Emil und die Detektive (Kästner)

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Emil und die Detektive
1929
Inhaltsangabe des Romans
Das Original liest sich in 170 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein Junge wurde im Zug nach Berlin bestohlen. Er organisierte mit anderen Kindern eine Detektivbande, verfolgte den Dieb systematisch und stellte ihn in einer Bank. Sie erhielten eine Belohnung.

Kurze Zusammenfassung

Berlin, 1929. Der zwölfjährige Emil Tischbein fuhr zum ersten Mal allein von Neustadt nach Berlin, um seine Großmutter zu besuchen. Im Zug schlief er ein, und ein Mitreisender namens Grundeis stahl ihm 140 Mark, die für die Großmutter bestimmt waren.

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Emil Tischbein — Realschüler aus Neustadt, etwa 12 Jahre alt, trägt dunkelblauen Sonntagsanzug, Musterknabe, klug, mutig, liebt seine Mutter sehr.

Emil verfolgte den Dieb durch Berlin, anstatt zur Großmutter zu fahren. Am Nollendorfplatz traf er Gustav, einen Jungen mit einer Hupe, der ihm half. Gustav organisierte eine ganze Bande von Berliner Kindern, die sich als Detektive betätigten.

Die Kinder verfolgten Grundeis systematisch durch die Stadt. Sie richteten eine Telefonzentrale ein, stellten Wachen auf und organisierten einen Bereitschaftsdienst. Gustav schlich sich sogar als Liftboy in das Hotel ein, wo der Dieb übernachtete.

Am nächsten Morgen umzingelten etwa hundert Kinder den Dieb, als er das Hotel verließ. Grundeis flüchtete in eine Bank, wo Emil ihn zur Rede stellte. Als der Bankbeamte nach Beweisen fragte, dass das Geld Emil gehörte, rief der Junge:

Halt! Ich habe mir im Zug das Geld mit einer Stecknadel ins Jackett gesteckt. Und deshalb müssen Nadelstiche in den drei Scheinen zu sehen sein!

Tatsächlich fanden sich Nadelstiche in den Geldscheinen. Der Dieb versuchte zu fliehen, wurde aber von den Kindern festgehalten, bis die Polizei kam. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber aus Hannover war.

Emil erhielt sein Geld zurück und zusätzlich eine Belohnung von 1000 Mark für die Ergreifung des Verbrechers. Seine Mutter reiste nach Berlin, und die Familie konnte sich endlich eine elektrische Haartrockenanlage und einen warmen Wintermantel leisten. Emil wurde als Kinderdetektiv berühmt und kam sogar in die Zeitung.

Ausführliche Zusammenfassung nach Kapiteln

Kapiteluntertitel sind redaktionell.

Die Geschichte fängt noch gar nicht an – Kästners Vorrede

Erich Kästner wollte ursprünglich einen Südseeroman über ein schwarzweiß kariertes Kannibalenmädchen namens Petersilie schreiben. Doch das Projekt scheiterte an einer banalen Frage: Wie viele Beine hat ein Walfisch? Da er diese wichtige Information nirgends finden konnte, musste er das Buch aufgeben. Der Oberkellner Nietenführ riet ihm daraufhin, über Dinge zu schreiben, die er kenne.

Das beste wird sein, Sie schreiben über Sachen, die Sie kennen... von Kindern, wie sie Ihnen täglich an der Nase vorbeilaufen, und wie wir früher einmal selber welche waren.

So entstand die Geschichte von Emil, als Kästner sich auf den Fußboden legte und nachdachte. Die Erinnerungen kamen stückweise zu ihm, wie Kleidungsstücke, die durch eine Tür fliegen. Schließlich hatte er alles zusammen und konnte die Geschichte aufschreiben. Er stellte zehn wichtige Bilder vor: Emil selbst, seine Mutter, das Eisenbahnabteil, den Mann im steifen Hut, Pony Hütchen, das Hotel am Nollendorfplatz, Gustav mit der Hupe, die Bankfiliale, Emils Großmutter und die Zeitungsredaktion.

Kapitel 1. Emil hilft Köpfe waschen und bricht nach Berlin auf

Emil half seiner Mutter beim Haarewaschen von Frau Bäckermeister Wirth. Seine Mutter arbeitete als Friseuse, um sich und Emil durchzubringen, seit sein Vater gestorben war.

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Frau Tischbein — Emils Mutter, Friseuse, Witwe, arbeitet hart um zu überleben, liebt ihren Sohn sehr, singt manchmal lustige Lieder.

Emil sollte nach Berlin zu seiner Großmutter fahren und ihr 140 Mark bringen. Seine Mutter gab ihm das Geld in einem Briefumschlag und ermahnte ihn, gut darauf aufzupassen. Emil war ein Musterknabe, nicht aus Feigheit, sondern aus Liebe zu seiner Mutter.

Er war ein Musterknabe, weil er einer sein wollte! Er hatte sich dazu entschlossen... Er liebte das Lob nicht deshalb, weil es ihm, sondern weil es seiner Mutter Freude machte.

Kapitel 2. Abschied am Bahnhof und Emils Abfahrt

Mutter und Sohn fuhren mit der Pferdebahn zum Bahnhof. Unterwegs begegneten sie Wachtmeister Jeschke, was Emil nervös machte, da er kürzlich dem Großherzog-Denkmal eine rote Nase und einen Schnurrbart gemalt hatte. Am Bahnhof kaufte die Mutter eine Fahrkarte und gab Emil letzte Ermahnungen. Sie verabschiedeten sich herzlich, und Emil stieg in den Zug nach Berlin. Die Mutter winkte noch lange, dann ging sie nach Hause zu ihrer nächsten Kundin.

Emil sollte am Bahnhof Friedrichstraße aussteigen, wo seine Großmutter und Kusine Pony Hütchen am Blumenstand auf ihn warten würden. Die Fahrt sollte um 18:17 Uhr enden. Für Emil war es die erste Reise allein, und er war aufgeregt. Seine Mutter hatte ihm eingeschärft, das Geld nicht zu verlieren und sich anständig zu benehmen.

Kapitel 3. Die Zugfahrt: Begegnung mit Grundeis und erster Verdacht

Im Abteil saßen bereits mehrere Fahrgäste: eine dicke Dame ohne linken Schuh, ein schnaufender Mann, eine häkelnde Frau und ein Herr im steifen Hut. Emil stellte sich höflich vor. Der Mann im steifen Hut bot ihm Schokolade an und nannte sich Grundeis.

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Herr Grundeis (Müller/Kießling) — Mann mit steifem schwarzem Hut, schmaler schwarzer Schnurrbart, dünne abstehende Ohren, Dieb und Bankräuber, gibt falsche Namen an.

Grundeis erzählte Emil fantastische Geschichten über Berlin: Häuser mit hundert Stockwerken, Menschen, die wie Rohrpost verschickt werden, und Banken, die Gehirne als Pfand nehmen. Die anderen Fahrgäste stiegen nach und nach aus, bis nur noch Emil und Grundeis im Abteil waren. Emil wurde misstrauisch und ging zur Toilette, wo er das Geld mit einer Stecknadel an seinem Jackett befestigte. Als er zurückkam, schlief Grundeis bereits.

Kapitel 4. Emils Albtraum und das Erwachen im Coupé

Emil kämpfte gegen die Müdigkeit an, aber schließlich schlief er doch ein. Er träumte einen wilden Traum: Der Zug fuhr im Kreis, Pferde zogen ihn, und Wachtmeister Jeschke war der Kutscher. Emil sprang aus dem Zug, wurde verfolgt, kletterte ein 200-stöckiges Haus hinauf und sprang mit einem Taschentuch als Fallschirm hinunter. Die Verfolgung ging weiter, bis er in einer gläsernen Mühle bei seiner Mutter Schutz fand. Dort fragte sie ihn nach dem Geld, und Emil erwachte mit einem Ruck.

Kapitel 5. Der Diebstahl wird entdeckt und Emil steigt am Zoo aus

Als Emil aufwachte, war Grundeis verschwunden. Mit Entsetzen stellte Emil fest, dass seine Jackentasche leer war - das Geld war gestohlen! Nur die Stecknadel war noch da und stach ihn in den Finger. Emil weinte, nicht wegen der kleinen Verletzung, sondern wegen des Geldes und seiner Mutter.

Emil schluckte die Tränen... und weinte. Natürlich nicht wegen des lächerlichen bißchen Bluts... Er weinte wegen des Geldes. Und er weinte wegen seiner Mutter.

Emil überlegte verzweifelt, was er tun sollte. Zur Polizei konnte er nicht gehen wegen der Sache mit dem Denkmal. Als der Zug am Bahnhof Zoo hielt, sah Emil plötzlich einen steifen schwarzen Hut auf dem Bahnsteig. Es war Grundeis! Emil sprang aus dem Zug und verfolgte den Dieb, obwohl er eigentlich nach Friedrichstraße weiterfahren sollte.

Kapitel 6. Verfolgung in der Straßenbahn 177

Emil verfolgte Grundeis durch den Bahnhof und sah, wie dieser in eine Straßenbahn der Linie 177 stieg. Emil sprang in den Anhängewagen und fuhr mit, obwohl er kein Fahrgeld hatte. Ein freundlicher Herr bezahlte ihm den Fahrschein. Emil war überwältigt von der Größe Berlins.

Vier Millionen Menschen lebten in Berlin, und keiner interessierte sich für Emil Tischbein... Und er fühlte sich sehr, sehr allein.

Die Straßenbahn fuhr durch die Kaiserallee. Emil hörte zwei Männer über einen Bankeinbruch sprechen und dachte daran, dass ihm niemand glauben würde, wenn er behauptete, bestohlen worden zu sein. An der Trautenaustraße stieg Grundeis aus und ging in das Cafe Josty. Emil versteckte sich hinter einem Zeitungskiosk und beobachtete den Dieb, der sich auf der Terrasse niederließ.

Kapitel 7. Großmutters vergebliches Warten und erste Sorge

Währenddessen warteten Emils Großmutter und Pony Hütchen am Bahnhof Friedrichstraße vergeblich auf Emil. Der Zug war längst angekommen, aber Emil war nicht ausgestiegen.

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Emils Großmutter — fidelste aller Großmütter, hatte ein Leben lang Sorgen, aber lustig, wohnt in Berlin bei Tante Martha, klug und herzlich.
👧🏻
Pony Hütchen — Emils Kusine aus Berlin, kleines Mädchen mit vernickeltem Fahrrad, frech, selbstbewusst, hilfsbereit, kocht Kaffee für die Detektive.

Sie machten sich Sorgen und beschlossen, zum nächsten Zug zurückzukommen. Pony Hütchen vermutete, dass Emil am falschen Bahnhof ausgestiegen sei. Die Familie in der Schumannstraße war in großer Aufregung über Emils Verschwinden.

Kapitel 8. Emil trifft Gustav und die Detektive werden rekrutiert

Während Emil den Dieb beobachtete, hupte plötzlich jemand hinter ihm. Es war Gustav, ein Berliner Junge mit einer Hupe in der Hosentasche.

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Gustav (mit der Hupe) — Berliner Junge, hat eine Hupe in der Hosentasche, im Turnen die blanke Eins, Anführer der Kinder im Viertel, hilfsbereit.

Emil erzählte Gustav seine Geschichte. Gustav war begeistert und bot sofort seine Hilfe an.

Na Mensch, das ist ja großartig! Das ist ja wie im Kino! Und was willst du nun anstellen? - Keine Ahnung. Immer hinterher. Weiter weiß ich vorderhand nichts.

Gustav holte mit seiner Hupe zwei Dutzend Jungen zusammen, die alle bereit waren, bei der Verbrecherjagd zu helfen. Sie sammelten Geld für die Verfolgung und organisierten sich wie eine richtige Detektivbande.

Kapitel 9. Kriegsrat am Nikolsburger Platz

Die Jungen hielten einen Kriegsrat am Nikolsburger Platz ab. Der Professor, ein Junge mit Hornbrille, organisierte alles systematisch.

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Der Professor — Junge mit Hornbrille, sehr organisiert und klug, plant die Detektivarbeit, Sohn eines Justizrats, vernünftig und besonnen.

Sie richteten eine Telefonzentrale beim kleinen Dienstag ein, organisierten einen Bereitschaftsdienst und verteilten die Aufgaben.

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Der kleine Dienstag — sehr kleiner Junge, bedient die Telefonzentrale der Detektive, pflichtbewusst, bleibt zu Hause während der Verfolgung.

Emil schrieb einen Brief an seine Großmutter, den ein Junge namens Bleuer überbringen sollte. Die Jungen holten Proviant und bereiteten sich auf eine möglicherweise lange Verfolgung vor.

Kapitel 10. Autodroschken-Jagd zum Hotel Kreid

Grundeis verließ das Cafe und stieg in ein Taxi. Die Jungen folgten ihm in einem anderen Taxi durch Berlin bis zum Hotel Kreid am Nollendorfplatz. Gustav schlich sich ins Hotel und stellte fest, dass Grundeis in Zimmer 61 wohnte. Er verkleidete sich als Liftboy und erfuhr, dass der Dieb am nächsten Morgen um acht Uhr geweckt werden wollte. Die Detektive richteten ihr Hauptquartier im Hof der West-Lichtspiele ein.

Pony Hütchen kam mit dem Fahrrad und brachte den Brief von Emil. Sie war begeistert von der Detektivarbeit und versprach, am nächsten Tag wiederzukommen. Die Jungen waren von ihr sehr beeindruckt.

Kapitel 11. Gustav als Liftboy und Zimmer 61 im Visier

Gustav übernachtete als falscher Liftboy im Hotel und beobachtete Grundeis. Er sorgte dafür, dass der Dieb pünktlich geweckt wurde, und meldete sich am Morgen bei den anderen Detektiven. Emil übernachtete ebenfalls im Hotel in einer Gesindestube. Der kleine Dienstag blieb die ganze Nacht am Telefon und schlief im Lehnstuhl seines Vaters ein.

Kapitel 12. Nachtwache, Telefonzentrale und Planreife

Am nächsten Morgen versammelten sich die Detektive wieder. Inzwischen hatten sich so viele neugierige Kinder eingefunden, dass Grundeis misstrauisch werden könnte. Der Professor entschied, die Taktik zu ändern: Statt heimlicher Verfolgung sollten sie den Dieb offen umzingeln und in die Enge treiben, bis er das Geld freiwillig herausgab.

Kapitel 13. Die Kinder umzingeln Grundeis am Morgen

Als Grundeis das Hotel verließ, wurde er sofort von Dutzenden von Kindern umringt. Sie liefen neben ihm her, warfen Bälle, riefen und machten Lärm. Der Mann wurde immer nervöser und wusste nicht, wohin er sich wenden sollte. Schließlich flüchtete er sich in eine Bankfiliale, verfolgt von Gustav und dem Professor. Emil wartete mit zehn ausgewählten Jungen vor der Bank auf Gustavs Hupensignal.

Kapitel 14. Showdown in der Bank und der Stecknadelbeweis

In der Bank wollte Grundeis einen Hundertmarkschein und zwei Zwanzigmarkscheine wechseln lassen. Der Professor beschuldigte ihn laut des Diebstahls. Grundeis gab dem Professor eine Ohrfeige, woraufhin Gustav hupte und Emil mit den anderen Jungen hereinstürmte. Die Bankbeamten waren verwirrt. Grundeis behauptete, seit einer Woche in Berlin zu sein und Müller zu heißen. Emil konnte zunächst nicht beweisen, dass es sein Geld war.

Dann fiel Emil ein, dass er das Geld mit einer Stecknadel durchstochen hatte. Der Kassierer untersuchte die Scheine und fand tatsächlich die Nadelstiche! Grundeis versuchte zu fliehen, wurde aber von den Kindern auf der Straße festgehalten, bis ein Polizist kam und ihn verhaftete. Die ganze Bande zog triumphierend zur Polizeiwache.

Kapitel 15. Festnahme, Polizeipräsidium und Pressewirbel

Auf der Polizeiwache gab Grundeis den Diebstahl zu, nannte aber wieder einen anderen Namen: Kießling. Emil fuhr zum Polizeipräsidium am Alexanderplatz, wo er sein Geld zurückbekam. Journalisten interviewten ihn, darunter Herr Kästner, der ihm am Vortag das Straßenbahnbillett bezahlt hatte.

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Herr Kästner — Journalist und Autor, bezahlt Emil das Straßenbahnbillett, interviewt ihn später, freundlich und hilfsbereit.

Emil wurde fotografiert und seine Geschichte kam in die Zeitung. Der Kommissar lobte die Jungen für ihre Detektivarbeit.

Wunderbar habt ihr das gemacht, ihr Jungen... Die Kerls haben glänzend funktioniert, wirklich wahr! Es war direkt ein Vergnügen, mit ihnen zu arbeiten.

Kapitel 16. Emil überbringt das Geld der Großmutter

Emil fuhr zur Schumannstraße und überbrachte seiner Großmutter die 120 Mark. Sie war überglücklich und schenkte ihm 20 Mark als Belohnung. Ein Polizist brachte die Nachricht, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber aus Hannover war und Emil eine Belohnung von 1000 Mark erhalten sollte.

Kapitel 17. Mutters Ankunft und Zeitungsberichte

Emils Mutter erfuhr von den Ereignissen und reiste nach Berlin. Im Zug las sie in der Zeitung über ihren Sohn. Sie war stolz, aber auch besorgt wegen der Gefahren, denen Emil sich ausgesetzt hatte. Bei der Wiedersehensfeier waren alle Detektive eingeladen. Die Großmutter hielt eine Rede und ehrte besonders den kleinen Dienstag für seine Pflichterfüllung.

Kapitel 18. Schlussrunde, Lehren und gute Aussichten

Die Familie diskutierte, was man aus der Geschichte lernen könne. Emil meinte, man solle niemandem trauen, seine Mutter, dass man Kinder nicht allein reisen lassen solle. Die Großmutter aber hatte die praktischste Lösung: Geld solle man immer per Postanweisung schicken.

Er hat zwei Tage am Telefon gesessen... Er hat seine Pflicht getan, obwohl sie ihm nicht gefiel. Das war großartig! Nehmt euch an ihm ein Beispiel!