Die Welle (Rhue)

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Die Welle
Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging.
Engl. The Wave. A Report on a Classroom Experiment That Went Too Far · 1981
Inhaltsangabe des Romans
Das Original liest sich in 204 Minuten
Kurzbeschreibung
Ein Lehrer erschuf eine Bewegung namens 'Die Welle', um Faschismus zu demonstrieren. Die Schüler wurden fanatisch, es gab Gewalt. Er beendete das Experiment durch eine schockierende Enthüllung.

Kurze Zusammenfassung

Gordon High School, USA, 1980er Jahre. Der Geschichtslehrer Ben Ross zeigte seiner Klasse einen Film über die Konzentrationslager der Nazis. Die Schüler fragten sich, warum die deutsche Bevölkerung nichts gegen die Gräueltaten unternommen hatte und behauptete, nichts davon gewusst zu haben.

Um seinen Schülern zu zeigen, wie so etwas entstehen konnte, startete Ross ein Experiment. Er führte strenge Disziplin ein, lehrte die Schüler eine aufrechte Haltung und schnelle, präzise Antworten. Die Klasse war begeistert von der neuen Ordnung und dem Gemeinschaftsgefühl.

Ross erweiterte das Experiment um die Prinzipien "Macht durch Gemeinschaft" und "Macht durch Handeln". Er schuf ein Symbol - eine Welle - und einen speziellen Gruß. Die Bewegung namens "Die Welle" breitete sich schnell über die ganze Schule aus und gewann hunderte Mitglieder.

Laurie Saunders, Chefredakteurin der Schülerzeitung, wurde zunehmend skeptisch. Sie bemerkte, dass Außenseiter wie Robert Billings zwar endlich dazugehörten, aber die Bewegung auch Druck auf Andersdenkende ausübte. Als ein Schüler zusammengeschlagen wurde, weil er nicht beitreten wollte, veröffentlichte sie einen kritischen Artikel.

Ihr Freund David Collins, zunächst begeistertes Wellenmitglied, wurde so wütend über ihre Kritik, dass er sie zu Boden stieß. Erschrocken über sein eigenes Verhalten, erkannte er die Gefahr der Bewegung. Gemeinsam mit Laurie suchte er Ross auf und bat ihn, das Experiment zu beenden.

Ross, der selbst die Kontrolle zu verlieren drohte, organisierte eine große Versammlung. Er behauptete, die Welle sei Teil einer nationalen Jugendbewegung und ihr Führer werde im Fernsehen sprechen. Stattdessen zeigte er den versammelten Schülern ein Bild von Adolf Hitler und erklärte:

Ja, ja, ihr wärt alle gute Nazis gewesen. Ihr hättet die Uniform angezogen, hättet euch den Kopf verdrehen lassen, und ihr hättet zugelassen, dass man eure Freunde und Nachbarn verfolgt.

Detaillierte Zusammenfassung

Die Einteilung in Kapitel ist redaktionell.

Einführung der Hauptfiguren und Alltag an der Gordon High

An der Gordon High School in einer ruhigen amerikanischen Vorstadtgemeinde unterrichtete Ben Ross Geschichte.

👨🏻‍🏫
Ben Ross — Geschichtslehrer, junger Mann, braunwelliges Haar, energisch, kreativ, begeisterungsfähig, trägt normalerweise lässige Kleidung, später Anzug.

Er war bekannt für seinen engagierten und kreativen Unterrichtsstil, der die Schüler fesselte. Seine Frau Christy unterrichtete Musik an derselben Schule.

👩🏻‍🏫
Christy Ross — Bens Ehefrau, Musik- und Chorlehrerin an der Gordon High School, kastanienbraunes Haar, handwerklich geschickt, spielt Tennis, kritisch gegenüber der Welle.

Zu Bens Schülern gehörte Laurie Saunders, die intelligente Chefredakteurin der Schülerzeitung, die oft an Kugelschreibern kaute, wenn sie nachdachte.

👩🏻‍🎓
Laurie Saunders — Schülerin, hübsches Mädchen mit hellbraunem Haar, Chefredakteurin der Schülerzeitung, intelligent, kritisch denkend, kaut an Kugelschreibern.

Ihr Freund David Collins war Footballspieler und träumte davon, Ingenieur zu werden.

Der Nazi-Film und Bens Idee zum Experiment

Ben Ross zeigte seiner Geschichtsklasse einen erschütternden Film über die Grausamkeiten in den Nazi-Konzentrationslagern. Die Schüler sahen ausgehungerte Menschen, Gaskammern und Leichenberge. Ben erklärte ihnen die systematische Vernichtung von über zehn Millionen Menschen durch die Nazis.

Wie war es nur möglich, dass ein Mensch einen anderen Menschen zu einer solchen Arbeit zwang? ... Die Lebenserwartung der Gefangenen in den Lagern betrug zweihundertsiebzig Tage.

Nach dem Film stellten die Schüler viele Fragen. Sie konnten nicht verstehen, warum die deutsche Bevölkerung nichts gegen die Nazis unternommen hatte und später behauptete, nichts von den Verbrechen gewusst zu haben. Eric und Brad waren überzeugt, dass sie niemals eine Minderheit die Mehrheit hätten unterdrücken lassen.

Ich kann jedenfalls nur sagen, dass ich nie zulassen würde, dass eine kleine Minderheit die Mehrheit bevormundet. Mich brächten ein paar Nazis nicht dazu, so zu tun, als würde ich nichts mehr hören und sehen!

Ben konnte diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten. Am Abend beschäftigte ihn das Thema weiter, und er entwickelte die Idee für ein Experiment, das seinen Schülern ein Gefühl dafür vermitteln sollte, wie es gewesen sein mochte, im Nazi-Deutschland zu leben.

Erste Phase – Disziplin: Haltungsübungen und erste Begeisterung

Am nächsten Tag schrieb Ben das Wort "DISZIPLIN" an die Tafel und begann mit Haltungsübungen. Er lehrte die Schüler, wie sie aufrecht sitzen sollten: Füße parallel, Knie im rechten Winkel, Wirbelsäule gerade, Kinn angezogen. Besonders Robert Billings, der sonst vernachlässigte Außenseiter der Klasse, machte die Übungen perfekt.

👦🏻
Robert Billings — Schüler, kräftiger Junge, ungekämmt, Hemd hängt aus der Hose, Klassensonderling, Bruder eines Musterschülers, wird durch die Welle selbstbewusster.

Ben ließ die Schüler aufstehen, durch die Klasse gehen und auf Kommando schnell zu ihren Plätzen zurückkehren. Zunächst dauerte es 48 Sekunden, aber durch Davids organisatorische Ideen schafften sie es schließlich in nur 16 Sekunden. Die Klasse jubelte über ihren Erfolg.

🏈
David Collins — Schüler, großer, gut aussehender Junge, Footballspieler, Lauries Freund, will Ingenieur werden, idealistisch, begeisterungsfähig.

Ben führte neue Regeln ein: Alle mussten Block und Kugelschreiber bereithalten, bei Fragen aufstehen und neben dem Stuhl stehen, und jede Antwort mit "Mister Ross" beginnen. Die Schüler antworteten schnell und präzise. Eine völlig neue Atmosphäre entstand im Klassenzimmer - konzentriert, diszipliniert und energiegeladen.

Nach der Stunde waren die Schüler begeistert. David erkannte das Potenzial für die Footballmannschaft und überzeugte seine Teamkollegen Brian und Eric, die Methoden auf das Training zu übertragen.

🏃🏻‍♂️
Brian Ammon — Schüler, Footballspieler, Verteidiger, nicht besonders groß, schreibt schlechte Arbeiten obwohl intelligent, kämpferisch, begeistert von der Welle.

Zweite Phase – Gemeinschaft: Die Welle entsteht

Am nächsten Tag kamen die Schüler bereits in der korrekten Haltung in die Klasse und warteten auf Ben. Er fügte das Wort "GEMEINSCHAFT" hinzu und erklärte, dass Gemeinschaft das Band zwischen Menschen sei, die für ein gemeinsames Ziel arbeiten. Er führte die beiden Grundsätze ein: "Macht durch Disziplin" und "Macht durch Gemeinschaft".

Ben zeichnete ein Symbol an die Tafel - einen Kreis mit einer Wellenlinie - und nannte ihre Bewegung "Die Welle". Er lehrte ihnen einen speziellen Gruß: die rechte Hand wie eine Welle geformt an die linke Schulter. Alle Schüler übten den Gruß und riefen gemeinsam die Grundsätze.

Macht durch Disziplin! Macht durch Gemeinschaft! Macht durch Handeln!

Die Welle entwickelte eine eigene Dynamik. Robert Billings, der frühere Außenseiter, blühte auf und wurde zu einem aktiven Mitglied der Gemeinschaft. Niemand machte sich mehr über ihn lustig, und er gewann erstmals Selbstvertrauen.

Zum ersten Mal in seinem Leben war Robert ein Gleicher unter Gleichen, ein Mitglied, war er Teil einer Gruppe. Niemand machte sich mehr über ihn lustig, niemand machte ihm das Leben schwer.

David übertrug die Welle erfolgreich auf die Footballmannschaft. Trainer Schiller war beeindruckt von der neuen Disziplin und dem Teamgeist. Auch Amy Smith, Lauries beste Freundin, schloss sich begeistert der Bewegung an.

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Amy Smith — Schülerin, kleines Mädchen mit dichten blonden Locken, Lauries beste Freundin, intelligent, raucht heimlich, fühlt sich oft im Wettbewerb mit Laurie.

Dritte Phase – Handeln: Ausbreitung der Bewegung in der Schule

Ben fügte den dritten Grundsatz hinzu: "Macht durch Handeln". Er verteilte gelbe Mitgliedskarten, von denen einige mit einem roten X markiert waren. Diese Träger sollten als Helfer fungieren und Regelverstöße melden. Die Welle breitete sich rasant in der gesamten Schule aus.

Überall hingen Poster mit dem Wellensymbol, Schüler warben neue Mitglieder und verteilten Flugblätter. Die Bewegung gewann eine Eigendynamik, die Ben nicht vorhergesehen hatte. Sogar Schüler aus anderen Klassen schwänzten den Unterricht, um an seinen Geschichtsstunden teilzunehmen.

Robert bot sich als Bens Leibwächter an, da er meinte, der Führer brauche Schutz. Ben willigte ein, obwohl ihm die Entwicklung Sorgen bereitete. Die Schüler begannen, Befehle zu befolgen, die er nie gegeben hatte, und schrieben ihm Entscheidungen zu, die sie selbst getroffen hatten.

Direktor Owens bestellte Ben zu sich und äußerte Bedenken wegen der militärischen Grüße und Grundsätze. Ben versicherte ihm, dass das Experiment unter seiner Kontrolle stehe und pädagogisch wertvoll sei.

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Direktor Owens — Schulleiter, sehr großer Mann um die zwei Meter, fast kahl, trägt immer Pfeife, tiefe Stimme, trägt dreiteiligen Anzug, autoritär aber fair.

Lauries Mutter äußerte zu Hause ihre Sorge über die Welle und verglich sie mit religiösen Sekten. Sie warnte vor der Manipulation der Schüler, doch Laurie und ihr Vater widersprachen zunächst.

Lauries Skepsis und Widerstand: Sonderausgabe der Schülerzeitung

Laurie entwickelte zunehmend Zweifel an der Welle. Das gemeinsame Grüßen und Aufsagen der Grundsätze erschien ihr unheimlich. Sie erhielt einen anonymen Brief von einem Schüler, der berichtete, wie ältere Schüler jüngere zum Beitritt zwangen. Außerdem wurde ein jüdischer Schüler zusammengeschlagen, weil er sich weigerte, der Welle beizutreten.

Laurie beschloss, eine Sonderausgabe der Schülerzeitung herauszugeben, die kritisch über die Welle berichtete. Sie schrieb einen Leitartikel, der die Welle als gefährliche Bewegung verurteilte, die Meinungsfreiheit und Individualität unterdrücke. Die Zeitung wurde schnell verbreitet und sorgte für große Unruhe in der Schule.

Amy wandte sich gegen ihre beste Freundin und verteidigte die Welle. Sie gestand Laurie, dass sie sich zum ersten Mal nicht im ständigen Wettbewerb mit ihr fühle und endlich gleichberechtigt sei. Ihre Freundschaft zerbrach an der Welle.

Lauries Vater berichtete ihr von dem zusammengeschlagenen jüdischen Schüler und warnte vor den Parallelen zu historischen Ereignissen. Eltern kündigten an, sich beim Direktor zu beschweren.

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Mrs Saunders — Lauries Mutter, politisch aktiv in der Wählergemeinschaft der Frauen, intelligent, aufmerksam, macht sich viele Sorgen, kritisch gegenüber der Welle.

Beim Footballspiel wurde Laurie von Brad aufgehalten, der von ihr den Wellengruß verlangte, bevor sie auf die Tribüne durfte. Sie weigerte sich und erkannte, wie weit die Kontrolle der Welle bereits reichte.

👨🏻‍🎓
Brad — Schüler, neckt gerne Robert Billings, zunächst skeptisch gegenüber der Welle, wird aber Mitglied, übernimmt Wachdienst bei Veranstaltungen.

Drohungen und Gewalt – die Welle gerät außer Kontrolle

Laurie fand das Wort "Feindin" in roter Farbe an ihrem Schrank geschrieben. In der leeren Schule fühlte sie sich verfolgt und floh panisch. Die Welle hatte eine Atmosphäre der Angst und Einschüchterung geschaffen.

David und Brian warteten auf Laurie, um sie zur Aufgabe ihrer kritischen Artikel zu bewegen. Als David mit ihr sprach, eskalierte das Gespräch. Er packte sie an den Armen und schrie sie an, sie solle aufhören, die Welle zu sabotieren.

Wir können dich daran hindern, und das werden wir auch tun! ... Halt's Maul!, und warf sie zu Boden.

David erschrak über sein eigenes Verhalten. Er hatte die Person verletzt, die er liebte, und das im Namen der Welle. In diesem Moment erkannte er, wie gefährlich die Bewegung geworden war. Er und Laurie versöhnten sich und beschlossen, gemeinsam gegen die Welle vorzugehen.

Christy Ross konfrontierte ihren Mann mit der Realität. Die Welle spaltete die Schule, Lehrer beschwerten sich, und Mitglieder des Schulrats befragten Schüler. Sie forderte Ben auf, das Experiment sofort zu beenden, bevor noch Schlimmeres geschehe.

David und Laurie suchten Ben zu Hause auf und baten ihn, die Welle zu stoppen. Sie berichteten von der Angst der Schüler und der Gewalt. Ben versprach ihnen, am nächsten Tag zu handeln, bat sie aber, niemandem von ihrem Besuch zu erzählen.

Bens Zweifel und Entscheidung, das Experiment zu beenden

Ben erkannte, dass er die Kontrolle über das Experiment verloren hatte. Die Welle war zu einer echten Bewegung geworden, die Angst und Gewalt hervorbrachte. Direktor Owens stellte ihm ein Ultimatum: Entweder er beende die Welle an diesem Tag, oder er müsse seinen Rücktritt einreichen.

Ben entwickelte einen Plan, um das Experiment auf eine Weise zu beenden, die den Schülern eine wichtige Lektion erteilen würde. Er kündigte eine große Versammlung aller Wellenmitglieder an, bei der angeblich der nationale Führer der Bewegung im Fernsehen sprechen würde.

David und Laurie waren entsetzt über diese Ankündigung und glaubten, Ben habe sie belogen. Sie versuchten vergeblich, Direktor Owens zum Eingreifen zu bewegen, wurden aber nicht ernst genommen.

Die große Versammlung: Entlarvung des Führers

Hunderte von Schülern versammelten sich in der Aula, alle Türen wurden von Wachen verschlossen. Die Atmosphäre war gespannt und erwartungsvoll. Ben trat vor die beiden Fernsehmonitore und kündigte das Erscheinen des nationalen Führers an. Die Bildschirme blieben jedoch leer.

Als die Unruhe wuchs, rief Ben: "Doch, ihr habt einen Führer!" Der Vorhang öffnete sich und enthüllte eine große Leinwand mit dem Bild Adolf Hitlers. Ben konfrontierte die Schüler mit der schockierenden Wahrheit über ihr Verhalten.

Faschismus, das ist nicht etwas, das nur andere Menschen betrifft. Faschismus ist hier mitten unter uns und in jedem von uns.

Ben erklärte den Schülern, dass sie alle gute Nazis geworden wären. Sie hatten ihre Freiheit gegen vermeintliche Gleichheit eingetauscht, Andersdenkende bedroht und den Willen der Gruppe über ihre eigenen Überzeugungen gestellt. Er warnte sie vor der Wiederholung der Geschichte.

Wenn die Geschichte sich wiederholt, dann werdet ihr alle bestreiten wollen, was sich durch die Welle in euch abgespielt hat.

Ben entschuldigte sich bei den Schülern für seine Rolle als Verführer und betonte, dass auch er eine schmerzliche Lektion über die Verführbarkeit durch Macht gelernt habe. Die Schüler verließen betroffen die Aula und ließen ihre Poster und Mitgliedskarten zurück.

Nachwirkungen und Reflexion über Verantwortung

Die Schüler waren tief erschüttert von der Erkenntnis, wie leicht sie manipuliert worden waren. Amy entschuldigte sich weinend bei Laurie, David versöhnte sich mit seinen Teamkameraden Eric und Brian. Alle erkannten, wie nah sie dem Faschismus gekommen waren.

Robert Billings weinte, da er seinen neuen Status und seine Zugehörigkeit verlor. Ben tröstete ihn und lud ihn zum Essen ein, um mit ihm über die Ereignisse zu sprechen. Das Experiment war beendet, aber die Lektion würde die Beteiligten ihr Leben lang begleiten.

Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.