Vom klugen Schneiderlein (Grimm)

Aus Wikisum
Wechseln zu:Navigation, Suche
Hinweis: Diese Inhaltsangabe wurde von einer KI erstellt und könnte Fehler enthalten.
đŸ§”
Vom klugen Schneiderlein
1812
Inhaltsangabe des MĂ€rchens
Das Original liest sich in 6 Minuten
Kurzbeschreibung
Eine stolze Prinzessin prĂŒfte Heiratsbewerber mit kniffligen Aufgaben. Ein junger Schneider löste ihr RĂ€tsel geschickt, trickste sogar einen gefĂ€hrlichen BĂ€ren aus und heiratete sie glĂŒcklich.

Sehr kurze Zusammenfassung

Ein Königreich in mÀrchenhafter Zeit. Eine stolze, junge Prinzessin wollte nicht heiraten, deshalb stellte sie jedem Freier ein unlösbares RÀtsel. Zwei Àltere Schneider glaubten, es lösen zu können, ein dritter, Das Schneiderlein, war

đŸ‘šđŸ»
Das Schneiderlein — junger Mann, kleiner unnĂŒtzer Springinsfeld, schlau, mutig, einfallsreich, versteht sein Handwerk nicht gut, aber hat GlĂŒck und List, selbstbewusst.

mutig und verließ sich auf sein GlĂŒck. Als die Prinzessin fragte, welche zwei Haarfarben sie auf dem Kopf habe, errieten die ersten beiden falsch. Doch das schlaue Schneiderlein antwortete richtig: silbern und golden. Die Prinzessin wurde blass vor Schreck und stellte eine zweite Aufgabe, um ihn loszuwerden: Er sollte ĂŒber Nacht im Stall mit einem gefĂ€hrlichen BĂ€ren verbleiben. Der kluge junge Mann tĂ€uschte das Tier erfolgreich mit Steinen als NĂŒsse, brachte es dazu, seine Tatzen in einen Schraubstock zu legen, und ĂŒberstand unverletzt die Nacht.

đŸ‘žđŸŒ
Die Prinzessin — junge Frau, gewaltig stolz, stellt RĂ€tsel fĂŒr Freier, will nicht heiraten, Ă€ngstlich beim BĂ€ren, muss ihr Versprechen einhalten.

Nach seiner RĂŒckkehr war die Prinzessin gezwungen, ihre Zusage einzuhalten. Doch die anderen Schneider befreiten den wĂŒtenden BĂ€ren. Als der BĂ€r den Wagen zur Hochzeit verfolgte, reagierte das Schneiderlein geschickt:

Das Schneiderlein war fix, stellte sich auf den Kopf, streckte die Beine zum Fenster hinaus und rief “siehst du den Schraubstock? wenn du nicht gehst, so sollst du wieder hinein”. Wie der BĂ€r das sah, drehte er um und lief fort.

Schließlich heirateten sie und lebten glĂŒcklich zusammen.

AusfĂŒhrliche Zusammenfassung

Die Einteilung in Abschnitte ist redaktionell.

Die stolze Prinzessin und ihre RĂ€tselaufgabe

Es gab einmal eine Prinzessin, die außerordentlich stolz war. Wenn ein Freier um ihre Hand anhielt, stellte sie ihm ein RĂ€tsel. Konnte er es nicht lösen, wurde er mit Spott fortgeschickt. Die Prinzessin ließ ĂŒberall verkĂŒnden, dass derjenige, der ihr RĂ€tsel lösen könne, sie heiraten dĂŒrfe. Diese AnkĂŒndigung lockte viele Bewerber an, die ihr GlĂŒck versuchen wollten.

Drei Schneider machen sich auf den Weg

Schließlich fanden sich drei Schneider zusammen, die beschlossen, ihr GlĂŒck bei der Prinzessin zu versuchen. Die beiden Ă€lteren Schneider waren sehr selbstbewusst. Sie meinten, da sie schon so manchen feinen Stich getan und ihr Handwerk gut verstanden, wĂŒrden sie auch das RĂ€tsel der Prinzessin lösen können.

đŸ‘šđŸ»â€đŸŠł
Erster Schneider — Ă€lterer Mann, selbstbewusst, meint sein Handwerk gut zu verstehen, kann das RĂ€tsel nicht lösen, neidisch auf das Schneiderlein.
đŸ‘šđŸ»â€đŸŠ°
Zweiter Schneider — Ă€lterer Mann, selbstbewusst, meint sein Handwerk gut zu verstehen, kann das RĂ€tsel nicht lösen, neidisch auf das Schneiderlein.

Der dritte im Bunde war ein kleines, unnĂŒtzes Schneiderlein, das sein Handwerk nicht einmal richtig verstand. Trotzdem glaubte es fest daran, dass es GlĂŒck haben wĂŒrde. Die beiden anderen rieten ihm, zu Hause zu bleiben, da er mit seinem bisschen Verstand nicht weit kommen wĂŒrde.

Das Schneiderlein ließ sich aber nicht irre machen und sagte, es hĂ€tte einmal seinen Kopf darauf gesetzt und wollte sich schon helfen, und gieng dahin, als wĂ€re die ganze Welt sein.

Das RĂ€tsel der zweifarbigen Haare

Als die drei Schneider bei der Prinzessin ankamen, meldeten sie sich und baten darum, dass sie ihnen ihr RĂ€tsel vorlege. Sie behaupteten, die richtigen Leute zu sein, mit einem so feinen Verstand, dass man ihn durch ein Nadelöhr fĂ€deln könnte. Die Prinzessin stellte ihnen daraufhin ihre Frage: „Ich habe zweierlei Haar auf dem Kopf, von was fĂŒr Farben ist das?“

Der erste Schneider antwortete sofort: „Wenn's weiter nichts ist, es wird schwarz und weiß sein, wie Tuch, das man KĂŒmmel und Salz nennt.“ Die Prinzessin erklĂ€rte diese Antwort fĂŒr falsch und forderte den zweiten Schneider auf zu antworten. Dieser vermutete: „Ist's nicht schwarz und weiß, so ist's braun und rot, wie meines Herrn Vaters Bratenrock.“ Auch diese Antwort war falsch.

Nun war das Schneiderlein an der Reihe. Es trat vor und verkĂŒndete, dass die Prinzessin ein silbernes und ein goldenes Haar auf dem Kopf habe, und das seien die zweierlei Farben. Als die Prinzessin das hörte, wurde sie blass vor Schreck, denn das Schneiderlein hatte tatsĂ€chlich die richtige Antwort gefunden, obwohl sie fest geglaubt hatte, dass kein Mensch auf der Welt dies herausfinden könnte.

Die List des Schneiders mit dem BĂ€ren

Nachdem sich die Prinzessin von ihrem Schrecken erholt hatte, erklĂ€rte sie, dass das Schneiderlein sie damit noch nicht gewonnen habe. Es mĂŒsse noch eine weitere Aufgabe bestehen: „Unten im Stall liegt ein BĂ€r, bei dem sollst du die Nacht zubringen. Wenn ich dann morgen aufstehe, und du bist noch lebendig, so sollst du mich heiraten.“ Die Prinzessin hoffte, das Schneiderlein auf diese Weise loszuwerden, denn der BĂ€r hatte bisher noch jeden Menschen getötet, der ihm zu nahe gekommen war.

đŸ»
Der BĂ€r — großes Tier im Stall, gefĂ€hrlich, hat noch keinen Menschen lebendig gelassen, leichtglĂ€ubig, tanzfreudig, lĂ€sst sich ĂŒberlisten.

Das Schneiderlein ließ sich nicht abschrecken und sprach vergnĂŒgt “frisch gewagt ist halb gewonnen”. Als nun der Abend kam, ward mein Schneiderlein hinunter zum BĂ€ren gebracht.

Der BĂ€r wollte sofort auf den kleinen Kerl losgehen, doch das Schneiderlein blieb ruhig und sagte: „Sachte, sachte, ich will dich schon zur Ruhe bringen.“ Es holte gemĂ€chlich welsche NĂŒsse aus der Tasche, biss sie auf und aß die Kerne. Als der BĂ€r das sah, bekam er auch Lust auf NĂŒsse. Das Schneiderlein reichte ihm jedoch keine NĂŒsse, sondern Wackersteine.

Der BĂ€r versuchte vergeblich, die vermeintlichen NĂŒsse zu knacken. Das Schneiderlein verspottete ihn fĂŒr seine UnfĂ€higkeit und zeigte ihm, wie leicht es selbst eine echte Nuss knacken konnte. Der BĂ€r versuchte es immer wieder mit den Wackersteinen, aber ohne Erfolg.

Danach holte das Schneiderlein eine Violine hervor und spielte darauf. Als der BÀr die Musik hörte, begann er zu tanzen und war so begeistert, dass er das Schneiderlein fragte, ob das Geigenspiel schwer zu erlernen sei. Das Schneiderlein erklÀrte, es sei kinderleicht, und bot dem BÀren an, ihm Unterricht zu geben.

FĂŒr den Unterricht mĂŒsse der BĂ€r aber zuerst seine Tatzen hergeben, da seine NĂ€gel zu lang seien. Der BĂ€r legte bereitwillig seine Tatzen in einen herbeigeschafften Schraubstock. Das Schneiderlein schraubte sie fest und sagte, es wĂŒrde gleich mit der Schere kommen. Stattdessen ließ es den BĂ€ren brummen, legte sich auf ein Bund Stroh in der Ecke und schlief ein.

Die Hochzeit und die letzte Begegnung mit dem BĂ€ren

Als die Prinzessin am Abend das laute Brummen des BĂ€ren hörte, glaubte sie, dass er vor Freude brummte, weil er den Schneider getötet hatte. Doch am nĂ€chsten Morgen stand das Schneiderlein munter und gesund vor dem Stall. Die Prinzessin konnte ihr Versprechen nicht mehr zurĂŒcknehmen, da sie es öffentlich gegeben hatte.

👑
Der König — Vater der Prinzessin, ordnet die Hochzeit an, lĂ€sst einen Wagen kommen.

Der König ließ einen Wagen kommen, mit dem das Schneiderlein und die Prinzessin zur Kirche fahren sollten, um dort vermĂ€hlt zu werden. WĂ€hrend sie einstiegen, gingen die beiden anderen Schneider, die neidisch auf das GlĂŒck des Schneiderleins waren, in den Stall und befreiten den BĂ€ren.

Der wĂŒtende BĂ€r rannte hinter dem Wagen her. Als die Prinzessin ihn schnauben und brummen hörte, bekam sie Angst und rief: „Ach, der BĂ€r ist hinter uns und will dich holen!“ Das Schneiderlein reagierte schnell, stellte sich auf den Kopf, streckte die Beine zum Fenster hinaus und rief: „Siehst du den Schraubstock? Wenn du nicht gehst, so sollst du wieder hinein!“

Als der BĂ€r das sah, drehte er um und lief davon. Das Schneiderlein fuhr ruhig zur Kirche, wo es mit der Prinzessin vermĂ€hlt wurde. Sie lebten fortan vergnĂŒgt zusammen wie eine Heidelerche. Wer's nicht glaubt, bezahlt einen Taler.

Mein Schneiderlein fuhr da ruhig in die Kirche und die Prinzessin ward ihm an die Hand getraut, und lebte er mit ihr vergnĂŒgt wie eine Heidelerche. Wers nicht glaubt, bezahlt einen Thaler.