Fitchers Vogel (Grimm)

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Fitchers Vogel
1812
Inhaltsangabe des Märchens
Das Original liest sich in 7 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein Hexer lockte drei Mädchen in sein Haus. Weil sie in eine geheime Kammer schauten, tötete er die ersten beiden. Die kluge jüngste Schwester rettete sie und verbrannte den Zauberer mit Freunden.

Sehr kurze Zusammenfassung

Ein dunkler Wald, märchenhafte Zeit. Der Hexenmeister (Fitze Fitcher) ging als armer Bettler getarnt umher, entführte schöne Mädchen und brachte sie heimlich um.

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Der Hexenmeister (Fitze Fitcher) — bösartiger mann mittleren alters, verkleidet sich als armer bettler, entführt junge frauen, tötet sie in seinem waldhaus, mächtig, grausam, listig.

Er fing zunächst zwei Schwestern, warnte sie vergeblich, nicht in eine verbotene Kammer zu sehen und gab ihnen ein Ei, das nicht beschmutzt werden durfte. Beide wurden seiner Warnung ungehorsam und starben. Die dritte Tochter aber war klug und vorsichtig:

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Die dritte Tochter — junge frau, schön, klug, listig, mutig, rettet ihre schwestern, überlistet den hexenmeister, verkleidet sich als vogel.

Auch sie ging hinein, sah ihre ermordeten Schwestern und handelte entschlossen:

Aber sie hub an und suchte die Glieder zusammen und legte sie zurecht, Kopf, Leib, Arm und Beine. Und als nichts mehr fehlte, da fiengen die Glieder an sich zu regen und schlossen sich aneinander: und beide Mädchen öffneten die Augen.

Sie versteckte die Schwestern in einem Korb unter Goldstücken, ließ sie vom Hexenmeister selbst ins Elternhaus zurücktragen und tarnte sich als geheimnisvoller Vogel. Als der Hexenmeister zurückkehrte, lockte sie ihn und seine Freunde ins Haus, schloss sie ein und verbrannte sie alle.

Ausführliche Zusammenfassung

Die Einteilung in Kapitel ist redaktionell.

Der Hexenmeister entführt die älteste Schwester

Ein Hexenmeister verkleidete sich als armer Bettler und ging von Haus zu Haus, um schöne Mädchen zu entführen. Niemand wusste, wohin er sie brachte, denn sie kehrten nie zurück. Eines Tages kam er zum Haus eines Mannes, der drei schöne Töchter hatte. Als die älteste Tochter herauskam, um ihm Brot zu geben, berührte er sie nur leicht, und sie musste in seinen Korb springen.

Mit schnellen Schritten trug er sie in einen finsteren Wald zu seinem prächtigen Haus. Dort gab er ihr alles, was sie sich wünschte, und sagte: "Mein Schatz, es wird dir bei mir gefallen, denn du hast alles, was dein Herz begehrt."

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Die älteste Tochter — junge frau, schön, hilfsbereit, neugierig, ungehorsam, wird vom hexenmeister entführt und getötet.

Das Verbot und die Blutkammer

Nach einigen Tagen kündigte der Hexenmeister eine Reise an. Er übergab der ältesten Tochter die Schlüssel zum Haus und ein Ei. Sie durfte überall hingehen, nur nicht in eine bestimmte Kammer, die ein kleiner Schlüssel öffnete. Das Ei sollte sie sorgfältig verwahren, denn sein Verlust würde großes Unglück bringen.

Nachdem er abgereist war, erkundete sie das prächtige Haus mit seinen glänzenden Silber- und Goldschätzen. Schließlich kam sie zur verbotenen Tür. Die Neugier ließ ihr keine Ruhe. Sie öffnete die Tür und entdeckte ein großes blutiges Becken mit zerhackten toten Menschen, einen Holzblock und ein blinkendes Beil.

Sie besah den Schlüssel, er sah aus wie ein anderer, sie steckte ihn ein und drehte ein wenig, da sprang die Thür auf. Aber was erblickte sie, als sie hinein trat: ein großes blutiges Becken stand in der Mitte, und darin lagen todte zerhauene Menschen.

Vor Schreck ließ sie das Ei ins Blut fallen. Sie holte es heraus und versuchte, das Blut abzuwischen, aber es erschien immer wieder. Als der Hexenmeister zurückkehrte, verlangte er sofort Schlüssel und Ei. An den roten Flecken erkannte er, dass sie in der Blutkammer gewesen war. Zur Strafe schlug er ihr den Kopf ab und warf sie zu den anderen ins Becken.

Das Schicksal der zweiten Schwester

Der Hexenmeister kehrte zum Haus zurück und entführte die zweite Tochter auf die gleiche Weise. Auch ihr gab er alle Schlüssel und das Ei mit demselben Verbot. Wie ihre Schwester konnte sie ihrer Neugier nicht widerstehen, öffnete die Blutkammer und ließ das Ei ins Blut fallen.

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Die zweite Tochter — junge frau, schön, hilfsbereit, neugierig wie ihre schwester, erleidet das gleiche schicksal.

Bei seiner Rückkehr entdeckte der Hexenmeister ihren Ungehorsam und tötete auch sie.

Die kluge dritte Schwester

Nun holte der Hexenmeister die dritte und jüngste Tochter. Im Gegensatz zu ihren Schwestern war sie klug und listig. Als der Hexenmeister ihr die Schlüssel und das Ei übergab und verreiste, verwahrte sie das Ei zuerst sorgfältig. Dann besichtigte sie das Haus und betrat schließlich auch die verbotene Kammer.

Die aber war klug und listig. Als er ihr Schlüssel und Ei gegeben hatte und fortgereist war, verwahrte sie das Ei erst sorgfältig, dann besah sie das Haus und gieng zuletzt in die verbotene Kammer.

Dort entdeckte sie ihre ermordeten Schwestern. Statt zu verzweifeln, begann sie, die Körperteile zusammenzusetzen. Als sie alle Glieder richtig angeordnet hatte, begannen diese sich zu bewegen und zusammenzuwachsen. Ihre Schwestern öffneten die Augen und waren wieder lebendig. Voller Freude umarmten sie sich.

Die dritte Schwester versteckte die wiederbelebten Schwestern. Als der Hexenmeister zurückkehrte und keine Blutspuren am Ei fand, war er erfreut und erklärte, sie solle seine Braut werden. Da er keine Macht mehr über sie hatte, musste er tun, was sie verlangte.

Fitchers Vogel und die Rache

Die kluge Schwester forderte, dass der Hexenmeister einen Korb voll Gold zu ihren Eltern tragen solle, während sie die Hochzeit vorbereite. Sie setzte ihre Schwestern in den Korb und bedeckte sie mit Gold. Dann befahl sie dem Hexenmeister, den Korb zu tragen, ohne unterwegs zu rasten.

Der schwere Korb ließ den Hexenmeister schwitzen. Als er sich ausruhen wollte, rief eine Stimme aus dem Korb: "Ich schaue durch mein Fensterlein und sehe, dass du ruhst. Willst du weiter?" Er dachte, es sei die Stimme seiner Braut, und ging weiter. So brachte er unwissentlich die Schwestern sicher zu ihren Eltern.

Inzwischen bereitete die dritte Schwester die Hochzeit vor. Sie nahm einen Totenkopf mit grinsenden Zähnen, schmückte ihn und stellte ihn ans Bodenloch, sodass er hinausschauen konnte. Dann tauchte sie sich in Honig, schnitt das Bett auf und wälzte sich in den Federn, bis sie wie ein seltsamer Vogel aussah, den niemand erkennen konnte.

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Fitchers Vogel — verkleidung der dritten tochter, mit honig bestrichen und in federn gewälzt, unkenntlich, wunderlicher vogel.

Als sie das Haus verließ, begegnete sie den Hochzeitsgästen und dem zurückkehrenden Bräutigam. Auf ihre Frage, woher sie komme, antwortete sie mit einem Reim: "Ich komme von Fitze Fitchers Hause her... Hat gekehrt von unten bis oben das Haus und guckt zum Bodenloch heraus."

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Hochzeitsgäste — gruppe von personen, freunde des hexenmeisters, werden zum hochzeitsfest eingeladen, verbrennen am ende mit dem hexenmeister.

Der Hexenmeister sah zum Bodenloch hinauf, erblickte den geschmückten Totenkopf und glaubte, es sei seine Braut. Während er mit seinen Gästen im Haus feierte, kamen die Schwestern mit Hilfe zurück. Sie schlossen alle Türen, damit niemand entkommen konnte, und steckten das Haus in Brand. So verbrannte der Hexenmeister mit all seinen Gästen.