Faust (Goethe)

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Faust
Der Tragödie Erster und Zweiter Teil
1832
Inhaltsangabe des Buches
Das Original liest sich in 533 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein rastloser Mann wollte wahres Wissen und Glück erfahren und machte einen Pakt mit dem Teufel. Dadurch brachte er Schmerz, Leid und Tod unter die Menschen, doch wurde seine Seele am Ende erlöst.

Sehr kurze Zusammenfassung

Deutschland, ungefähr im 16. Jahrhundert. Faust, ein gelehrter Mann mittleren Alters, haderte mit seinem unbefriedigenden Wissen und wollte wahre Erkenntnis und tiefe Lebenserfahrung gewinnen. Dafür ging er einen Pakt mit dem Teufel ein.

👨🏻‍🎓
Faust — gelehrter Mann mittleren Alters, unzufrieden mit seinem Wissen, strebt nach höchster Erkenntnis und Erfahrung, schließt einen Pakt mit Mephistopheles, komplex und widersprüchlich.

Mephistopheles, Fausts zynischer Begleiter und Verkörperung des Bösen, bot Faust unendliche Freuden und zeigte ihm weltliche Genüsse. So begegnete Faust der frommen Margarete (Gretchen) und verführte sie. Fausts kurzzeitiges Liebesglück führte Margarete jedoch ins Unglück. Sie wurde schwanger, geriet in gesellschaftliche Ächtung und wurde schließlich ins Gefängnis geworfen, wo sie schon halb wahnsinnig auf ihre Hinrichtung wartete.

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Mephistopheles — teuflischer Begleiter Fausts, zynisch, spöttisch und manipulativ, verkörpert die Versuchung und das Böse, intelligent und weltgewandt, schließt einen Pakt mit Faust.
👧🏼
Margarete (Gretchen) — junges, unschuldiges Mädchen, fromm und tugendhaft, verliebt sich in Faust, gerät durch diese Liebe ins Unglück, endet im Kerker, wird aber durch göttliche Gnade gerettet.

Obwohl Margarete auf Erden verloren schien, wurde sie letztlich durch göttliche Gnade gerettet. Faust jedoch wollte weiter nach Höherem streben. Er suchte Schönheit und Macht, er traf Helena aus Troja und bekam mit ihr den Sohn Euphorion. Bald verlor er jedoch wieder alles, blieb unbefriedigt, strebte nach immer größeren Taten und ließ anderen Unrecht tun. Im Alter verlor er das Augenlicht, doch selbst blind blieb er rastlos und starb schließlich im Traum, während er sich vorstellte, dem Meer neues Land abzuringen und ein glückliches Volk zu erschaffen.

Nach seinem Tod versuchte Mephistopheles, Fausts Seele für sich einzufordern, doch Engel griffen ein und retteten sie. In himmlischen Sphären begegneten Faust und Margarete sich erneut, und Faust wurde trotz all seiner Irrwege und Sünden erlöst. Die himmlischen Stimmen beschrieben diesen Akt der Erlösung mit den Worten:

Alles Vergängliche
Ist nur ein Gleichnis;
Das Unzulängliche
Hier wird's Ereignis;
Das Unbeschreibliche
Hier ist es getan;
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.

Ausführliche Zusammenfassung nach Teilen und Akten

Die Szenenaufteilung innerhalb der Teile und Akte wurde für die Übersichtlichkeit angepasst. Szenentitel sind redaktionell.

Zueignung

In der Zueignung wandte sich der Dichter an schwankende Gestalten, die ihm einst im trüben Blick erschienen waren. Er fragte sich, ob er sie diesmal festhalten könne und ob sein Herz noch immer dieser Illusion zugeneigt sei. Die Gestalten drängten sich ihm auf, und er erlaubte ihnen, sich aus Dunst und Nebel um ihn herum zu entfalten.

Sie brachten Bilder froher Tage mit sich, und viele liebe Schatten stiegen auf. Wie eine alte, halbverklungene Sage kamen erste Liebe und Freundschaft wieder zum Vorschein. Der Schmerz wurde neu, und die Klage des labyrinthischen Lebenslaufs wiederholte sich.

Vorspiel auf dem Theater

Im Vorspiel auf dem Theater diskutierten der Direktor, der Dichter und die Lustige Person darüber, wie man das Publikum am besten unterhalten könne. Der Direktor äußerte den Wunsch, dem Publikum zu gefallen, da er von dessen Gunst abhängig sei. Er betonte die Wichtigkeit, etwas Frisches, Neues und Bedeutungsvolles zu bieten.

Der Dichter hingegen wandte sich von der Vorstellung einer bunten, unruhigen Menge ab. Er sehnte sich nach einem Ort der Stille und reinen Freude. Die Lustige Person betonte die Bedeutung der Gegenwart und riet, das Publikum mit Phantasie, Vernunft, Verstand, Empfindung und Leidenschaft, aber auch mit Narrheit zu unterhalten.

Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.

Prolog im Himmel

Die Szene begann mit dem Herrn und den himmlischen Heerscharen, zu denen später Mephistopheles hinzukam. Die drei Erzengel, Raphael, Gabriel und Michael, traten vor und priesen die Schöpfung in feierlichen Worten. Alle drei betonten die Herrlichkeit der Werke des Herrn, die so herrlich seien wie am ersten Tag.

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Der Herr — göttliche Figur, allwissend und gnädig, erlaubt Mephistopheles, Faust zu prüfen, in der Überzeugung, dass ein guter Mensch auch im Dunkeln den rechten Weg findet.

Mephistopheles trat auf und äußerte sich zynisch über die Menschheit. Er kritisierte die Vernunft des Menschen, die ihn nur tierischer mache als jedes Tier. Der Herr fragte Mephistopheles, ob er Faust kenne, und bezeichnete ihn als seinen Knecht. Mephistopheles antwortete, dass Faust dem Herrn auf besondere Weise diene, da er weder irdische Speise noch Trank zu sich nehme.

Der Herr erlaubte Mephistopheles, Faust zu versuchen, solange er auf der Erde lebte, da der Mensch irre, solange er strebe. Er forderte Mephistopheles auf, beschämt zu sein, wenn er bekennen müsse, dass ein guter Mensch in seinem dunklen Drange sich des rechten Weges wohl bewusst sei.

Es irrt der Mensch so lang er strebt.
Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen,
Er liebt sich bald die unbedingte Ruh;
Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu,
Der reizt und wirkt, und muss, als Teufel, schaffen.

Der Tragödie Erster Teil

Fausts Verzweiflung und sein Pakt mit Mephistopheles

Faust saß unruhig in seinem gotischen Studierzimmer, umgeben von Büchern und alchemistischen Geräten. Er beklagte, dass er trotz seines Studiums der Philosophie, Jurisprudenz, Medizin und Theologie nichts wirklich wisse. Er hatte sich der Magie zugewandt, um Geheimnisse zu ergründen und das Innere der Welt zu verstehen.

Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor; Heiße Magister, heiße Doktor gar...

Faust beschwor den Erdgeist, der ihm erschien, aber ihn zurückwies. Als er verzweifelt einen Giftbecher ansetzen wollte, hielten ihn Glockenklang und Chorgesang der Ostermesse davon ab. Bei einem Spaziergang mit seinem Famulus Wagner am Ostertag begegnete ihm ein schwarzer Pudel, der ihm nach Hause folgte.

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Wagner — Fausts Famulus, gelehrter Mann, pedantisch und wenig originell, strebt nach Wissen und Anerkennung, erschafft später den Homunkulus, loyal gegenüber Faust.

Im Studierzimmer entpuppte sich der Pudel als Mephistopheles. Dieser bot Faust einen Pakt an: Er würde ihm dienen, solange er lebe, danach müsse Faust ihm dienen. Faust schloss die Wette ab, dass er zufrieden sein werde, wenn Mephistopheles ihn jemals so täuschen könne, dass er zum Augenblick sagen würde: "Verweile doch! du bist so schön!"

Werd ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen;
So sei es gleich um mich getan!
Kannst du mich schmeichelnd je belügen
Dass ich mir selbst gefallen mag,
Kannst du mich mit Genuss betriegen;
Das sei für mich der letzte Tag!
Die Wette biet ich!

Abenteuer in der Welt

Mephistopheles führte Faust zunächst in Auerbachs Keller in Leipzig, wo er Zaubertricks vorführte. Dann brachte er ihn in eine Hexenküche, wo Faust einen Verjüngungstrank erhielt und im Zauberspiegel das Bild einer schönen Frau erblickte. Mephistopheles versprach ihm, dass er mit dem Trank im Leibe "Helenen in jedem Weibe" sehen werde.

Auf der Straße begegnete Faust dem jungen Mädchen Margarete (Gretchen) und war sofort von ihrer Schönheit und Tugendhaftigkeit fasziniert. Er beauftragte Mephistopheles, ihm das Mädchen zu beschaffen. Mephistopheles erklärte, dass er keine Macht über sie habe, da sie unschuldig sei, versprach aber, Faust zu helfen.

Mit Hilfe von Gretchens Nachbarin Marthe Schwerdtlein, deren verschollenen Mann Mephistopheles für tot erklärte, wurde ein Treffen arrangiert. Während Mephistopheles Marthe den Hof machte, konnten sich Faust und Gretchen näherkommen.

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Marthe Schwerdtlein — Nachbarin von Margarete, ältere Frau, deren Mann verschollen ist, neugierig und auf der Suche nach einem neuen Partner, hilft bei der Zusammenführung von Faust und Gretchen.

Faust und Gretchens Liebe

Faust und Gretchen verliebten sich ineinander. In Marthes Garten gestand Gretchen Faust ihre Liebe. Faust war von Gretchens Unschuld und Reinheit tief berührt, fühlte sich aber auch schuldig wegen seiner Absichten. Mephistopheles drängte Faust, Gretchen zu verführen, und gab ihm ein Schlafmittel für ihre Mutter, damit sie sich ungestört treffen konnten.

Gretchen verabreichte ihrer Mutter das Schlafmittel, das sich als tödlich erwies. Sie wurde von Schuldgefühlen geplagt, besonders als sie schwanger wurde. In ihrer Not betete sie zur Mater Dolorosa um Hilfe. Ihr Bruder Valentin, der von ihrer Schande erfuhr, forderte Faust zum Duell heraus und wurde von diesem mit Mephistopheles' Hilfe getötet.

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Valentin — Gretchens Bruder, Soldat, der die Ehre seiner Familie verteidigen will, zunächst stolz auf seine Schwester, wird durch ihre Beziehung zu Faust enttäuscht und stirbt.

Sterbend verfluchte Valentin seine Schwester öffentlich. Gretchen suchte Trost in der Kirche, wurde aber von einem bösen Geist mit ihren Sünden konfrontiert und fiel in Ohnmacht. Währenddessen führte Mephistopheles Faust zur Walpurgisnacht auf den Blocksberg, wo er ihn mit Hexen und wilden Festen ablenkte.

Dort hatte Faust eine Vision von Gretchen mit einem roten Schnürchen um den Hals. Als er erfuhr, dass Gretchen für den Mord an ihrem neugeborenen Kind verhaftet worden war und zum Tode verurteilt wurde, zwang er Mephistopheles, ihn zu ihr zu bringen.

Meine Ruh ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.
Wo ich ihn nicht hab
Ist mir das Grab,
Die ganze Welt
Ist mir vergällt.
Mein armer Kopf
Ist mir verrückt, ...

Gretchens Tragödie

Faust und Mephistopheles gelangten zum Kerker, wo Gretchen gefangen war. Sie fanden sie verwirrt und wahnsinnig. Zunächst erkannte sie Faust nicht und hielt ihn für den Henker. Als sie ihn schließlich erkannte, weigerte sie sich, mit ihm zu fliehen, da sie ihre Schuld sühnen wollte. Sie bat Faust, sich um die Gräber ihrer Mutter, ihres Bruders und ihres Kindes zu kümmern.

Als Mephistopheles erschien und zur Eile drängte, erkannte Gretchen ihn als den Bösen und flehte um göttlichen Schutz. Eine Stimme von oben verkündete, dass sie gerettet sei. Mephistopheles zwang Faust, mit ihm zu fliehen, während Gretchens Stimme verhallte.

Trotz Fausts Bemühungen, Gretchen zu retten, blieb sie im Kerker zurück, um ihre Strafe anzunehmen. Sie hatte erkannt, dass ihre Erlösung nicht in der Flucht, sondern in der Annahme ihrer Schuld und der göttlichen Gnade lag. Ihre letzten Worte galten Faust, den sie trotz allem noch liebte.

Mit dieser tragischen Wendung endete der erste Teil der Tragödie. Faust hatte durch seine Leidenschaft und seinen Egoismus Gretchens Untergang verursacht, konnte aber nichts mehr tun, um sie zu retten. Mephistopheles hingegen hatte seinen Teil der Wette noch nicht gewonnen, da Faust noch immer nicht zum Augenblick gesagt hatte, er möge verweilen.

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt, mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu den Gefilden hoher Ahnen.

Der Tragödie Zweiter Teil

Erster Akt: Anmutige Gegend

Der zweite Teil begann mit Faust, der erschöpft in einer anmutigen Landschaft lag. Elfen umschwebten ihn und heilten seine seelischen Wunden. Bei Sonnenaufgang erwachte er mit neuer Lebenskraft und war bereit, nach neuen Erfahrungen zu streben. Er betrachtete einen Wasserfall und erkannte im Regenbogen ein Symbol für das menschliche Streben.

Mephistopheles führte Faust an den kaiserlichen Hof, wo wirtschaftliche und politische Probleme herrschten. Faust und Mephistopheles boten dem Kaiser ihre Hilfe an. Mephistopheles löste die Finanzprobleme des Reiches, indem er Papiergeld einführte, das durch noch nicht gehobene Bodenschätze gedeckt sein sollte.

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Kaiser — Herrscher des Reiches, unsicher und abhängig von seinen Beratern, sucht nach Unterhaltung und Lösung finanzieller Probleme, wird von Faust und Mephistopheles unterstützt.

Während eines Maskenfestes am Hof versprach Faust dem Kaiser, die Gestalten von Paris und Helena erscheinen zu lassen. Um dieses Versprechen zu erfüllen, musste Faust zu den "Müttern" hinabsteigen, geheimnisvollen Gottheiten, die in einer zeitlosen Dimension existierten. Von dort brachte er einen magischen Schlüssel zurück, mit dem er die Geister beschwören konnte.

Zweiter Akt: Hochgewölbtes Zimmer und Klassische Walpurgisnacht

In Fausts altem Studierzimmer hatte Wagner inzwischen einen künstlichen Menschen, den Homunkulus, in einer Phiole erschaffen. Als Faust nach seiner Begegnung mit Helena in eine tiefe Ohnmacht fiel, erkannte Homunkulus sofort den Grund: Faust träumte von der klassischen Welt Griechenlands und Helena.

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Homunkulus — künstlich erschaffenes Männlein in einer Phiole, wissbegierig und energisch, führt Faust zur klassischen Walpurgisnacht, sucht nach eigener Entstehung und Vollendung.

Homunkulus führte Faust und Mephistopheles zur Klassischen Walpurgisnacht in die thessalischen Gefilde, wo sich Gestalten der griechischen Mythologie versammelten. Während Mephistopheles sich unter den klassischen Gespenstern unwohl fühlte, suchte Faust nach Helena. Homunkulus hingegen suchte nach einer Möglichkeit, vollständig zu entstehen.

Faust traf auf den Kentauren Chiron, der ihn zu Manto führte, einer Seherin, die ihm den Weg in die Unterwelt zu Persephone wies, um Helena zu gewinnen. Homunkulus fand seinen Weg zum Meer, wo er sich in die Wellen stürzte und in einer Vereinigung mit dem Element seine Vollendung fand.

Dritter Akt: Vor dem Palaste des Menelas

Helena kehrte nach dem Trojanischen Krieg mit Menelas nach Sparta zurück. Vor dem Palast erfuhr sie von der Haushälterin Phorkyas (in Wirklichkeit Mephistopheles in Verkleidung), dass Menelas sie opfern wolle. Phorkyas bot ihr Schutz in einer nahegelegenen Burg an, die von einem fremden Herrn bewohnt wurde.

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Helena — schöne Königin von Sparta, Symbol der klassischen Schönheit, wird von Faust begehrt und heiratet ihn im zweiten Teil, Mutter von Euphorion, verschwindet am Ende.

In der Burg traf Helena auf Faust, der sich als Burgherr vorstellte und ihr seine Liebe gestand. Sie heirateten und bekamen einen Sohn, Euphorion, der die Eigenschaften beider Eltern in sich vereinte. Euphorion, voller Tatendrang und Übermut, stürzte bei dem Versuch zu fliegen in den Tod. Helena folgte ihm in die Unterwelt, ließ aber ihr Gewand bei Faust zurück.

Vierter Akt: Hochgebirg

Faust, von einer Wolke getragen, landete im Hochgebirge. Er beschloss, dem Meer Land abzuringen und dort eine neue Gesellschaft zu gründen. Mephistopheles bot ihm an, dem Kaiser in einem Bürgerkrieg zu helfen, um als Belohnung das Küstenland zu erhalten.

Mit Hilfe von drei allegorischen Gestalten - Raufebold, Habebald und Haltefest - und Mephistopheles' Zauberkünsten gewann Faust die Schlacht für den Kaiser. Als Dank erhielt er das Küstenland als Lehen. Der Erzbischof kritisierte jedoch den Einsatz von Magie und forderte als Buße einen Teil des Landes für die Kirche.

Fünfter Akt: Offene Gegend und Fausts Erlösung

Jahre später hatte Faust ein großes Landgewinnungsprojekt verwirklicht. Nur ein kleines Grundstück mit einer Hütte, bewohnt von dem alten Paar Philemon und Baucis, störte seine Pläne. Als Mephistopheles und seine Helfer versuchten, das Paar umzusiedeln, kam es zu einem Brand, bei dem die Alten starben. Faust war entsetzt über diese Grausamkeit.

Die personifizierte Sorge erschien und machte Faust blind. Trotzdem gab er seine Pläne nicht auf und befahl, den Graben für sein letztes großes Projekt auszuheben. In der Vorstellung, dass Millionen Menschen auf dem von ihm geschaffenen freien Land leben würden, fand er endlich einen Moment höchster Befriedigung.

Ja diesem Sinne bin ich ganz ergeben,
Das ist der Weisheit letzter Schluss:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muss.
Und so verbringt, umrungen von Gefahr,
Hier Kindheit, Mann und Greis sein tüchtig Jahr.

Faust sprach die entscheidenden Worte: "Zum Augenblicke dürft' ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!" und starb. Mephistopheles glaubte, die Wette gewonnen zu haben, doch Engel erschienen und trugen Fausts Unsterbliches davon. Sie erklärten, dass Faust gerettet sei, weil er immer strebend sich bemüht habe.

Gerettet ist das edle Glied
Der Geisterwelt vom Bösen,
»Wer immer strebend sich bemüht
Den können wir erlösen.«
Und hat an ihm die Liebe gar
Von oben Teil genommen,
Begegnet ihm die selige Schar
Mit herzlichem Willkommen.

In einer himmlischen Berglandschaft wurde Fausts Seele von Engeln und seligen Knaben emporgetragen. Dort traf er auf Gretchen, die für ihn Fürbitte eingelegt hatte. Die Mater Gloriosa erlaubte Gretchen, Faust in höhere Sphären zu führen. Der Chorus Mysticus verkündete, dass das Ewig-Weibliche uns hinanzieht.