelli, der Kammerherr und enge Vertraute des Prinzen, organisierte einen Überfall auf Emilias Hochzeitsgesellschaft, um die Trauung mit dem Grafen Appiani zu verhindern. Dabei wurde Appiani ermordet und Emilia zum nahen Lustschloss des Prinzen gebracht.

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Marinelli — Kammerherr des Prinzen, Mann mittleren Alters, intrigant, skrupellos, manipulativ, bereit alles für seinen Herrn zu tun, auch wenn es moralisch verwerflich ist.

Emilia war erschüttert, als sie begriff, dass der Prinz hinter allem stand. Ihre Mutter Claudia beschuldigte Marinelli offen des Mordes. Emilias Vater Odoardo traf ein, um sie zu retten, doch man hinderte ihn daran, seine Tochter mitzunehmen. Die Intrige des Prinzen sah vor, Emilia unter dem Vorwand einer Untersuchung in seiner Nähe zu behalten.

Odoardo erfuhr von Emilia selbst, dass diese vor Verführung und moralischer Schande fürchtete. Sie äußerte verzweifelt:

Emilia: Ehedem wohl gab es einen Vater, der seine Tochter von der Schande zu retten, ihr den ersten, den besten Stahl in das Herz senkte - ihr zum zweiten Male das Leben gab. Aber alle solche Taten sind von ehedem!

Tief betroffen handelte Odoardo: Er erstach seine Tochter, um ihre Tugend vor dem Prinzen zu bewahren. Emilia starb mit der Aussage, dass ihr Vater ihr helfen wollte. Odoardo stellte sich daraufhin dem Gericht, während der Prinz Marinelli, nun angewidert, verbannte und von seinen eigenen Untaten schwer erschüttert war.

Detaillierte Zusammenfassung nach Akten

Die Titel der Akte sind redaktionell.

Akt 1. Der Prinz und die schöne Unbekannte

In seinem Kabinett durchsieht Prinz Hettore Gonzaga von Guastalla Bittschriften und Briefe. Gelangweilt von den Regierungsgeschäften stößt er auf den Namen Emilia Bruneschi, der ihn an Emilia Galotti erinnert. Diese hatte er am Morgen in der Messe gesehen und war von ihrer Schönheit beeindruckt. Der Maler Conti tritt ein und bringt zwei Porträts: eines der Gräfin Orsina, der ehemaligen Geliebten des Prinzen, und eines von Emilia Galotti.

Der Prinz ist von Emilias Porträt überwältigt und kauft es sofort. Von Conti erfährt er, dass Emilia noch am selben Tag den Grafen Appiani heiraten soll. Verzweifelt ruft der Prinz seinen Kammerherrn Marinelli zu sich. Dieser schlägt vor, den Grafen als Gesandten nach Massa zu schicken, um die Hochzeit zu verhindern. Als der Graf das Angebot ablehnt, entwickelt Marinelli einen heimtückischen Plan.

Der Prinz, von seiner Leidenschaft getrieben, beschließt, Emilia in der Kirche aufzusuchen, bevor sie den Grafen heiratet. Marinelli hingegen bereitet seinen eigenen Plan vor, um die Hochzeit zu verhindern und Emilia in die Hände des Prinzen zu spielen.

Akt 2. Emilias Hochzeitstag und Marinellis Intrige

Im Haus der Familie Galotti bereitet man sich auf die Hochzeit vor. Odoardo Galotti, Emilias Vater, ist überraschend aus seinem Landgut angereist. Er misstraut dem Hof und dem Prinzen und ist besorgt, als er erfährt, dass der Prinz seine Tochter in der Kirche angesprochen hat.

👨🏻‍🦳
Odoardo Galotti — Vater von Emilia, älterer Mann, streng, tugendhaft, prinzipientreu, misstrauisch gegenüber dem Hof, ehemaliger Soldat mit starkem Ehrgefühl.

Kurz darauf kehrt Emilia verstört von der Messe zurück. Sie berichtet ihrer Mutter Claudia, dass der Prinz sie in der Kirche angesprochen und ihr seine Liebe gestanden habe. Claudia beruhigt ihre Tochter und rät ihr, dem Grafen nichts davon zu erzählen, um unnötige Eifersucht zu vermeiden.

👩🏻
Claudia Galotti — Mutter von Emilia, Frau mittleren Alters, besorgt um ihre Tochter, zwischen bürgerlichen Werten und Bewunderung für den Adel schwankend.

Graf Appiani trifft ein, um seine Braut abzuholen. Er ist in feierlicher, aber nachdenklicher Stimmung. Währenddessen trifft Marinelli Vorbereitungen für seinen Plan. Er beauftragt den Banditen Angelo, die Kutsche des Grafen auf dem Weg zum Landgut zu überfallen.

🤵🏻
Graf Appiani — Bräutigam von Emilia, junger Adliger, ehrenhaft, aufrichtig, stolz, lehnt Intrigen des Hofes ab, will mit Emilia ein ruhiges Leben führen.
🔪
Angelo — Bandit, Mann, skrupellos, geldgierig, führt im Auftrag Marinellis den Überfall auf Graf Appianis Kutsche durch, tötet den Grafen.

Akt 3. Die Entführung und der Tod des Grafen

Auf dem Lustschloss Dosalo wartet der Prinz ungeduldig auf Nachrichten von Marinelli. Dieser berichtet schließlich, dass der Plan in Gang gesetzt wurde. Kurz darauf hören sie Schüsse aus der Ferne. Marinelli erklärt, dass seine Leute die Kutsche überfallen haben, angeblich um Emilia zu retten und sie in Sicherheit zu bringen.

Bald darauf wird Emilia von Marinellis Diener Battista ins Schloss gebracht. Sie ist verwirrt und ängstlich, da sie nicht weiß, was mit ihrer Mutter und ihrem Bräutigam geschehen ist. Der Prinz empfängt sie mit gespielter Besorgnis und verspricht, nach ihren Angehörigen zu suchen.

🧑🏻‍💼
Battista — Bedienter Marinellis, Mann, gehorsam, hilft bei der Entführung Emilias, führt Befehle ohne moralische Bedenken aus.

Kurz darauf trifft Claudia Galotti ein, die ihrer Tochter gefolgt ist. Von einem Sterbenden hat sie erfahren, dass Graf Appiani tödlich verwundet wurde und Marinelli in den Mord verwickelt sein soll. Als sie Marinelli im Schloss antrifft, beschuldigt sie ihn offen, den Mord an Appiani veranlasst zu haben. Emilia hört die Anschuldigungen ihrer Mutter und beginnt zu verstehen, dass sie in eine Falle gelockt wurde.

Marinelli: Topp! auch ich erschrecke vor einem kleinen Verbrechen nicht. Nur, guter Freund, muß es ein kleines stilles, heilsames Verbrechen sein. Und sehen Sie, unseres da, wäre nun gerade weder stille noch heilsam.

Akt 4. Aufdeckung der Intrige und Claudias Ankunft

Der Prinz ist bestürzt über die Entwicklung der Ereignisse. Er hatte nicht mit dem Tod des Grafen gerechnet und macht Marinelli Vorwürfe. Dieser verteidigt sich und behauptet, dass der Tod Appianis ein unglücklicher Zufall gewesen sei. Der Prinz ist sich bewusst, dass er nun als Auftraggeber des Mordes verdächtigt werden könnte.

Unerwartet trifft Gräfin Orsina im Schloss ein. Sie ist gekommen, um den Prinzen zur Rede zu stellen, da er sie vernachlässigt. Als sie erfährt, dass Emilia im Schloss ist, durchschaut sie sofort die Intrige. Sie trifft auf Odoardo Galotti, der ebenfalls zum Schloss gekommen ist, und klärt ihn über die wahren Absichten des Prinzen auf.

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Gräfin Orsina — ehemalige Geliebte des Prinzen, junge Frau, intelligent, leidenschaftlich, zwischen Wahnsinn und Klarheit schwankend, rachsüchtig nach ihrer Zurückweisung.

Orsina: Daß Gleichgültigkeit ein leeres Wort, ein bloßer Schall ist, dem nichts, gar nichts entspricht. Gleichgültig ist die Seele nur gegen das, woran sie nicht denkt; nur gegen ein Ding, das für sie kein Ding ist.

Orsina übergibt Odoardo einen Dolch und erklärt ihm, dass der Prinz seine Tochter verführen will. Sie verlässt das Schloss zusammen mit Claudia, während Odoardo zurückbleibt, um seine Tochter zu retten. Der Prinz und Marinelli versuchen, Odoardo zu beschwichtigen und schlagen vor, Emilia vorübergehend im Haus des Kanzlers Grimaldi unterzubringen, angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit.

Orsina: Nichts unter der Sonne ist Zufall - am wenigsten das, wovon die Absicht so klar in die Augen leuchtet. - Allmächtige, allgütige Vorsicht, vergib mir, daß ich mit diesem albernen Sünder einen Zufall genennet habe!

Odoardo durchschaut den Plan, kann aber zunächst nichts dagegen unternehmen. Er bittet darum, mit seiner Tochter allein sprechen zu dürfen, bevor sie ins Haus des Kanzlers gebracht wird. Der Prinz gewährt ihm diese Bitte, nicht ahnend, was Odoardo vorhat.

Akt 5. Odoardos Entscheidung und Emilias Schicksal

Odoardo ist innerlich zerrissen. Er weiß, dass seine Tochter in Gefahr ist, sieht aber keinen Ausweg. Als Emilia zu ihm gebracht wird, berichtet er ihr vom Tod ihres Bräutigams und dass sie ins Haus des Kanzlers gebracht werden soll. Emilia durchschaut sofort, dass dies nur ein Vorwand ist, um sie dem Prinzen auszuliefern.

In ihrer Verzweiflung bittet Emilia ihren Vater, sie zu töten, um ihre Ehre zu retten. Sie erinnert ihn an die römische Geschichte von Virginius, der seine Tochter tötete, um sie vor der Schande zu bewahren. Odoardo zögert zunächst, doch Emilia drängt ihn und argumentiert, dass sie der Verführung nicht widerstehen könne.

Emilia: Ich habe Blut, mein Vater, so jugendliches, so warmes Blut als eine. Auch meine Sinne sind Sinne. Ich stehe für nichts. Ich bin für nichts gut. Ich kenne das Haus der Grimaldi. Es ist das Haus der Freude.

Überzeugt von der Notwendigkeit, seine Tochter vor der Schande zu bewahren, und erschüttert von ihrer Entschlossenheit, ersticht Odoardo schließlich Emilia mit dem Dolch, den ihm Orsina gegeben hat. Sterbend dankt Emilia ihrem Vater für die Rettung ihrer Ehre.

Odoardo: Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert. - War es nicht so, meine Tochter? Emilia: Nicht Sie, mein Vater - Ich selbst - ich selbst - Odoardo: Nicht du, meine Tochter - nicht du!

Als der Prinz und Marinelli herbeieilen, konfrontiert Odoardo sie mit ihrer Schuld. Er wirft den blutigen Dolch vor die Füße des Prinzen und erklärt, dass er sich dem Gericht stellen werde. Der Prinz ist erschüttert und macht Marinelli für die Tragödie verantwortlich.

Der Prinz: Ist es, zum Unglücke so mancher, nicht genug, daß Fürsten Menschen sind: müssen sich auch noch Teufel in ihren Freund verstellen? - Gott! Gott! - Ist es, zum Unglücke so mancher, nicht genug, daß Fürsten Menschen sind?

Das Trauerspiel endet mit der Erkenntnis des Prinzen über die verheerenden Folgen seiner Leidenschaft und der Intrigen seines Kammerherrn. Emilia ist tot, Odoardo wird sich dem Gericht stellen, und der Prinz bleibt zurück mit dem Bewusstsein seiner moralischen Schuld an der Tragödie.