Die Nacht von Lissabon (Remarque)
Kurze Zusammenfassung
Lissabon, 1940. Europa versank im Chaos des Krieges, Portugal war für Flüchtlinge zur letzten Hoffnung geworden. An einem Quais bemerkte ein verzweifelter Erzähler einen Fremden namens Josef Schwarz, der ihm zwei Fahrkarten nach Amerika anbot, wenn er ihm eine Nacht lang zuhörte.
Josef erzählte von seiner riskanten Rückkehr nach Nazi-Deutschland, um seine dort zurückgebliebene Frau Helen wiederzufinden. In Osnabrück begegnete er Helen trotz drohender Gefahr durch ihren Bruder Georg, einem überzeugten Nazi. Gemeinsam flohen sie in die Schweiz und später nach Paris, wo sie erstmals Freude und Hoffnung erlebten.
Mit Kriegsausbruch änderte sich alles. Das Paar wurde in Frankreich interniert, doch gelang Josef die Flucht und er traf Helen in einem Frauenlager wieder. Dort entkamen sie erneut und versteckten sich in einem verlassenen Schlösschen, wo ihnen bewusst wurde, dass sie bereits aus dem normalen Leben ausgeschlossen waren.
"Wir sind Tote", flüsterte Helen. "Beide. Wir haben keine Gesetze mehr. Du bist tot, mit einem toten Paß, und ich bin heute im Krankenhaus gestorben... Wo wird unsere [Guillotine] stehen, Liebster?"
Helen litt an einer unheilbaren Krebserkrankung, verschwieg es Josef aber anfangs. In Marseille ließ Georg, ihr Bruder, die beiden verfolgen; Josef geriet in die Hände der Gestapo, konnte aber entkommen und tötete Georg in Notwehr. Unter großer Gefahr flüchtete das Paar nach Spanien und schließlich nach Lissabon, wo Josef verzweifelt versuchte, ein Schiff nach Amerika zu erreichen. Als endlich die Visa und Schiffspassage sicher waren, nahm sich Helen das Leben, um Josefs Reise nicht zu gefährden. Vom Verlust und Schuldgefühlen geplagt, schenkte Josef dem Erzähler die lebensrettenden Pässe und verschwand spurlos in Richtung Fremdenlegion.
Ausführliche Zusammenfassung nach Kapiteln
Die Kapiteltitel sind redaktionell.
Kapitel 1. Begegnung in Lissabon und der Beginn einer Geschichte
In Lissabon beobachtete ein mittelloser deutscher Flüchtling ein Schiff, das am nächsten Tag nach New York ablegen sollte. Er hatte sein letztes Geld im Casino von Estoril verspielt, in der verzweifelten Hoffnung, Fahrkarten für sich und seine Frau Ruth zu gewinnen. Ihre portugiesische Aufenthaltserlaubnis lief bald ab, und ohne Überfahrt nach Amerika wären sie verloren.
Spät in der Nacht sprach ihn ein fremder Mann an und fragte, ob er Deutscher sei. Der Erzähler verneinte aus Vorsicht. Der Fremde stellte sich als Schwarz vor und bot ihm überraschend zwei Fahrkarten für das Schiff nach New York an – als Geschenk. Seine einzige Bedingung war, dass der Erzähler ihm in dieser Nacht Gesellschaft leisten sollte.
Sie gingen in ein Lokal mit Terrasse, von der aus man Lissabon und den Hafen überblicken konnte. Dort begann Schwarz seine Geschichte zu erzählen. Er berichtete, wie er im Herbst 1938 in Paris im Gefängnis saß und mit Abschiebung bedroht war. Durch einen glücklichen Zufall erbte er den Pass eines verstorbenen Österreichers namens Schwarz, dessen Identität er annahm.
Verliert man nicht immerfort, was man zu halten glaubt, weil es sich bewegt? Und steht es nicht still erst, wenn es nicht mehr da ist und sich nicht mehr ändern kann? Gehört es einem nicht erst dann?
Mit diesem Pass und dem Geld aus dem Verkauf von Zeichnungen, die der Österreicher ihm hinterlassen hatte, beschloss Schwarz, nach Deutschland zurückzukehren, um seine Frau wiederzusehen, von der er seit fünf Jahren getrennt war.
Kapitel 2. Die Rückkehr nach Deutschland
Schwarz erzählte, wie er über die Schweiz nach Österreich reiste und von dort illegal die deutsche Grenze überquerte. Er schwamm nachts durch den Rhein und erreichte Österreich, das inzwischen zu Deutschland gehörte. Die Reise war gefährlich, da er bei Entdeckung ins Konzentrationslager gekommen wäre.
Es war eine Nacht mit allen Sternen... Ich war vollkommen einsam, aber dieses Mal war die Einsamkeit ohne jede Qual; sie hatte fast etwas Mystisches.
Im Zug traf er auf SA-Männer, doch sein falscher Pass und seine einstudierte Rolle als Österreicher schützten ihn. In München kaufte er deutsche Zeitungen, um sich an die Sprache zu gewöhnen. Unter den Nachrichten entdeckte er eine Meldung über einen Hausbrand in Osnabrück, der Stadt seiner Frau.
Kapitel 3. Ankunft in Osnabrück
In Osnabrück angekommen, fand Schwarz im Telefonbuch die neue Adresse seiner Frau. Der Rißmüller-Platz hieß jetzt Hitler-Platz. Als er die Telefonzelle verließ, sprach ihn ein SS-Mann an, der Feuer für seine Zigarette wollte. Schwarz gab ihm ein Streichholz und der SS-Mann bemerkte den französischen Geruch seiner Zigarette, fragte aber nicht weiter nach.
Ich richtete es so ein, daß ich einen Zug fand, der am frühen Abend in Osnabrück ankam. Mir war plötzlich, als überschritte ich jetzt erst die Grenze. Alles vorher war noch Fremde gewesen, selbst Deutschland.
Schwarz rief seinen alten Freund Martens an, der inzwischen Arzt war. Er gab sich als Sturmbannführer aus und verwendete Indianernamen aus ihrer Kindheit, um sich zu identifizieren. Martens willigte ein, ihn in seiner Sprechstunde zu treffen.
Kapitel 4. Wiedersehen mit Helen
Martens erkannte Schwarz zunächst nicht und zögerte, ihm zu helfen. Während Schwarz auf Martens' Rückkehr wartete, ging er in den Dom. Dort sah er überraschend seine Frau Helen. Er warnte sie, ihn nicht zu beachten, und bat sie, hinauszugehen. Draußen trafen sie sich und gingen gemeinsam zu ihrer Wohnung.
In der Wohnung stellte Schwarz fest, dass sich kaum etwas verändert hatte. Er bemerkte ein Foto eines unbekannten Mannes, das Helen schnell in eine Schublade legte. Sie sprachen über die vergangenen Jahre und ihre Ehe. Helen fragte, warum er sie nicht mitgenommen habe, als er floh. Schwarz gestand, dass er nicht in der Lage war, ein neues Leben aufzubauen und von der Einsamkeit zurückgetrieben wurde.
Schwarz erkannte, dass er mit seinem früheren Leben nicht abgeschlossen hatte und dass er die Möglichkeit zum Selbstmord genutzt hatte, um ein neues Ich zu erschaffen. Er fragte Helen, ob sie sich von ihm hatte scheiden lassen, was sie verneinte. Sie habe es nur getan, um ihre Familie zu ärgern.
Kapitel 5. Eine Nacht der Gespräche
In der Nacht schlief Schwarz nur wenig. Er fühlte sich von der Dunkelheit und den Geräuschen bedroht. Helen wachte auf und fragte, ob er nicht schlafen könne. Sie holten Wein und sprachen über die Veränderungen, die in ihnen vorgegangen waren. Helen bemerkte, dass er sich verändert habe, was er bestritt.
Schwarz bezeichnete sein Dasein als ein "Kugel-Dasein", das immer in Bewegung bleiben müsse. Helen fragte, wie er jetzt heiße. Er antwortete Josef Schwarz und erklärte, dass es nur irgendein Name sei, den er geerbt habe. Sie fragte, ob er sich anders fühle, seit er einen anderen Namen habe. Er bejahte dies, weil ein Stück Papier dazugehöre, ein Pass.
"Mein Vaterland hat mich wider meinen Willen zum Weltbürger gemacht. Nun muß ich es bleiben. Zurück kann man nie." "Auch nicht zu einem Menschen?" "Auch nicht zu einem Menschen", sagte ich.
Kapitel 6. Begegnung mit Helens Bruder Georg
Am nächsten Morgen telefonierte Schwarz mit seinem Hotel in Münster, um sein Zimmer zu sichern und keinen Verdacht zu erregen. Er und Helen diskutierten über seine geplante Abreise am Abend, da es für ihn zu gefährlich war, in Osnabrück zu bleiben. Helen schlug vor, bei Martens unterzukommen, aber Josef lehnte ab.
Plötzlich klingelte es an der Tür, was Josef in Panik versetzte. Helen bat ihn, ins Schlafzimmer zu gehen. Josef versteckte sich in einem Wandschrank, bewaffnet mit einem Papiermesser. Es war Helens Bruder Georg, der gekommen war, um nach ihr zu sehen.
Georg ging ins Badezimmer, während Josef im Schrank ausharrte. Nach Georgs Abgang drängte Helen Josef zur sofortigen Abreise und bezeichnete seine Rückkehr als Irrsinn. Sie wollte Ellas Wagen leihen, um ihn nach Münster zu bringen.
Kapitel 7. Helens Entscheidung zur Flucht
Helen holte den Wagen ihrer Freundin, während Schwarz allein in der dunklen Wohnung wartete. Auf der Fahrt nach Münster war Helen von einer fiebrigen Energie erfüllt. Als sie die Stadt verließen, wurde sie ruhiger. Schwarz hatte kein Ziel und spürte, dass die Zeit drängte. Er plante, denselben Weg zurückzugehen, den er gekommen war.
An einem Bahnübergang hielten sie neben einer schwarzen Mercedes-Limousine mit zwei SS-Offizieren. Helen schlug vor, mit ihm zu gehen. Sie zeigte ihm ihren Auslandspass, der noch drei Jahre gültig war. Sie konnte also legal ausreisen. Sie plante, nach Zürich zu fahren, um sich untersuchen zu lassen, wie sie es schon vorher getan hatte.
Sie beschlossen, dass Helen nach Zürich fahren und dort auf ihn warten würde. Er wollte den Weg über Österreich und den Rhein nehmen und sie anrufen, wenn er Zürich erreicht hatte. Sie verabredeten sich für übermorgen in Zürich.
Kapitel 8. Die Flucht in die Schweiz
Schwarz reiste durch Österreich, wo die Zeitungen voll von Kriegsforderungen waren. In Feldkirch wurde er bei dem Versuch, die Grenze zur Schweiz zu überqueren, von einem Zollbeamten gestellt und zur Zollstation gebracht. Dort wurde er verhört, und sein Rucksack wurde durchsucht.
Der Polizist fand einen Brief der NSDAP in einem seiner Koffer, der an Josef Schwarz adressiert war und um Unterstützung für ihn bat. Schwarz gab an, im geheimen Staatsauftrag unterwegs zu sein. Der Polizist und der Zollbeamte waren zufrieden und ließen ihn ziehen.
Im Zug in die Schweiz musste Schwarz seinen Koffer öffnen. Ein Parteigenosse kontrollierte seine Papiere, las Helens Brief und ließ ihn passieren. Schwarz erreichte schließlich Zürich.
Kapitel 9. Von der Sicherheit in die Ungewissheit
In Zürich traf Schwarz Helen im Hotel. Die Zeit des Abwartens und der Strategie war vorbei. Er traf eine Frau, die er liebte und mit der er durch eine lautlose Vergangenheit verbunden war, die aber keine Macht mehr über sie hatte. Das Gift der Zeit schien verdampft, als Helen die Grenze überschritt.
Sie verbrachten eine Woche in Zürich, bevor sie in den Süden der Schweiz an den Lago Maggiore gingen. Helen erhielt Briefe und Anrufe ihrer Familie, die ihre Adresse herausgefunden hatte. Sie wohnten im selben Hotel, aber nicht zusammen, da ihre Pässe auf verschiedene Namen lauteten.
Eines Morgens traf Schwarz einen Herrn Krause vom deutschen Konsulat bei Helen. Nach Krauses Besuch beschlossen sie, nach Locarno und Lugano zu fahren. Nach einer Woche erhielt Helen einen Brief von Krause, woraufhin sie nach Frankreich flohen.
Sie erhielten Touristenvisa für Frankreich. Am letzten Abend in der Schweiz erklärte Schwarz Helen seine Liebe und sagte, dass er zum ersten Mal in seinem Leben sich selbst liebe, weil er sie spiegele.
Kapitel 10. Das Leben in Paris unter Bedrohung
In Paris fanden sie ein kleines Hotel am linken Seine-Ufer. Sie hatten Pässe und waren bis September 1939 Menschen, unabhängig von der Echtheit ihrer Pässe. Nach Beginn des Krieges änderte sich die Situation. Helen fragte Schwarz, wovon er in Paris gelebt habe, da er keine Arbeitserlaubnis besaß. Er erzählte von verschiedenen Gelegenheitsjobs und der Unterstützung durch das Refugie-Comite.
Schwarz verglich sich und Helen mit Schiffbrüchigen, die ihre Erinnerung verloren haben und nichts zu bedauern haben. Sie blieben vom frühen Morgen bis zum frühen Morgen zusammen, ohne sich zu trennen. Die Zeit rauschte draußen vorbei, aber sie lebten nicht in ihr.
Eines Tages tauchte Georg in Paris auf. Er versuchte, Helen zur Rückkehr nach Deutschland zu bewegen, da Krieg herrsche. Helen weigerte sich und sagte, dass sie hier bleiben und nicht mehr darüber reden wolle. Georg behauptete, dass sie als Deutsche im Krieg ins Gefängnis gesteckt werden würde. Helen erwiderte, dass sie lieber hier als in Deutschland sei.
"Es ist eine merkwürdige Sache mit der körperlichen Überlegenheit. Sie ist die primitivste, die es gibt, und hat nichts mit Mut und Männlichkeit zu tun... sie ist eine Sache von Pfunden und Muskeln, weiter nichts."
Kapitel 11. Kriegsbeginn und Trennung
Georg kam noch einmal nach Paris und drohte Schwarz. Er behauptete, Helen sei krank und müsse zurück nach Deutschland. Helen dementierte dies und erklärte, dass die Krankheit nur eine Erfindung war, um wegzukommen. Sie lehnte Sicherheit und Vorsicht ab und forderte Schwarz auf, zu gehen, wenn er Angst habe.
Zehn Tage später waren die Grenzen gesperrt und der Krieg hatte begonnen. Schwarz und Helen durften Paris nicht verlassen. Schwarz wurde verhaftet und von Helen verabschiedet. Er wurde zur Polizeistation gebracht und später in die Salle Lepine in der Präfektur. Dort saßen viele Emigranten unter unwürdigen Bedingungen.
Eines Tages tauchte Helen in der Salle Lepine auf, ebenfalls verhaftet. Sie hatte Decken, Essen und Cognac mitgebracht. Am nächsten Abend erfuhren sie, dass sie getrennt werden würden: Schwarz ins Sammellager Colombes, Helen ins Gefängnis La petite Roquette.
Kapitel 12. Überleben im Internierungslager
Schwarz beschrieb die Bedingungen im Lager Le Vernet und verglich sie mit einer Parabel von Krebsen, die in heißem Wasser gekocht werden. Er betonte, dass die Bedingungen immer noch besser seien als in deutschen Konzentrationslagern. Er schaltete den Begriff Gerechtigkeit aus und betrachtete die Zeit im Lager als einen Übergang, der nichts mit seinem Selbst zu tun hatte.
Die Briefe von Helen veränderten und bestätigten sein Bild von ihr. Sie schrieb, dass es ihr gut gehe und sie in der Küche und Kantine beschäftigt sei. Sie schickte ihm zweimal ein Paket mit Lebensmitteln. Gleichzeitig begann ein anderes Gesicht aus den Briefen zu ihm zu sprechen, verzerrt durch Abwesenheit, Wünsche und Phantasie.
Kapitel 13. Flucht und Wiedervereinigung
Schwarz berichtete, wie er nach seiner Flucht aus dem Lager Le Vernet zum Lager gelangte, in dem Helen war. Er beobachtete das Lager vom Wald aus und näherte sich einer Frau an der Einzäunung. Die Frau reagierte abweisend und beschuldigte ihn, nur sexuelle Gelüste befriedigen zu wollen.
Schwarz ging ins Lager, indem er sich als Elektriker ausgab. Er suchte nach Helen und fand sie schließlich. Sie verabredeten sich für den Abend an der Umzäunung. Helen kroch durch den Draht und verletzte sich an der Schulter. Sie verbrachten die Nacht im Wald.
Helen brachte ihm in den folgenden Nächten Essen. Eines Tages kam eine Kommission der Armee mit Gestapobeamten ins Lager, um eine Liste der Nazis zu erstellen, die nach Deutschland zurückgeschickt werden sollten. Helen schwor, sich umzubringen, wenn sie sie holen kämen.
Kapitel 14. Helens Krankheit
Schwarz gelang es, zum Präfekten zu gelangen. Er bat ihn, Helen als geflüchtet oder gestorben einzutragen. Der Präfekt sagte, er solle am nächsten Tag wiederkommen. Schwarz sagte, er wisse nicht, in wessen Händen er morgen sein werde. Der Präfekt telefonierte mit der Lagerleitung. Sie würden Helens Tod vortäuschen.
Schwarz stand am Tor des Lagers, um Helen abzuholen. Der Arzt war bei ihr und sagte, Helen sei sehr krank. Helen lachte und sagte, sie werde in ein Krankenhaus entlassen und dort sterben. Der Arzt sagte, das sei kein Witz. Helen sagte, sie sei nicht krank und gehe nicht in ein Krankenhaus.
Schwarz fragte, ob sie krank sei. Sie sagte, wenn sie wirklich krank wäre, könnte sie doch nicht gehen. Sie sei nicht krank. Schwarz wusste jetzt, dass sie krank war und dass sie es ihm nie gestehen würde. Er sagte, er glaube ihr.
Kapitel 15. Reise durch das besetzte Frankreich
Schwarz und Helen fanden ein verlassenes Schlösschen, in dem sie vier Tage blieben. Helen zog ihr Abendkleid aus Paris an und später einen Domino und eine Maske. Sie spielten ein gespenstisches Spiel im dunklen Haus. Helen sagte, dass sie Tote seien und keine Gesetze mehr hätten. Sie erinnerte Schwarz daran, sich an sie so zu erinnern, wie sie jetzt ist.
"Ich möchte, daß diese Nacht in meiner Erinnerung die glücklichste meines Lebens wird. Sie ist die schrecklichste. Glauben Sie nicht, daß die Erinnerung das vollbringen kann? ... erst die Erinnerung macht es dazu."
In Bordeaux erfuhren sie, dass es keine Schiffe gab. Sie kehrten zum Schlösschen zurück, fanden es aber von deutschen Soldaten besetzt. Helen sagte, dass sie die Äpfel, die Luft, den goldenen Oktober und ihre Träume zurücklassen. Sie beschlossen, weiterzuziehen.
Kapitel 16. Verzweifelte Suche nach Visa
In Biarritz erlitt Helen einen Krampf und schickte Schwarz weg, bevor er einen Arzt holen konnte. Als er mit dem Arzt zurückkehrte, war sie ruhiger, aber abweisend. Der Arzt, Doktor Dubois, untersuchte sie, während Schwarz draußen wartete.
Dubois gab Schwarz ein Rezept für ein starkes Beruhigungsmittel und riet ihm, es Helen zu überlassen, ohne mit ihr darüber zu sprechen. Er sagte, sie wisse alles und sei bewundernswert. Schwarz erfuhr später von Dubois, dass Helen Krebs hatte und sich gegen weitere Operationen entschieden hatte.
Sie zogen weiter und arbeiteten gelegentlich auf Feldern, um zu überleben. Schwarz trug den Degas bei sich, um die Überfahrt nach Amerika zu finanzieren. Sie wanderten nach Marseille. Dort tat der Präfekt im Service Etrangers alles, um Emigranten zu retten. Schwarz war besessen davon, ein amerikanisches Visum zu bekommen, obwohl er wusste, dass unheilbar Kranke nicht eingelassen wurden.
Kapitel 17. Die Konfrontation mit Georg und Flucht nach Portugal
In Marseille handelte Schwarz mit Küchenutensilien, um nicht aufzufallen. Helen kam oft spät nach Hause, was ihn beunruhigte. Sie stritten sich, weil er sie kontrollierte, aber sie wollte als Frau und nicht als Patientin wahrgenommen werden. Nachts weinte Helen und brauchte mehr Betäubungsmittel.
Schwarz wurde verhaftet, kurz bevor er das Konsulat erreichte. Er wurde in ein Haus in der Vorstadt gebracht, wo er von der Gestapo verhört wurde. Ein junger Mann, der sich als "Lächler" vorstellte, schlug ihn und drohte ihm Folter an, um Helens Adresse herauszufinden.
Georg kam und folterte ihn, aber Schwarz verriet Helen nicht. Er erfand eine Geschichte, um Georg dazu zu bringen, ihn zu Helen zu bringen, damit er sie verlassen konnte. Schwarz nannte Georg eine falsche Adresse und erklärte sich bereit, Helen zu verlassen, wenn Georg ihn freiließ.
"Ich sah an diesem Tage zwei Manifestationen des Bösen — den Lächler und Georg, den absolut Bösen und den brutal Bösen. Von beiden war der Lächler der schlimmere... er quälte aus Lust, der andere, um seinen Willen durchzusetzen."
Auf der Fahrt griff Schwarz Georg mit der Rasierklinge an und tötete ihn. Schwarz versteckte Georgs Leiche und reinigte das Auto. Er fuhr zurück nach Marseille und ging zu Helen. Er erzählte ihr, dass er verhaftet worden war und sie fliehen müssten.
Kapitel 18. Helens Tod und die Übergabe der Papiere
Schwarz fuhr mit Helen und einem jungen Flüchtling zur spanischen Grenze. Mit Georgs Pass erhielt er problemlos ein Visum. An der Grenze wurden sie freundlich behandelt und erhielten sogar Benzin. In Lissabon verkaufte Schwarz den Wagen unter Georgs Namen.
Schwarz und Helen wohnten in einem Hotel. Er verkaufte die letzte Degas-Zeichnung, um Helen Luxus zu ermöglichen. Sie gingen ins Kasino, wo Helen gewann. Schwarz erfuhr, dass zwei Visa genehmigt wurden. Die Abfahrt wurde verschoben. Schwarz kaufte Fahrkarten und ging aus, um etwas zu kaufen. Als er zurückkam, war Helen tot. Sie hatte sich mit Gift getötet.
Schwarz fand keinen Abschiedsbrief. Er erfuhr, dass die Schiffsabfahrt um einen Tag verschoben wurde. Er glaubte, Helen habe sich getötet, um ihm die Reise zu ermöglichen. Schwarz gab dem Erzähler Helens und seinen Pass. Er wollte zur Fremdenlegion. Der Erzähler gab ihm seinen Pass.
Sie gingen zu Gregorius, der den Pass für Schwarz fälschte. Der Erzähler fragte nach dem Jungen. Schwarz sagte, der Onkel hasse ihn. Sie verabschiedeten sich. Der Erzähler sah Schwarz die Straße entlanggehen.
Der Erzähler ließ Gregorius eine Paßphotographie seiner Frau in Helens Pass kleben. Sie reisten am nächsten Abend ab. In Amerika ließ sich Ruth scheiden und heiratete den reichen Amerikaner, der Schwarz die Garantie gegeben hatte. Der Erzähler interessierte sich für Malerei und arbeitete in einer Kunsthandlung.
Nach dem Krieg kehrte der Erzähler nach Europa zurück. Er hatte Schwierigkeiten, seine Identität zu beweisen. Er fragte in Osnabrück nach Schwarz, aber niemand kannte ihn. Er glaubte, ihn auf dem Weg zum Bahnhof zu erkennen, aber es war ein Postsekretär namens Jansen.
"Was bleibt?" sagte Schwarz. "Schon jetzt läuft es zusammen wie ein Hemd, aus dem die Stärke gewaschen worden ist. Die Perspektive der Zeit ist bereits nicht mehr da; was eine Landschaft war, ist nun ein flaches Bild geworden."